"How to sell a Tit Wonder oder Der Generalmanager" ist eine Dokumentation des Regisseurs Steffen Jürgens über den Manager Martin Baldauf. Steffen Jürgens hatte bereits im Vorfeld einen Kurzfilm über den Manager des bereits verstorbenen Busenwunders Lolo Ferrari abgedreht und dokumentiert Baldauf auf seinem Weg eine Nachfolgerin für die Verstorbene zu finden.

Martin Baldauf, ein sich völlig selbst überschätzender ehemaliger Polizist versucht sich als Manager für die D-Prominenz. Seinen Einstieg in die Branche schaffte er mit Lolo Ferrari, einem Busenwunder aus Frankreich, die auch in dieser Dokumentation den Beweis antritt eher als Gesamtkunstwerk von Chirurgen und Marketingmanagern angesehen zu werden als als menschliches Wesen. Alkohol und Medikamente sorgten dann auch dafür, dass Lolo Ferrari mit 30 Jahren ihrem Lebensstil zum Opfer viel. Wie pervers der Mensch im Umgang miteinander sein kann zeigt Steffen Jürgens anhand dieser Dokumentation über Lolos Manager Martin Baldauf. Der Manager versucht durch sein aggressives, lautes Wesen seine Inkompetenzen zu überdecken und wird anfangs weder von der Presse noch von seinem Geschäflichenumfeld ernst genommen. Für ihn zählt nur der persönliche Erfolg und nicht der Klient den er vertritt. Dabei blendet er die Bedürfnisse seiner Schützlinge komplett aus. Im Gegensatz zum Showprofi Jürgen Drews, der mit Baldaus Busenwunder zusammenarbeitet wirkt der Manager chaotisch und unprofessionell. Vier Wochen nach dem Tod Lolo Ferraris sucht er eine Nachfolgerin, mit der die Show weiter gehen kann. Dabei trifft er auf den britischen Busenstar Ashley Bond. In einer mehrtägigen Promotiontour versucht er vergeblich eine zweite Lolo Ferrari zu erschaffen. Trotz zahlreicher Talkshowauftritte und anderer Versuche Ashley Bond in Deutschland berühmt zu machen, scheitert Baldauf an seiner eigenen Inkompetenz und die Promotiontour gerät mehr und mehr zum Desaster.

Der Film "How to sell a Tit Wonder oder Der Generalmanager" zeigt interessante Einblicke in die Welt der D-Prominets, die teilweise erschreckend sind. Wie austauschbar der einzelne Mensch in dieser Branche ist macht Steffen Jürgens auf ernüchternde Weise klar. Auch die Art und Weise wie jeder Einzelne den Versuch unternimmt Kapital für sich aus einem D-Promie zu schlagen wird dem Zuschauer hier deutlich vor Augen geführt. Auf der anderen Seite zeigt der Schlagerbarde Jürgen Drews in dieser Produktion wie professionell man sich in diesem Geschäft verhalten muss um erfolgreich zu überleben. Auch Prominente wie Udo Lindenberg werden unfreiwillig Teil der Produktion, da Baldauf keine Gelegenheit auslässt seine Klienten und in erster Linie sich selbst zu vermarkten.

Die Dokumentation wurde mit geringen Mitteln erstellt. Dies merkt man an der Kameraführung, die Amateuraufnahmen gleichen. Trotzdem schafft es Steffen Jürgens über die knapp einstündige Laufzeit den Zuschauer bei Laune zu halten. Der Film ist eine gelungene Dokumentation über ein Thema, welches bisher noch nicht in Filmen oder Reportagen gezeigt wurde und überzeugt vor allem durch die Nähe des Filmteams zu den Hauptpersonen. (pst)

Wertung: (5 von 10 Punkten)