Ritt mit dem Teufel

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Datum: 11.05.2009 | VÖ: 28.01.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Viehdiebe töten in Santiago beim Diebstahl einer Rinderherde den Farmer O'Mara und seinen jüngsten Sohn. Als der ältere Sohn Clay O'Mara, der in der Ferne bei der Eisenbahn arbeitet, davon erfährt, kehrt er nach Hause zurück, um die Mörder zu stellen. Er lässt sich von Sheriff Kenyon zum Hilfssheriff ernennen, ohne zu ahnen, dass der bei dieser Tat seine Finger im Spiel hatte. Der wahre Mörder, der Anwalt Tom Meredith, gibt ihm außerdem den Tipp, dass der gesuchte Verbrecher Whitey Kincade aus Diablo als Täter in Frage kommt. Meredith hofft, dass er O'Mara so auf elegante Art und Weise los wird, denn Kincade ist als schnellziehender Revolverheld berüchtigt. O'Mara ist jedoch kein blindwütiger Rächer. Er will lediglich den Mörder verhaften und der Justiz übergeben. Erstaunlicherweise zieht er schneller als Kincade, schießt ihm aber nur die Waffe aus der Hand. Auf dem Ritt zurück lernen sich beide besser kennen. Kincade ist ein Zyniker geworden, aber er hegt Sympathien für den jungen O'Mara. O'Mara erfährt von ihm, dass Kincade an diesem Mord unschuldig ist und von Meredith lediglich benutzt wird. Die tatsächlichen Viehdiebe versuchen, die beiden unterwegs umzubringen, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt, flüchten aber sofort, als einer von ihnen von O'Mara angeschossen wird.

Jed Ringer, der Freund der Saloon-Sängerin Kate, wird vom Sheriff gezwungen, im Gerichtsverfahren gegen Kincade als Zeuge auszusagen und zu bestätigen, dass Kincade in Notwehr gehandelt hätte. Kincade als auch die in Santiago sitzenden Verbrecher kennen sich nämlich sehr gut und lassen jedem sein Revier. Kincade wird tatsächlich freigesprochen und wird von O'Mara aus der Stadt gebracht. Als Kincade beim Abschied die wahren Viehdiebe nennt, nimmt O'Mara dies erst ungläubig auf. Abends lernt er dann auf einem Fest Laurie Kenyon kennen, die Tochter des Sheriffs. Sie ist zwar mit Tom Meredith verlobt, doch sie fühlt sich sehr zu O'Mara hingezogen und löst ihre Verlobung.

O'Mara reitet nach Diablo und trifft sich mit Kincade. Dieser hilft ihm sogar, einen wertvollen weißen Hengst, der von den Loweries gestohlen wurde, zu befreien und nach Santiago zurück zu bringen. Er wird dabei aber angeschossen. Meredith, der einen Silbertransport überfallen will, will sich dies nicht durchkreuzen lassen und gibt Ringer eine große Geldsumme, damit O'Mara, der in Kenyons Haus gepflegt wird, nicht überlebt. Ringer hat aber gar nicht die Absicht, O'Mara zu erledigen, sondern überfällt allein den Silbertransport. Unterdessen erfährt Kincade von Kate, dass Meredith der Mörder ist, und will O'Mara unterrichten. Der ist aber auf der Suche nach Ringer, denn Sheriff Kenyon gab ihm eine Quittung, in der Ringer der Verkauf der Rinderherde der O'Maras bestätigt wird. Kincade findet O'Mara, beide finden Ringer, doch beim Schusswechsel zwischen O'Maras und Ringer wird Kincade versehentlich von einer Kugel Ringers schwer verletzt. O'Mara bringt Kincade nach Diablo zurück. Dort tauchen nun auch Sheriff Kenyon, Tom Meredith und Tim Lowerie auf, um O'Mara und Kincade aus dem Wege zu räumen. O'Mara erfährt nun von Kincade die ganze Wahrheit. Kincade, der für sich keine Zukunft mehr sieht, macht einen Ausfall und erschießt Sheriff Kenyon, bevor er von den anderen beiden tödlich getroffen zusammenbricht. Der Kincade nachfolgende O'Mara erschießt anschließend Lowerie und überwältigt Meredith.

