Russ Meyer's Die Liebestollen Hexen

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Datum: 24.01.2014 | VÖ: 29.11.2013 | Herausgeber: WVG Medien GmbH | Kategorie: Film

Mehr schlechte als rechte Übersetzungen gehören ebenso zum B-Movie wie seine freakigen und völlig überzeichneten Charaktere. Damit erfüllt "Die liebestollen Hexen" von Russ Meyer alle Voraussetzungen. Der Meister des sexuell anstößigen Films zeigt hier einen seiner gewohnten Filme der Marke "Hauptsache man kann viele schräge Frauen mit übergroßen Brüsten zeigen"-Muster. Um den Charme und die früheren Debatten zu verstehen sollte man durchaus etwas Zeit investieren und im Internet recherchieren. Denn heutzutage wirkt die damals grassierende "Porno-Debatte" natürlich eher lustig. Trotzdem war Russ Meyer definitiv ein Wegbereiter des Mainstream-Erotik Kinos sowie ein entscheidender Impuls im Schönheitsideal des Schmuddel-Films.

Bei Meyers Filmen sind die Schauspielerinnen des jeweiligen Cast fast wichtiger als die Handlung des Films und seien deswegen hiermit erwähnt: Babette Bardot, Alaina Capri und Adele Rein. Die Rahmenhandlung für die Brüste bildet dieses Mal die Bar von Hoople der dort mit seiner Frau und Tochter (beide das übliche Beuteschema) Touristen abzockt. Dort treffen der Juwelenräuber und Ex-Polizist Ricker und der impotente Arzt Ross sowie seine Frau aufeinander. Schnell entbrennt sich eine verrückte Geschichte die sich von Stelldichein- zur Stelldichein hangelt und den ein oder anderen brutalen Zwischenton bietet. Mehr muss dazu kaum gesagt werden, denn Cineasten werden heute wie damals mit den Nasen rümpfen und die Trash-Fans haben ihren Spass.

Die DVD ist dabei "in Ordnung". Ein wenig mehr Restaurierung hätte dem Film aus Meyer's mittlerer Schaffensphase dabei zwar gut getan, aber dank vernünftigen Masterbändern kann man die Qualität auch so als "ausreichend" einschätzen. Die Synchronisation ist wie gewohnt schwach, was aber teilweise den Charme der Filme durchaus unterstützt. Zwar zählt "Die liebestollen Hexen" nicht zu den absoluten Sternstunden Meyers, der es inzwischen ja sogar ins Museum of Modern Arts geschafft hat, aber für witzige Unterhaltung taugt er auf alle Fälle. Vor dem oben genannten gesellschaftlichen Hintergrund kann er sogar als ernsthafter Beitrag zur Pop-Kultur genannt werden. (sc)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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