Scheidungsschaden inklusive

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Datum: 13.09.2014 | VÖ: 13.03.2014 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Film

Die Scheidungsquote ist nach wie vor hoch, Tendenz steigend, dennoch sind Scheidungskinder in den meisten Filmen eher Randfiguren, insbesondere, wenn sie längst erwachsen sind. Dann wird die Trennung der Eltern zwar mitunter thematisiert, sofern er zur Charakterisierung der Figuren dient, steht aber nicht im Zentrum. Bei "Scheidungsschaden inklusive" ist dies anders.

Im Mittelpunkt der Komödie steht Carter (Adam Scott), der sich plötzlich mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert sieht: Sein kleiner Bruder Trey (Clark Duke) möchte nach ein paar Monaten Beziehung heiraten " und er möchte sowohl seinen Vater als auch seine Mutter dabei haben. So verständlich dieser Wunsch ist, so schwierig ist er in der Umsetzung, denn Melissa (Catherine O'Hara) und ihr Exgatte Hugh (Richard Jenkins) haben einen harten, dreckigen Scheidungskrieg hinter sich und möchte nichts mehr miteinander zu tun haben. Daran ändert auch die Hochzeit des jüngsten Sprösslings erst einmal nichts, vielmehr versuchen beide einen Weg zu finden, um den anderen doch nicht dabei zu haben. Carter muss also einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Doch auch in seiner Beziehung ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn er ist so sehr darauf bedacht, nichts zu überstürzen, dass er seiner Freundin Lauren nach vier Jahren Partnerschaft noch nicht einmal einen Schlüssel für seine Wohnung anvertraut. Unterstützung sucht er bei der Psychologin Dr. Judith, gespielt von Jane Lynch, die vor allem für ihre Rolle als Coach Sue Sylvester bekannt ist. Allerdings wartet bei seinem Besuch bei ihr eine weitere Überraschung auf ihn.

Der Titel "Scheidungsschaden inklusive" klingt reißerischer, als es der Film letztlich ist. Eine Schenkelklopferkomödie ist er nicht, teils schrammt er gar an der Grenze zum Drama, ohne sie jedoch zu überschreiten. Dabei hätte man aus dem Stoff durchaus eine gute Tragikomödie machen können. Er schwankt aber mehr zwischen den Genres, als sie wirklich gekonnt miteinander zu verbinden. Obgleich einiges an Potential verschenkt wird, ist der Film aber keinesfalls schlecht. Nur hätte er richtig gut werden können, wenn man etwas weniger Klischees bedient und etwas mehr aus den einzelnen Situationen heraus geholt hätte. Dass auf billige Gags verzichtet wurde, tut "Scheidungsschaden inklusive" gut, etwas mehr Tiefgang und Innovation und weniger Vorhersehbarkeit hätten es aber sein dürfen. Einige Schmunzler und gute Momente gibt es dennoch, allerdings handelt es sich eher um eine stille Komödie, die zwar mit Charme und Wortwitz aufwartet, aber deutlich hinter dem zurück bleibt, was sie hätte werden können.

Die DVD enthält neben dem Film in mehreren Sprachen und Untertitelungen auch einige Extras. Neben den fast schon obligatorischen entfallenen Szenen werden auch eine Gesprächsrunde mit den Machern und Darstellern und ein lustiges kleines Video, in dem Jane Lynch über die Bedeutung der Abkürzung "A.C.O.D." spekuliert, die dem Originaltitel des Films entspricht und eigentlich für Adult Children of Divorce (erwachsene Scheidungskinder) steht. Abgerundet wird das Bonusmaterial durch öffentliche Ankündigungen, in denen sich die Darsteller direkt an erwachsene Scheidungskinder wenden, und zwar auf überaus amüsante Weise. Wäre der ganze Film wie diese kleinen Videos, er hätte grandios sein können. So ist der Kauf aber nur bedingt zu empfehlen, und zwar in erster Linie für Fans der Darsteller und jene, die ihn bereits gesehen haben und in ihre Sammlung aufnehmen möchten. Bei einem Blindkauf besteht allerdings ein gewisses Enttäuschungspotential. (ck)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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