Verstümmelung des Bildformats alter Sendungen

  • Was viele Fernsehzuschauer schon seit längerem beklagen, ist mir gerade eben auch aufgefallen. Wenn ältere Sendungen wiederholt werden und im heute übliche, 16:9-Format ausgestrahlt werden, wird ein Teil des Bildes abgeschnitten. Das führt oft dazu, daß die Köpfe "angeschnitten" werden. Aber es fällt vor allem auf, wenn eine Texteinblendung an der Unterseite des Bildes nicht vollständig angezeigt werden kann.
    Aber andererseits geht es kaum anders. Man könnte natürlich das Originalformat insgesamt verkleinern und links und rechts einen schwarzen Balken anfügen. Das hätte aber den Nachteil, daß die noch zahlreichen Zuschauer mit 4:3-Geräten einen "Trauerrand" um das gesamte Bild hätten. Die andere Möglichkeit wäre, das Originalbild in die Breite zu ziehen. Dann hätte jeder Fernsehzuschauer, egal ob 4:3 oder 16:9, das vollständige Originalbild einer alten Sendung, jedoch wäre das Bild verzerrt. Dann ist es vielleicht doch so am besten, wie es jetzt gehandhabt wird, auch wenn dabei ein Teil des Originalbildes verloren geht.

  • Gestern ist mir bei "3 nach 9" aufgefallen, daß die das in der Sendung ganz elegant lösen. Wenn alte Filme im 4:3-Format eingespielt werden, wird der verbleibende Rand links und rechts aufgefüllt und das Logo der Sendung dort eingeblendet. Außerdem wurde das Bild nicht in der Mitte, sondern eher am Rand positioniert.


    Eine ganz andere Unart ist jedoch, was ProSieben häufig macht. Dort werden in 16:9 produzierte Filme häufig nicht anamorph, d. h. auch mit einem 16:9-Signal ausgestrahlt, sondern als Letterbox. Das führt dann dazu, daß man auf einem Breitbildfernseher einen schwarzen "Trauerrand" um das gesamte Bild hat. Man sieht das Bild zwar nicht verzerrt, aber dafür verkleinert.

  • ... auch da haben sie das 4:3-Bild einfach zurechtgeschnitten. Das ist nicht nur völlig unpassend, es wirkt sich auch bei diesen alten Aufnahmen negativ auf die Bildqualität aus, wenn das Bild auf 16:9 aufgezoomt wird.

    Das habe ich wirklich bisher noch niemals gesehen, dass bei einem 4:3-Bild oben und unten senderseitig Bildteile abgeschnitten wurden. Was ich aber kenne, ist folgender Effekt: Manche 4:3-Sendungen werden auf dem TV falsch angezeigt, weil dem Bild das falsche Format-Signal mitgeschickt wird, welches am TV das Format umschaltet. In dem Fall wird das Bild nämlich aufgezoomt gezeigt, also vergrößert, so dass oben und unten Bildteile abgeschnitten werden. In allen Fällen, wo bei uns dieser Effekt zu sehen war, konnte das Bild durch die manuelle Format-Umstellung am TV wieder korrekt angezeigt werden, also ohne Bildverlust. Das gilt für die beiden 16:9-Flachbildgeräte meines Vaters ebenso wie für mein 4:3-Rohrengerät - alle haben eine Formatumschaltung, die bei einigen Sendungen nicht korrekt funktioniert. TVs ohne Formatumschaltung, die über Satellit empfangen, müssen bei falschem Bildformat u. U. am Receiver das Format umstellen. Dass aber wirklich ein 4:3-Film kastriert gezeigt wird, habe ich wirklich noch nicht ein einziges Mal erlebt. Und ich sehe schließlich viel und gerne ältere Filme und Sendungen.


    Ach ja, in den langen ARD-Nächten erhalte ich auch bei den 4:3-Sendungen, die oben und unten mit schwarzem Balken gezeigt werden, ein bildschirmfüllendes Bild bei einem 4:3-TV, wenn ich auch hier das Bildformat manuell umstelle. Und schon erhalte ich kein kleines 4:3-Bildchen, sondern eines, welches in alle vier Ecken reicht. Bei einem 16:9-TV kann ich ebenfalls manuell reinzoomen, so dass zumindest oben und unten die Ränder wegfallen - wie bei üblichen 4:3-Sendungen auch.



    "RTL macht im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht mehr Fernsehen, sondern Gewinn. Das Programm wird nur billigend in Kauf genommen."

