Broken Silence

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Datum: 14.06.2010 | VÖ: 03.12.2004 | Herausgeber: 101 Pixel | Kategorie: Film

Während viele Ordensgemeinschaften längst nicht mehr zurückgezogen leben, sondern mitten im Leben stehen und viel Kontakt mit den Menschen in den jeweiligen Gemeinden haben, entsprechend die Kartäuser wohl am ehesten dem Klischee, das viele vom Klosterleben haben. Sie verbringen ihr ganzes Leben in der Gemeinschaft und schweigen die ganze Zeit, abgesehen von den gemeinsamen Gebeten. Für viele macht gerade das die Faszination dieser Gemeinschaft aus. Umso spannender ist es, wenn einer dieser Mönche das Kloster verlässt und plötzlich mit dem wahren Leben konfrontiert wird. Genau darum geht es im Film "Broken Silence", der unter der Leitung des Schweizer Regisseurs Wolfgang Panzer im Jahr 1995 gedreht wurde.

Im Zentrum der Handlung steht der Kartäuser Fried Adelphi, der bereits zwei Jahrzehnte schweigend hinter Klostermauern verbracht hat. Doch nun wird er von seinem Abt hinaus in die Welt geschickt, um den Pachtvertrag für das Kloster zu verlängern. Im Flugzeug nach Indonesien, wo die Besitzerin der Abtei zurückgezogen lebt. Dort trifft er auf die lebenslustige Schlagzeugerin Ashaela, die seine verlorene Geldbörse heimlich an sich nimmt, um anschließend mit dem Mönch weiter zu reisen, wobei sie ihn scheinbar großzügig einlädt. Bald gesteht sie ihm den Vorfall und auch, was sie zu diesem Handeln trieb: Sie wird bald sterben und möchte noch einmal einige schöne Tage verbringen. Die beiden lernen auf ihrer Reise viel voneinander und führen sehr intensive Gespräche über das Leben und den Glauben. Ashaela hilft dem Mönch, mit dem Leben zurecht zu kommen, so dass dieser nach und nach einige seiner Angewohnheiten aus dem Kloster hinter sich lässt. Im Gegenzug begleitet er die junge Frau bis zu deren Tod. Das alles beichtet er in ihrer Heimat New York einem Priester, der zuerst wenig Lust hat, dem Mönch zuzuhören, aber mehr und mehr von dessen Schilderung fasziniert ist.

"Broken Silence" ist ein eher stiller, aber durchweg interessanter Film, der die Schwierigkeiten der beiden Hauptcharaktere überzeugend und glaubwürdig schildert. Das liegt nicht zuletzt an den herausragenden Darstellungen, die ihre Figuren mit Leib und Seele verkörpern. Störend ist allerdings sie verwackelte Kameraführung, auch wenn diese die Handlung noch realer erscheinen lässt. Auch die Farben erscheinen zeitweilig etwas blass, sein Alter ist dem Film also deutlich anzusehen.

Das macht die Doppel-DVD durch die Extras aber locker wieder wett, die eine gesamte DVD umfassen. Neben der Trailer-Show umfassen sie mehrere sehr ausführliche Interviews, die dem Zuschauer einen echten Mehrwert bieten, was man leider nur selten behaupten kann. Daher gibt es für die Produktgestaltung auch satte fünf Punkte. Weitere drei Punkte kommen für den Film selbst dazu, so dass "Broken Silence" insgesamt acht Punkte erhält. (ck)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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