Avatar - Aufbruch nach Pandora

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Datum: 18.12.2009 | VÖ: 17.12.2009 | Herausgeber: 20th Century Fox | Kategorie: Film

James Cameron hat sich nach "Titanic" ganze zwölf Jahre Zeit gelassen, bis er der Welt einen neuen Film präsentiert. Vier Jahre lang dauerten die Arbeiten an "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Seit Monaten wird in der Film- und Medienwelt gemunkelt und getuschelt, Filmfreunde und -freaks sind sich schon nach der Veröffentlichung der ersten Teaser und Trailer völlig uneins. Eine fast vollständig am Computer hergestellte Phantasiewelt? Eine Liebesgeschichte? Die einen jubelten schon über den nächsten großen Meilenstein, den James Cameron hier ins Rollen bringen würde - die anderen winkten ab und beschlossen schon im Voraus, dass hier höchstens ein solides Filmchen entstehen würde. Hauptaugenmerk bei den Berichten vor Veröffentlichung des Filmes blieb aber der technische Aspekt - zwar ist es mittlerweile modern, Filme in 3D ins Kino zu bringen, die Beliebtheit auch in den deutschen Kinos wächst und wächst. Doch Camerons Werk versprach, hier neue Maßstäbe zu setzen und als erster Film diese Technik richtig ausreizen zu wollen. Auch die jetzt schon einige Jahre alte Motion Capturing-Methode sollte hier endlich in Perfektion umgesetzt und integriert werden. Es wurde also schon lange viel geredet, heute war nun endlich Premiere und ich war dabei...

Zunächst zur Geschichte von "Avatar - Aufbruch nach Pandora": Die Geschichte spielt knapp 150 Jahre in der Zukunft, die Menschen haben die Erde nahezu vollständig ausgebeutet und expandieren nach Pandora, einem Planeten der in seinen Böden ein höchst wertvolles Mineral birgt. Allerdings wird er auch von Ureinwohnern, den Na'vis, bewohnt. Die Na'vis sind ein friedliches Naturvolk. Auf Seiten der Menschen wird Jake Sully (Sam Worthington), ehemaliger, jetzt in den Beinen gelähmter Marine, nach Pandora versetzt, um dort für die Wissenschaft zu arbeiten. Die Menschen nutzen eine Technik, bei der der Nutzer in einen Schlaf versetzt wird, in dem er in die Rolle seines Avatars schlüpfen kann. Die Avatare sind dabei perfekte Ebenbilder der Na'vis. Jake kann so deren Welt kennenlernen und soll für Colonel Miles Quaritch (Stephen Lang) das fremde Volk auskundschaften, um eine Umsiedlung oder gar einen militärischen Angriff auf die Na'vis zu erleichtern. Denn: Die größten Vorkommen der wertvollen Mineralien befinden sich genau unter dem Lebensraum der Na'vis.
Im weiteren Verlauf lernt Jake die fremde Welt und deren Einwohner immer mehr schätzen und gerät so immer tiefer in Gewissenskonflikte und Entscheidungsprobleme - spätestens, als der befürchtete Krieg auszubrechen droht. Zumal er sich in die Häuptlingstochter verliebt...

Wie die Geschichte weiterverläuft, möchte ich hier nicht vollständig aufklären, um die Spannung zu bewahren. Soviel sei aber gesagt: Große Überraschungen wird hier kein Filmfreund erleben, alles nimmt letztenendes den erwarteteten Lauf. Insgesamt ist "Avatar - Aufbruch nach Pandora" sowieso kein Film, der mit einer großartigen Story auftrumpfen könnte. Zwar ist es eine nette Geschichte, große Verzweigungen, Wendungen oder Unerwartetes fehlen aber - allerdings funktioniert das in diesem Fall dermaßen gut, dass es kein Nach- sondern ein gewaltiger Vorteil ist. Die Konzentration kann hier voll und ganz auf das Einsinken in die Fantasiewelt gelegt werden.

Auf Grund der oben geschilderten Diskussionen um den Film war ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Wirklich etwas "Neues", kann mich überhaupt noch etwas richtig beeindrucken, was die Technik angeht? Ziemlich schnell konnte ich diese Fragen positiv beantworten, denn was James Cameron hier auf die Leinwand zaubert, ist der absolute Wahnsinn. Von Beginn an konnte ich vollständig in die Welt eintauchen und bemerkte nur noch selten, dass ich mich in einem Kinosaal befand. Eine solche Tiefe in den Bildern und eine dermaßen intensive Wahrnehmung von scheinbarer Realität habe ich noch nicht erlebt. Angemerkt sei hier, dass dies nicht mein erster Film in 3D war, es lag also nicht an diesem grundsätzlichen Effekt. Die Bilder, die einem hier geboten werden, sind fantastisch und einmalig. Nie hatte ich das Gefühl, dass mir hier etwas künstlich am Computer Erschaffenes gezeigt wird, in keiner Sekunde hatte ich den Gedanken, dass Teile dieser Fantasiewelt nicht echt sind. Ich war gefesselt und begeistert wie vielleicht noch nie bei einem Kinobesuch - und diese sind sehr zahlreich. Das Rezept für dieses Meisterwerk ist schwer zu beschreiben. Einerseits ist es die bahnbrechende Technik inklusive Spezialeffekten und 3D-Technik, andererseits ist es auch die einfach gestrickte Geschichte und die entsprechend eindeutigen Charaktere. Die 3D-Effekte werden hier nicht genutzt, um zu erschrecken oder einen kurzzeitigen "Boah!"-Effekt zu erzeugen, sie machen die Welt von Pandora erst richtig lebendig und umso glaubwürdiger. Meine hohen Erwartungen wurden nochmals so weit übertroffen, dass ich mir den Film mindestens noch einmal im Kino ansehen werde. Die gezeigten 160 Minuten waren fast zu wenig - für mich hätte das Ganze auch noch zwei Stunden länger dauern können, die Zeit verflog dermaßen schnell, weil ich aus dem Staunen nicht herauskam. "Avatar - Aufbruch nach Pandora" MUSS jeder Filmfreund unbedingt im 3D-Kinosaal erlebt haben. Es ist einfach atemberaubend gut und unvergleichlich! (bf)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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