Allein unter Frauen

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Datum: 29.05.2010 | VÖ: 15.04.2010 | Herausgeber: Turbine Medien | Kategorie: Film

Die 90er brachten im Zuge des Boomes des neuen deutschen Filmes einige Liebeskomödien auf den Markt. Dazu zählt auch Sönke Wortmanns Erstling "Allein unter Frauen":

Tom (Thomas Heinze) ist ein absoluter Macho, Frauen müssen für ihn in allererster Linie schön sein und kochen können. Daher hat ihn seine Freundin auch vor die Türe gesetzt und so lebt Tom bei seinem Kollegen Manfred (Michael Schreiner). Zu allem Unglück wird er auch noch von seiner Chefin gefeuert.
Bei einem Abendessen bei Manfred lernt Tom Anette (Jennifer Nitsch) kennen, die ihm anbietet, in ihre Frauen-Dreier-WG zu ziehen. Sie und ihre Freundinnen sind linientreuen Feministinnen und wollen an Tom ein Exempel statuieren und den Chauvi zum Hausmann domestizieren. Der Geschlechterkleinkrieg beginnt, der mit Streit, Sex, Freundschaft, Liebe und der Polizei endet.

Dieser Film ist eindeutig einzuordnen in diesen Boom der 90er, als der deutsche Film vor allem durch relativ seichte Liebeskomödien wieder einen Aufschwung bekam. Mit diesem Werk von Sönke Wortmann bekommen wir eine solide Komödie, wenn auch mit Sicherheit ausbaufähig. Aber genau bweil der Film ein Kind der 90er ist, bleiben einige Pointen auf der Strecke und auch die Thematik an sich wirkt aus heutiger Sicht extrem überzogen. Denn die Aussage des Filmes ist eindeutig: Macho-Gehabe ist völlig out, militanter Feminismus aber auch! Das ist im neuen Jahrtausend in den meisten Köpfen angekommen, daher hat der Film leider ein bisschen an Biss verloren.

Dazu kommt, dass die Story irgendwie unrund wirkt, die Figuren relativ flach und man sieht schon eine Entwicklung während des Filmes, aber eben sehr unterschwellig. Man fragt sich als Zuschauer schon, wieso die Figuren plötzlich so viel toleranter denken als zu Beginn der Geschichte.

Auch die DVD selbst enttäuscht ein wenig, da das Bonusmaterial für eine "Sönke Wortmann-Edition" eindeutig zu wenig bietet. Es gibt einen Audiokommentar mit dem Regisseur und dem Hauptdarsteller, den Hintergrundbericht zur Entstehung des Audiokommentars, einen Kinotrailer und dazu noch die Verleihung des "Video Champion 1993" an Sönke Wortmann. Wenn man daraus allerdings schon eine eigene Edition macht, so hätte man zum Beispiel auch noch gerne mehr zum Regisseur selber erfahren, zur Entstehung des Filmes oder auch die Intention, einen Film über Feministinnen zu machen.

Da die alles fehlt und auch der Film selbst eher ein wenig lahm ist, kann man diese DVD eher als nette Zugabe zum Rest der Wortmann-Edition betrachten. (sak)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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