O'Mara keht nach Santiago zurück, wo Laurie auf ihn wartet. Sie weiß inzwischen alles. Beide verlassen Santiago und reisen mit der Eisenbahn in eine gemeinsame Zukunft.

Der Plot ist geradezu klassisch, doch unterscheidet er sich an einem Punkt enorm: Whitey Kincade ist weder Psychopat noch einfacher Mörder - zumindest nicht mehr. "lter geworden, hat er sich inzwischen zu einem zynischen Mann entwickelt. Dass irgendwann einer wie O'Mara kommt und ihn stellt, hat er offenbar geradezu erwartet. Kincade und O'Mara freunden sich nach und nach an und Kincade hilft sogar dabei, die wahren Mörder zu stellen. Als es schließlich zum Showdown in Diablo kommt, merkt Kincade, dass seine Zeit nun endgültig abgelaufen ist und hilft O'Mara noch ein letztes Mal. Alles in allem ist es ein solider Western und angenehm anzuschauen, wenn auch kein unbedingtes Muss - allenfalls für Fans des vielfach ausgezeichnetem Kriegshelden Audie Murphy oder Dan Duryea.

'Babyface' Audie Murphy ist hier wieder als junger engagierter Cowboy zu sehen - eine Paraderolle für ihn, doch nichts Besonderes, hat er doch in vielen Filmen diese Figur gespielt. In seinem hellblauen Hemd mit Sheriffstern auf der Brust erinnert er doch sehr an "Lone Ranger" - der typische Western-Gutmensch eben. Dan Duryea als alternder Revolverheld hebt sich davon spürbar und angenehm ab. Und das tut diesem Western mehr als nur gut, denn er wäre mit dieser simplen Handlung normalerweise nur einer unter vielen. Dan Duryea, der hier eine wohltuend erfrischende Figur eines Revolverhelden angesichts der vielen Western-Stereotypen abgibt, bleibt dem Zuschauer aber nachhaltig in Erinnerung. Wenn er sich als Kincade über die Bemühungen aller Beteiligten amüsiert, verzweifelt ihren Status zu verteidigen, obwohl nur der Wandel beständig ist und das Ende absehbar, zeigt sich seine Spielfreude. Die Sympathien des Zuschauers liegen daher schon mehr bei Kincade als auf O'Mara. Alle anderen Figuren zeigen lediglich durchschnittliche Leistungen, wenn sie ihre standardisierten Charaktere abspielen.

Die Bildqualität und Schärfe ist erstaunlich gut, hier merkt man, dass der Film 1981 digital überarbeitet wurde. Die Farben wie auch der Kontrast sind technicolor-typisch sehr kräftig und erinnern teilweise sogar an Comic-Verfilmungen à la Dick Tracy, sind aber nicht unangenehm. Die Kameraführung ist für damalige Zeiten typisch ruhig mit langen ausführlichen Szenen.

Der Film liegt hier erstmals in einer ungekürzten Fassung vor. Die früher in Deutschland herausgeschnittenen Szenen sind darum auch nicht synchronisiert, wurden aber mit deutschen Untertiteln versehen. Das sind aber auch die einzigen Untertitel, denn ansonsten sind keine vorhanden. Für eine 2009 erschienene DVD ein dickes Manko. Extras sind nur wenige vorhanden. So sind außer einer Bildergalerie mit Pressefotos und -notizen sowie einem Original-US-Trailer lediglich noch ein 4seitiges, doch recht ausführliches Booklet enthalten. Das wars, ist bei einem Film aus dem Jahre 1953 aber durchaus akzeptabel. (gh)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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