Puppen als Partnerersatz

  • Also wir kennen ja:


    - Die klassische Gummipuppe (so vom hörensagen)
    - Wir kennen die älteren Damen die sich Sammelpuppen zulegen, als Babyersatz sozusagen
    - Wir kennen auch die Kinderlosen Paare die sich Haustiere zulegen
    - Und seit ca. 10 Jahren kennen wie (zumindest ich) das Thema "Real Doll" - Sexpuppen, die sehr hochwertig sind und fürs Bett genutzt werden.


    Die Sexpuppen an sich finde ich nicht uninteressant und auch nicht verwerflich. Aber gerade bin ich auf eine Dokumentation gestoßen, dass diese Puppen in Japan Hochkonjunktur haben - nicht nur das: Die Leute nutzen sie als Partnerersatz. In der Doku ist ein 62jähriger Mann, der mit der Puppe in die Karaoke-Bar geht, Bilder der Puppe an der Wand hängen hat usw. usw.


    Wie seht Ihr das? Für mich ist das "krank" - das sollte nicht das Ziel einer Gesellschaft sein. Wie gesagt, wenn man das als sexuelle Abwechslung oder als sexuellen Ersatz (hoffentlich nur teilweise als Ersatz) nimmt, ist das in Ordonung aus meiner Sicht. Aber die Puppe als Partnerersatz rund um die Uhr im Leben zu nutzen ist für mich auf einer Ebene wie wenn man 19 Stunden am Tag sich in eine virtuelle Welt flüchtet und nur noch Minecraft oder sowas spielt.


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    Dennoch ist dabei natürlich zu berücksichtigen, dass in Japan, wie auch in China oder Indien, die gesellschaftliche Struktur eine Extreme ist, es gibt weniger Frauen (ist glaube ich in allen 3 genannten Ländern so?) und durch moderne Technik wie das Internet oder solcher Puppen machen es sich die Männer leicht und gehen den einfachen Weg der "Partnerwahl". Der Herr im Video ist sicher ein Extrembeispiel, aber solche Beispiele zeigen oft wohin der Weg aktuell führt.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe letztens auch mal etwas gesehen, da gings darum, dass die Traditions des Schminkens in Japan auch sehr ausgeprägt ist - die Japanerinnen das auch sehr gut drauf haben. Wenn sie aber ungeschminkt sind, schauen wie oftmals furchtbar aus - ein Grund dafür ist, dass durch das jahrhunderte(?)lange Schminken auch die Hässlichen Frauen Sexpartner gefunden haben und sich fortgepflanzt haben. Das passt ganz gut zu dem Thema hier ;)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Wie seht Ihr das? Für mich ist das "krank" - das sollte nicht das Ziel einer Gesellschaft sein. Wie gesagt, wenn man das als sexuelle Abwechslung oder als sexuellen Ersatz (hoffentlich nur teilweise als Ersatz) nimmt, ist das in Ordonung aus meiner Sicht. Aber die Puppe als Partnerersatz rund um die Uhr im Leben zu nutzen ist für mich auf einer Ebene wie wenn man 19 Stunden am Tag sich in eine virtuelle Welt flüchtet und nur noch Minecraft oder sowas spielt.

    Ich sehe das genauso, wobei ich das Problem auch sehe, dass Japan eigentlich so etwas wie eine geschlossene Gesellschaft ist, als Fremder kriegst du dort selten Verbindung zu Einheimischen. Der Wunsch nach Exoten, z.B. Europäer oder Afrikaner, kann dort kaum ausgelebt werden, dabei finde ich, dass japanische Frauen mit die schönsten sind. Aber wie es heißt, bleibt ja selbst die japanische Gemeinde in Düsseldorf unter sich. Die schmoren doch irgendwann im eigenen Saft! Da darf man sich nicht wundern, dass die Japaner aussterben.


    Noch sind es ja 115 Millionen, eine Reduzierung würde insbesondere der Tokioter U-Bahn guttun. ^^ Aber die Folge wäre eine Überalterung der Gesellschaft, die nicht mehr motiviert und auch nicht mehr in der Lage wäre, eine Familie zu gründen.


    Also ich würde eine schöne Frau den Puppen jederzeit vorziehen. Es kann aber sein, dass es schwierig wird, je länger sich jemand eine solche Puppe "hält".


