Elea Eluanda 1: Das Labyrinth der blauen Eulen

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Datum: 30.10.2016 | VÖ: 18.11.2016 | Herausgeber: Zauberstern Records | Kategorie: Hörspiel

Manchmal geschehen wirklich noch Wunder. Zwar war die Hörspielserie "Elea Eluanda" in der ersten Hälfte des neuen Jahrtausends äußerst erfolgreich - aber 2009 war nach knapp 30 Folgen erst einmal Schluss. Man munkelte, die Autorin Elfie Donnelly, konnte sich mit dem Label Kiddinx nicht einigen und sei in ihrer Kreativität beschnitten worden. Und das glaube ich gerne: Denn was Kiddinx aus Donnellys Babys Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg gemacht hat, ist eine ganz traurige Nummer. Anfangs verstand Uli Herzog noch, die Abenteuer um den sprechenden Elefanten und die kleine Hexe aus Neustadt kongenial fortzusetzen. Nach dessen Tod jedoch begaben sich beide Serien auf eine qualitative Talfahrt, die jedem Altfan einen Schauer über den Rücken laufen lässt - unfähigen Autoren sei genauso dank wie einer Marktpolitik, die aus Bibi ein angepasstes Mädchen mit einer Horde wilder, nerviger Junghexen und mit Interesse für Ballett, kleine Elfen und Einhörnern machte und Benjamin zum dämlichen Riesendickhäuter, der sich von seinen neunmalklugen Freunden Otto und Stella die Welt erklären lassen muss, anstatt - wie früher - Bäume zu besetzen, damit diese nicht gefällt werden oder einen Autostau fabriziert, sodass endlich Ruhe ist mit dem Straßenlärm.

Und weil die gute Frau Donnelly wohl auch ihre Lehre daraus gezogen hat, die Rechte an Bibi und Benny für einen Schleuderpreis verhöckert zu haben, blieb sie in den Verhandlungen mit Kiddinx hart: Elea wurde nicht fortgesetzt, die Rechte gingen an die Autorin zurück. Wie schade, gab es doch ganz bestimmt noch viele tolle Abenteuer des im Rollstuhl sitzenden Mädchens zu erleben: sowohl in ihrer Heimatstadt Altenberg als auch im Traumland Arambolien.

Nun, Ende des Jahres 2016, passiert das, woran wohl keiner mehr gedacht hat: Elea kehrt zurück. Das Label Zauberstern Records produziert nicht nur neue Folgen aus Donnellys Feder, sondern vertont auch die alten Geschichten noch einmal - immer im Wechsel, damit auch Anhänger der ersten Stunde nicht zu kurz kommen.

Episode 1 "Das Labyrinth der blauen Eulen" ist gleich eine der neuen Geschichten und erzählt in loser Anlehnung an den zweiten Bibi Blocksberg-Kinofilm, wie Elea ihre Tröstereule Ezechiel bekommen hat und wie sie sich nach dem schweren Autounfall, bei dem ihre Eltern gestorben sind und Elea seither auf den Rollstuhl angewiesen ist, ins Leben zurück kämpft. Eine Story, die - typisch Donnelly - weit entfernt ist vom weichgespülten Mainstream, den man Kindern heutzutage gewöhnlich bietet. Und obendrein noch mit vielen Sprechern, die bereits in der ersten Version von "Elea Eluanda" dabei waren: Die alten Hasen Giuliana Jakobeit als Titelheldin, Gerrit Schmidt-Foß als Ezechiel-"Zechi" die Tröstereule und Helmut Krauss als Althippie Opi Kopi kennen ihre Rollen natürlich und machen ihre Sache gut, auch wenn man Krauss anmerkt, dass er nicht mehr der Jüngste ist. Neu im Ensemble sind Till Hagen als sympathischer Erzähler, Udo Schenk als fieser Schuldirekter Bartels und Victoria Sturm als Tante Lissy, die leider etwas unterkühlt wirkt und ihrer Vorgängerin Heidrun Bartholomäus nicht das Wasser reichen kann.

Aramba Cholé, wie Zechi schnabeln würde, endlich ist sie wieder da, die bisher wohl beste Hörspielserie für Kinder und Junggebliebene des Jahrtausends. (bv)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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