    (Geert Müller-Gerbes, Journalist & TV-Moderator)


    "Die Zuschauer sind gar nicht so dumm, wie wir sie mit dem Fernsehen noch machen werden."
    (Hans-Joachim 'Kuli' Kulenkampff, Schauspieler & Quizmaster)


  • Auch wenn mein Hauptaugenmerk weniger auf Shows lag, so habe ich beim Zappen doch hin und wieder auch eine alte Wiederholung einer solchen erwischt. Doch auch da habe ich noch nie gemerkt, dass man da irgendetwas abgeschnitten hätte. Alles, was je beschnitten aussah, konnte manuell durch eine Berichtigung an den TV-Format-Einstellungen berichtigt werden. So hatten wir anfangs auch gedacht, dass das 16:9-Bild rechts und links beschnitten würde, bis wir endlich die richtige Einstellung fanden. Und zwar am Receiver, nicht am TV. Da sind wir aber auch erst nach zwei Tagen drauf gekommen.




    "RTL macht im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht mehr Fernsehen, sondern Gewinn. Das Programm wird nur billigend in Kauf genommen."

    (Geert Müller-Gerbes, Journalist & TV-Moderator)


    "Die Zuschauer sind gar nicht so dumm, wie wir sie mit dem Fernsehen noch machen werden."
    (Hans-Joachim 'Kuli' Kulenkampff, Schauspieler & Quizmaster)


  • Kürzlich habe ich in einer Sendung eine besonders schreckliche Variante gesehen, ein 4:3-Bild zu beschneiden. Gezeigt wurde darin ein Ausschnitt aus einer alten Tagesschau, man hat jedoch nicht oben und unten ein Stück abgeschnitten, sondern nur oben. Somit fehlte das komplette obere Viertel des Bildes in diesem Ausschnitt, während es unten bündig war. Das sieht vielleicht dämlich aus. Zum Glück wird so etwas nur noch selten gemacht und inzwischen werden bei der Einblendung von alten 4:3-Ausschnitten in 16:9-Sendungen häufig Balken links und rechts eingeblendet, so daß das komplette Bild erhalten bleibt.

  • In letzter Zeit sieht man häufiger eine elegante Lösung, altes 4:3-Material im 16:9-Format anzuzeigen, nämlich in dem das 4:3-Bild vollständig und unbeschnitten gezeigt wird und an der Seite das gleiche Bild noch einmal verschwommen überlappend zu sehen ist. Somit ist das ganze Bild gefüllt und das originale Bild trotzdem vollständig zu sehen. Ich meine, daß vor allem der RBB und der MDR diese Lösung praktizieren.


    Leider gibt es aber immer noch genug Sendungen, wo alte Ausschnitte einfach nach wie vor auf das 16:9-Format aufgeblasen werden, mit den bereits beklagten Bild- und Qualitätsverlusten.

  • In letzter Zeit sieht man häufiger eine elegante Lösung, altes 4:3-Material im 16:9-Format anzuzeigen, nämlich in dem das 4:3-Bild vollständig und unbeschnitten gezeigt wird und an der Seite das gleiche Bild noch einmal verschwommen überlappend zu sehen ist. Somit ist das ganze Bild gefüllt und das originale Bild trotzdem vollständig zu sehen. Ich meine, daß vor allem der RBB und der MDR diese Lösung praktizieren.


    Leider gibt es aber immer noch genug Sendungen, wo alte Ausschnitte einfach nach wie vor auf das 16:9-Format aufgeblasen werden, mit den bereits beklagten Bild- und Qualitätsverlusten.


    Das ist wirklich schrecklich. 4:3 Filme sollten auch im Originalformat ausgestrahlt werden und nicht oben und unten beschnitten auf 16:9. Leider kennen sich viele Leute der verantwortlichen TV-Sender damit überhaupt nicht aus. Echt trauig... Solche Idioten haben doch in der Film und TV-Branche nichts verloren...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ich frage mich gerade, wie Pumuckl und der Blaue Klabauter im Kino gezeigt wurde. Auf meiner DVD ist er in 4:3. Gibt es auch 4:3 Leinwände in Kinos? Sorry stehe gerade auf dem Schlauch, natürlich war ich in den 80ern schon im Kino aber kann mich grad nicht erinnern wie da die Leinwand war. Erst 1993 hab ich eine Erinnerung mit Jurassic Park, da war es natürlich schon Breitwand/Widescreen.


