Jules Verne Box 2

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Datum: 17.03.2010 | VÖ: 15.01.2010 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Film

Das Geheimnis der stählernen Stadt (CZ, 1979): Zwei Wissenschaftler erhalten jeweils eine Erbschaft in Höhe von 250 Mio. Franc " Ende des 18. Jahrhunderts ein unvorstellbares Vermögen. Jeder von ihnen gründete eine Stadt: Dr. Sarrasin die Stadt Fortuna, in der 50.000 glücklich und harmonisch leben; der Chemiker Professor Janus eine Fabrikstadt aus Stahl, in der er als Diktator herrscht und die Bewohner zur Arbeit in den Fabriken zwingt. Als die Rohstoffe für die stählerne Stadt zur Neige gehen, plant Janus, die Stadt Fortuna zu erobern und sich die Rohstoffe anzueignen. Dazu hat er eine geheime Waffe entwickelt. Doch Sarrasin hat von den Plänen Janus’ erfahren.

Die Verfilmung von Vernes Buch hält sich eng an die Vorlage. Dementsprechend düster ist nicht nur das Bild, sondern auch die Grundstimmung des Films. Leider derart düster, dass selbst die angeblich glückliche Stadt Fortuna dem Zuschauer keine glückliche oder harmonische Stimmung mehr vermitteln kann. Der Film enthält zudem etliche Längen, die unnötig gewesen wären. Die Box hat eine FSK-16-Freigabe, doch selbst viele "ltere werden den Film eher als schwer verdaulich ansehen " auch wenn die Handlung eher simpel gestrickt ist. Doch dazu muss man sich den Film bis zum Ende anschauen. Und das dürfte vielen nicht leicht fallen, denn die Handlung schleppt sich " getreu Vernes Buchvorlage - sehr träge dahin. Wer also Action erwartet, wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Wer aber eine getreue Verfilmung erwartet (auch wenn vieles aus dem Buch schon fortgelassen wurde), dagegen schon. Die Schärfe wechselt gelegentlich, der Kontrast ist ziemlich hart, die Farben dafür angenehm durchschnittlich. Der klare und verständliche DD-2.0-Ton ist in deutsch und tschechisch auswählbar. Deutsche Untertitel sind zwar aktivierbar, dienen jedoch lediglich zur Übersetzung tschechischer Schriften und Titel.

Reise ins Zentrum der Zeit (USA 1967): Ein Forschungsteam führt ein Zeit-Experiment durch, wobei das Labor, welches zur Zeitreise gedacht ist, verschwindet und 5000 Jahre zurücktransportiert wird. An Bord ist neben dem wissenschaftlichen Team, bestehend aus Dr. Gordon, Mark Manning und Karen White auch noch der Geldgeber des Unternehmens, Stanton. Es wird eine Reise in die Katastrophe.

Kurzweiliges B-Movie um das SciFi-Thema Zeitreisen, ganz im Stile vieler anderer SciFi-Filme und "Serien dieser Zeit wie z. B. "Time Tunnel" (1966-67) oder "Lost in Space" (1968). Insbesondere die Zeitzentrale erinnert im Aufbau sehr stark an die Zentrale der Serie "Time Tunnel". Bildschärfe ist akzeptabel, Kontrast angenehm unaufdringlich, die Farben allerdings sehr kräftig. Leider ist insbesondere das Ende des Films nicht nachvollziehbar. Plötzlich werden wie in einer wilden Kurzwiederholung mehrere Szenen aneinandergereiht, dann erfolgt noch eine abschließende Einstellung " das wars. Wieso und warum plötzlich dies geschieht, wird nicht ersichtlich. Möglicherweise war auch einfach nur das Budget aufgebraucht. Wer weiß? Der DD-2.0-Ton ist wahlweise in deutsch oder englisch wählbar, wobei sich der englische etwas dumpf anhört. Deutsche Untertitel sind zwar aktivierbar, aber nur, um Titel zu übersetzen.

Die Reise zum Planet des Grauens (USA 1982): Bei diesem Film braucht man von Budget erst gar nicht zu sprechen. Oder von einer Handlung. Geschweige denn von "Schauspielern" oder gar einer Filmcrew " der Amerikaner Brett Piper war Regisseur, Kameramann, Drehbuchautor, Spezialeffektemann und Produzent in Personalunion. Ein Wunder, dass er nicht auch gleich die Rollen vor der Kamera übernommen hat. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen schlechteren Film gesehen. Dabei rede ich nicht von Filmen in Größenordnungen wie "Highlander 2" oder gar "Angriff der Killertomaten", die dagegen richtig gut aussehen und noch als kultige B- oder C-Movies gelten. Dieser hier kann nicht einmal den Buchstaben Z für sich beanspruchen " sooo lang könnte kein Alphabet sein, um hier noch den passenden Buchstaben zu finden. Mit einer billigen Videokamera, deren Auflösung von jeder popeligen Handykamera locker übertroffen wird, wurden verwackelte Aufnahmen wild agierender Personen aneinander gereih(er)t, obwohl selbst ein besoffene Schimpanse auf Ecstasy die Kamera hätte ruhiger halten können. Die Knetgummi-"Monster" sind sogar so mies, dass dagegen die beiden Knetgummi-Figuren ‚Friedrich und Friedrich’ aus "Luzie, der Schrecken der Straße" fast wie reale Personen wirken. Dass hier allen Ernstes ein Drehbuch vorgelegen haben soll, kann und will ich einfach nicht glauben. Allenfalls ein Bierdeckel mit Notizen aus dem Vollrausch. Und eine Super-8-Kamera wäre wohl schon zu sehr einem Profi-Equipment gleichgekommen, um sie zu verwenden " die Bildauflösung wäre einfach zu gut gewesen. Der Titel dieses Machwerks hätte korrekterweise "Die Erfahrung des Zuschauers beim Film des Grauens" lauten müssen, denn man muss schon einen echt harten Magen haben, um den Film sichten zu können, ohne sich zu übergeben. Mein Vorteil war, dass ich noch nichts gegessen hatte. Für dieses "Verbrechen" sollte man eigentlich nichts bezahlen, sondern eher Schmerzensgeld verlangen. Ein Wunder, dass die DVD nicht von selbst aus dem Player geflüchtet ist. Wer bei dieser grottenschlechten Vergeudung von Videomaterial noch eine zweite Sprache oder gar Untertitel erwartet, muss damit rechnen, ausgelacht zu werden.

Das JewelCase mit Wendecover (mit oder ohne FSK-16-Logo) enthält zwei DVDs, wobei auf der ersten der Film "Das Geheimnis der stählernen Stadt" enthalten ist. Die zweite DVD enthält die anderen beiden Filme (wobei einer diese Bezeichnung nicht verdient). Extras sind keine vorhanden, weder auf den Scheiben noch auf den Covers. Die Punkte sind für die gute, wenn auch schwer verdauliche Verfilmung der "stählernen Stadt" sowie für die durchaus akzeptable "Reise ins Zentrum der Zeit", den dritten Streifen lasse ich gnädigerweise unberücksichtigt, sonst müsste ich tief ins Minus gehen. (gh)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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