    Schlimmer wird es, wenn es humanoide Roboter geben wird, mit denen auch kommuniziert werden kann. Eigentlich gibt es sie wohl auch schon, sie stehen vor japanischen Häusern und begrüßen die Gäste, aber zur Massenproduktion reicht es noch nicht.

  • Es soll ja auch schon Laufhäuser usw. geben, in denen Puppen besuchbar sind. Da kann man sich schon fragen: Personalmangel oder so? ^^

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Dass die "Japaner im eigenen Saft" schmoren hat ja wenig mit der geringen Geburtentate zu tun. Das sind typische Wohlstandsfolgen, die ja auch in Ordnung sind. Es wäre sowohl für die Japaner als auch für die Deutschen kein Beinbruch wenn nur noch 30% der aktuellen Bevölkerung existieren würde - soweit man in diesem Rahmen die jeweilige (das würde ich natürlich auf alle friedlichen Kulturen beziehen) Kultur und Gesellschaft nicht untergräbt oder anderweitig gefährdet.
    Ein Problem ist das, was Du schilderst, NoNick, dass es dann eine Weile viel mehr Alte als Junge geben würde, was aber auch zu meistern wäre...aber das wäre eine andere Diskussion.


    Also prinzipiell hat auch jeder das Recht mit Puppen sein Leben zu Leben - die Entwicklung würde ich aber nicht als positiv einschätzen.

    Was den reinen Sex angeht (@Mathias) so finde ich es in Ordnung - also ob man scih jetzt ein Sexspielzeug kauft oder so eine Puppe zur Hand nimmt, ist kein großer Unterschied.
    Doch ist es weder wünschenswert nur mit einem Sexspielzeug sein Sexleben zu vollziehen noch wünschenswert nur mit einer Puppe sein Sexleben zu vollziehen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Es wäre sowohl für die Japaner als auch für die Deutschen kein Beinbruch wenn nur noch 30% der aktuellen Bevölkerung existieren würde - soweit man in diesem Rahmen die jeweilige (das würde ich natürlich auf alle friedlichen Kulturen beziehen) Kultur und Gesellschaft nicht untergräbt oder anderweitig gefährdet.

    Das wären in Deutschland nur noch 24,6 Mio. Menschen, in Japan 38,1 Mio. Das wäre schon ein erhebliches Defizit, wie ich finde, es sei denn, die Entwicklung erstreckt sich über viele Jahrhunderte hinweg.

  • Wenn die Menschheit in einem friedlichen Miteinander leben würde, ohne Wachstumszwänge usw. wäre es auch in Ordnung wenn es noch 100.000 Menschen weltweit gäbe. Das Ziel wäre es nicht, aber das Schrumpfen von Gesellschaften ist doch in erster Linie erst einmal etwas Positives in Anbetracht auf Resourcen usw.
    Die Nebenerscheinung sind Dinge, die zu Problemen führen könnten (ein bestimmtes Geschlecht gibt es erheblich öfter als das andere, Überalterung usw).
    Und wenn die Zahl sehr rückläufig ist wird die jeweilige Gesellschaft sich schon gedanken machen, wie weit das gehen soll und ob man nicht mehr für Kinder tut.


    Prinzipiell finde ich eine Lebensbejahende und Kinderfreundliche und Menschen/Partnerschaftsfreundliche Gesellschaft symphatisch. Aber gerade die Wohlstandsgesellschaften kriegen eben nur 0 bis 2 Kinder und wenn die Personen damit Glücklich sind ist das in Ordnung. Dennoch wird die Gesellschaft dann nach und nach schrumpfen.


    Aber so wie es Trends in allen möglichen Bereichen gibt, gibt es auch Trends in der Familienplanung. Und ich habe den Eindruck, dass die Menschen - ich rede jetzt mal von unserem Land, da kriege ich es am besten mit - immer mehr zurück zu dem finden, worauf es ankommt - Natur, Nachhaltigkeit, Familie, Glück, Entschleunigung usw. Und da sind Kinder dann die logische Konsequenz darauf (trotz der Versuche, Kinder als "Klimakiller", "Karrierekiller", "Liebeskiller" usw. darzustellen).


    Meine Großmutter hat immer erzählt, dass mein Großvater in den 60er Jahren, als die Pille aufkam, sagte, "Das ist der Anfang vom Ende".

