Was sind eigentlich Weihnachtsfilme?

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Datum: 27.11.2010 | Kategorie: TV-Kult fürs Leben

Den Supermarktregalen nach zu schließen, müssten wir uns schon seit Wochen mitten im Advent befinden, faktisch beginnt er aber erst jetzt. Pünktlich zum Anzünden der ersten Kerze möchte ich mich daher nun mit dem Fest beschäftigen, auf das sich manche fieberhaft freuen und vor dem sich andere jedes Jahr aufs Neue fürchten. Zumindest in Bezug auf das Fernsehprogramm ist letzteres aber völlig unnötig " schließlich kann man unliebsame Sendungen einfach wegschalten, was mit der Verwandtschaft zum Leidwesen vieler leider nicht möglich ist.

Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Vielmehr möchte ich mich heute einem ganz besonderen TV-Kult-Thema widmen: den Weihnachtsfilmen. Diese sind nämlich ein seltsames Phänomen, da sie sich nur schwer definieren lassen, zumindest wenn der Begriff nicht allzu eng gefasst und auf jene cineastischen Werke beschränkt werden soll, bei denen der Bezug zu Weihnachten offensichtlich ist " einfach weil das Fest darin eine wichtige Rolle spielt. Gute Beispiele dafür sind unter anderem "Kevin " Allein zu Haus", "Die Geister, die ich rief" und sämtliche anderen Verfilmungen des Kinderbuches "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens.

Andere Filme haben hingegen nichts mit dem "Fest der Liebe" zu tun " dennoch verbinden viele Menschen sie mit Weihnachten. Dies gilt etwa für die "Sissi"-Trilogie oder "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", wobei letzterer immerhin im Winter spielt. Das allein genügt aber wohl kaum, um als Weihnachtsfilm zu gelten. Liegt es vielleicht daran, dass beide alljährlich zu den Feiertagen ausgestrahlt werden? Möglich wäre es, aber ich persönlich halte dies für zu kurz gedacht, zumal auch vom 24. bis zum 26. Dezember viele Dinge zu sehen sind, die in keiner Weise im weihnachtlichen Kontext stehen " weder objektiv noch emotional.

Dies bringt mich direkt zu meiner These bezüglich der Weihnachtsfilme: Ich glaube, dass sie sich nicht nach festen Kriterien bestimmen lassen. Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten " Aspekte, die all diese Filme miteinander verbinden. Viele denken dabei an Liebe, Romantik oder die Familie. Dennoch wird kaum jemand sämtliche cineastischen Werke, die um diese Themen kreisen, als Weihnachtsfilme bezeichnen. Es gibt wahrscheinlich noch eine andere, eine unbewusste Ebene, auf der all unsere Erfahrungen, Werte, Gefühle und Erinnerungen mit vor dem Fernseher sitzen und auf rein subjektive Weise darüber entscheiden, was ein Weihnachtsfilm ist und was nicht. Das trifft sicherlich nicht auf alle Menschen zu, und vielleicht liege ich damit auch gänzlich falsch, aber anders kann ich mir meine persönliche Bestenliste zu diesem Feiertag nicht erklären. Sie enthält zwar auch Filme mit direktem Bezug zur Weihnacht, aber nicht ausschließlich. Genauer werde ich dies in zwei Teilen am zweiten und dritten Advent erläutern.

Da ich wissen wollte, was andere zu dem Thema denken, habe ich auch im Forum eine Diskussion zu diesem Thema angestoßen, in der einige interessante Punkte genannt wurden. Einigen scheint es ähnlich zu gehen wie mir, es gibt aber auch ganz andere Ansichten dazu. Es lohnt sich also, einen Blick auf die Debatte zu werfen oder sich selbst daran zu beteiligen. (ck)