Flemming - Staffel 1

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Datum: 06.05.2011 | VÖ: 15.03.2011 | Herausgeber: Pandavision | Kategorie: Serie

Dr. Vincent Flemming (Samuel Finzi) ist Kriminalpsychologe und arbeitet für das Berliner Landeskriminalamt. Er steht eigentlich vor seinem Abschied aus der Truppe, doch die Art wie er scheinbar unlösbare Fälle durch das Hineindringen in die Psyche von Verdächtigen und Beteiligten durchführt und aufklärt, machen ihn unabkömmlich. Ganz zum "rgernis von LKA-Leiter Dr. Karl Leo (Felix Vörtler), der nicht gerade einen Narren an ihn gefressen hat. Erschwerend hinzu kommt ihm die Situation entgegen, dass seine frisch geschiedene Ehefrau, Ann Gittel (Claudia Michelsen), als Leiterin der Mordkommission ständig mit ihm zusammen arbeiten muss, was die Trennungsphase nicht unbedingt leichter macht. Doch der selbstverliebte Flemming scheint auch damit klar zu kommen und hat sich scheinbar als Hauptaufgabe vorgenommen, die Täter, nachdem sie also solche entlarvt wurden, zu heilen.

Auch wenn der mehrfach ausgezeichnete Drehbuchautor Gregor Edelmann der Farbgeber für diese Serie war, muss man sagen, dass er sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat, als er die Geschichten des Dr. Flemmings aufs Papier brachte. Die Person Dr. Vincent Flemming ist eine Mischung aus Dr. Eddie Fitzgerald (Für alle Fälle Fitz) und Dr. Cal Lightman (Lie to me). Nicht nur der Vorspann zeigt eine fast schon freche Nachahmung des Vorspanns der amerikanischen Serie "Lie to me", auch die etwas aufdringliche Art, dass was Flemming sieht, sofort jedem in seinem Umfeld erklären zu müssen, erinnert an Dr. Cal Lightman, nur sind diese Sequenzen, sei es bedingt durch Regie und Drehbuch oder schauspielerischen Qualitäten, im amerikanischen Original um Klassen besser.
Man muss aber schon gestehen, dass sich die Serie, im Vergleich zu anderen Fernsehfilmen und Serien der Öffentlich-Rechtlichen, etwas abhebt. Es bleibt natürlich diese überladene Klischeehaftigkeit, im Stile eines Tatorts, die wie eine dunkle Wolke über allen Folgen schwebt. Aber zumindest waren in der ersten Staffel keine übertriebenen Verkörperungen vom Bösen auf dieser Welt, der die etwas betagteren Zuschauer der öffentlich rechtlichen Sender das fürchten lehrt und dazu zwingt schon morgens um acht an der Kasse im Supermarkt zu stehen, bevor es zu spät wird und die Geschöpfe der Nacht erwachen.
An sich sind die Geschehnisse aber schon auf einer Ebene gehalten, bei der man einen Grossteil der Szenarien als glaubhaft annehmen kann. Der sympathische Samuel Finzi bringt jeden Aspekt der Rolle eines eitlen Psychologen realistisch rüber, so dass man ihn schnell ins Herz schließen kann. Auch wenn man seine Frau, oder besser gesagt Ex-Frau, verstehen kann, denn, wie sie treffend sagt, muss man schon exhibitionistisch veranlagt sein, um mit jemandem zusammen zu sein, bei dem man sich ständig nackt vorkommt, da er jeden Gedanken und jede Geste durchschaut.

Die Bildqualität ist durchgehend in Ordnung, abgesehen von der fernsehfilmtypischen Farblosigkeit, aber die Hoffnung, dass sich daran was ändert, habe ich längst aufgegeben. Über den Ton braucht man sich auch nicht zu beschweren, da auch keinerlei Szenen sind, in denen man großartige Soundkulissen erwartet. In einer grossen Amaray-Box für drei DVDs in einer Kartonhülle, kommt sie im gängigen Format ins Regal. Die Extras sind schon raffiniert, wenn man bedenkt, das ein Psychologe, Dr. Martin Rauh-Köpsel, zu einigen Folgen die einzelnen Abläufe erklärt und man sich tiefer ins Geschehen gezogen fühlt. (pg)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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