    Ich hasse es wenn 4:3 Material auf 16:9 so verzerrt wird dass alle mit breiten Köpfen rumlaufen. ;)

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Ich hasse es wenn 4:3 Material auf 16:9 so verzerrt wird dass alle mit breiten Köpfen rumlaufen. ;)


    Wobei ich das mit dem seitlichen Verzerren zu Breitmaulfröschen im Fernsehen eigentlich so gut wie nie gesehen habe, zumindest nicht bei gängigen Sendern. Wo hast Du das denn gesehen? Nur beim Pay-TV-Sender auto motor und sport channel wurde das anfangs gemacht. Sonst kenne ich es nur so, daß das Bild aufgezoomt wird und dann oben und unten (oder sogar nur oben!) ein Teil des Bildes einfach fehlt. Aber ich habe den Eindruck, daß es in letzter Zeit seltener wird und altes 4:3-Material mehr und mehr in Originalgröße mit Füllung der seitlichen Lücken ausgestrahlt wird. Das hängt aber wohl vom Sender ab.

  • Auf keinen Fall darf etwas vom Bild verloren gehen! Diese Beschneidung von altem Filmmaterial ist mir ein absoluter Greuel X(


    Wer zum Henker braucht überhaupt Breitwand?? - Metropolis und Die Nibelungen konnten auch ohne!


    Ich weiß auch gar nicht, was an einem schwarzen Rahmen schlimm sein soll - allerdings habe ich auch keinen Breitwandfernseher (ich habe nämlich auch kaum Breitwand-Filme in meiner Sammlung :) ... ) Auf die Bezeichnung Trauerrahmen wär ich im Leben nicht gekommen.

  • Ich habe meinen Breitbild-Fernseher so eingestellt, daß immer das komplette (Fernseh-)Bild zu sehen ist. Bei 16:9 ist also das ganze Bild gefüllt, bei 4:3 gibt es links und rechts einen schwarzen Rand (bei meinem Blu-Ray-Player ist er grau). Nur das nützt natürlich alles nichts, wenn die Sender ein unvollständiges Bild ausstrahlen, was weg ist, ist leider weg.

  • Genauso habe ich es auch eingestellt. 16:9 Bildfüllend, und 4:3 links und rechts dicke schwarze Balken, die mich aber absolut nicht stören. Diese Breitmaulfrösche konnte man oft in Kaufhäusern sehen. :D Zuhause fast nie, weil man das Bild ja immer dann so einstellt dass es gar nicht zu solchen Breitfaces kommen kann. ;D


    Lustigerweise schaue ich durch viel Nostalgie (und das ist eben fast aussschliesslich 4:3) viel mehr 4:3 als 16:9 auf meinem 3d Breitwandfernseher und mich störts nicht. Sollte mal wieder mehr Blurays und 3d Blurays anschauen :)

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Diese Breitmaulfrösche konnte man oft in Kaufhäusern sehen. :D Zuhause fast nie, weil man das Bild ja immer dann so einstellt dass es gar nicht zu solchen Breitfaces kommen kann. ;D


    In Kaufhäusern ist mir das auch schon aufgefallen. Aber es gibt auch Leute, die ihren heimischen Fernseher so eingestellt haben. Ich kann das nicht nachvollziehen, warum man sich ein verzerrtes Bild anschauen möchte.

  • Ich glaube es sind mehr Leute die es nicht umstellen können als wollen, also vermute ich mal. Wer will schon so Breitwandfaces. (Coneheads hat man, wenn man ein 16:9 Programm in 4:3 anschaut, dann sind die Gesichter sehr langgestreckt nach oben anstatt breit. Ist manchmal in PC Videosoftwareplayern so wenn man sich Videos ungestretched anschaut :)

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Was ich verrückt finde ist, wenn um das Bild ringsrum dieser schwarze Rand ist - und das bei meinem kleinen (4:3) TV. Da hab ich bei mancher Werbeeinblendung ja schon nur einige cm Bild, aber bei dem Rand drumherum hat das ganze dann eher was von nem "youtube"-Video. Hab ich bisher aber zum Glück nur einmal gehabt.


    Da ich nur 4:3 Geräte habe, fehlt bei mir links & rechts sehr oft was vom Bild. Hab dann festgestellt, wenn ich den PC ans TV anschließe, ist aufm PC mehr vom Bild zu sehen. Nur ist da das Bild ja leider arg kleiner. Nützt mir also auch nicht wirklich was. *seufz*


    Und was angeschnittene Köpfe angeht: ich hab jetzt schon mehrfach erlebt, dass der gesamte Kopf nicht zu sehen war. Nicht nur der größte Teil "weggeschnitten", sondern über dem verbliebenen Rest lagen dann noch (Werbe) Einblendungen oder das Senderlogo. Kommt "super", wenn man dann Szenen hat, wo sich 2 oder mehr Kopflose unterhalten und man gar nicht mitbekommt, wer jetzt eigentlich wer ist/wer gerade redet. :|