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zitat

    Die klassische Gummipuppe (so vom hörensagen)

    :D;):P



    Also ich sehe das nicht so extrem wie ihr. Ich finde auch, dass es sicher das Ziel vieler Menschen ist, jemadn lebendiges an seiner Seite zu haben. Aber es gibt schlichtweg auch Menschen, die sozial nicht so "kompatibel" sind. Aus meiner Sicht ist es durchaus legitim, dass sich solche Menschen auch solche Puppen anschaffen. Mir dabei egal, ob aus sexuellen Beweggründen oder auch einfach, um sich einbilden zu können, einen echten Menschen bei sich zu haben. Mir ist das lieber, als dass sie eventuell zu Triebtätern werden.

  • Ich möchte an dieser Stelle mal erwähnen, dass ich tatsächlich nie eine besessen habe ;) Ich kenne das mehr aus den US-Serien - wie verbreitet die Gummipuppen hierzulande sind/waren, ist mir nicht bekannt. Aber interessieren tuts mich schon wie diese Sachen funktionieren :)

    Zitat

    Mir ist das lieber, als dass sie eventuell zu Triebtätern werden.

    Sehe ich natürlich auch so. Aber ich finde es ist auch nicht das Ziel, dass das im alltäglichen Stadtbild normal wird, dass Leute mit ihrer Puppe oder später mit einen Partnerersatz-Roboter (obwohl das wohl leider sicher kommen wird, ist ja alles schon in der Entwicklung) durch die Straßen laufen.
    Die meisten werden es aber "cool" finden, es wurde uns ja durch Krieg der Sterne und co. so vor-gezeichnet.


    Und Roboter die das Leben begleiten finde ich auch nicht soo wild. z.B. als Hilfestellung für ältere Menschen. Die dann die Inhaltsangaben eines Produktes mitteilen können, bevor man es kauft usw.


    Befremdlich finde ich eben so zu tun, als wäre diese Puppe ein richtiger Mensch. Bei Robotern wird es das dann auchgeben, da wirkt es dann nur nicht mehr so befremdlich, weil die dann auch antworten und agieren können.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zitat

    Sehe ich natürlich auch so. Aber ich finde es ist auch nicht das Ziel, dass das im alltäglichen Stadtbild normal wird, dass Leute mit ihrer Puppe oder später mit einen Partnerersatz-Roboter (obwohl das wohl leider sicher kommen wird, ist ja alles schon in der Entwicklung) durch die Straßen laufen.


    Ich persönlich glaube nicht, dass es mal zum alltäglichen Stadtbild gehören wird. Kann sein, dass es mal nicht mehr so verpönt ist, aber ich glaube trotzdem, dass den meisten Menschen ein echter Mensch lieber ist als eine Puppe oder ein Roboter.


    Passt übrigens zu diesem Thread: Her Da geht es zwar nicht um eine Puppe, aber eben auch um eine Maschine bzw. Software, die einen Partnersatz darstellt.

  • Um Herrgotts willen, was du für ein Zukunftsbild zeichnest...=O


    Wer sich eine stumme Ursel zulegt, macht das in den meisten Fällen mit Sicherheit gezielt aus einem speziellen Fetisch heraus und nicht als Ersatz, weil er kein "Püppchen aus Fleisch und Blut" finden kann. Ansonsten könnte ich mir höchstens vorstellen, dass manche junge Männer vor ihrem ersten Mal aus Neugier eine solche Puppe ausprobieren würden, um zu wissen, wie sich der mechanische Teil des Geschlechtsaktes ungefähr anfühlt.

  • Also ich sehe das nicht so extrem wie ihr. Ich finde auch, dass es sicher das Ziel vieler Menschen ist, jemadn lebendiges an seiner Seite zu haben. Aber es gibt schlichtweg auch Menschen, die sozial nicht so "kompatibel" sind. Aus meiner Sicht ist es durchaus legitim, dass sich solche Menschen auch solche Puppen anschaffen. Mir dabei egal, ob aus sexuellen Beweggründen oder auch einfach, um sich einbilden zu können, einen echten Menschen bei sich zu haben. Mir ist das lieber, als dass sie eventuell zu Triebtätern werden.

    Ja, das ist ein guter Einwand.


    Ich glaube manchmal, dass Dinge eine Seele haben, und zwar solche, in die der Mensch eintreten kann oder die sich von selbst bewegen, z.B. Häuser oder Busse/Bahnen. Eine solche Puppe würde mich vor der Einsamkeit wohl nicht retten können.