Schwester Agnes

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Datum: 15.03.2011 | VÖ: 21.01.2011 | Herausgeber: Studio Hamburg | Kategorie: Film

Der Film "Schwester Agnes" zeigt die in der ehemaligen DDR überaus beliebte und mehrfach zum Fernsehliebling gewählte Schauspielerin Agnes Kraus in einer ihrer wohl schönsten Rollen. Die Handlung führt die Zuschauer in die Mitte der 70er Jahre in ein kleines Dorf der Oberlausitz. Agnes Feurig ist Gemeindeschwester in Krummbach. Sie kümmert sich um die Kranken in Krummbach und die ihrer Nachbargemeinden. Sie kennt die Leute, ihre Eigenheiten und Probleme, hilft wo sie kann und sieht ihren Dienst mehr als Berufung, denn als Beruf. Schwester Agnes ist von den Mitmenschen geachtet und beliebt, stets auf Achse und vielseitig engagiert. Gesellschaftlich ist sie im Gemeinderat aktiv und mischt sich in alles und niemals aus Eigennutz ein. Agnes löst schon mal das Wohnungsproblem einer jungen Familie auf ihre Weise und übergeht dabei den formalen Amtsweg. Diesen Seitenhieb und andere Anspielungen der Autoren auf den typischen DDR-Alltag verstanden die Fernseh-Zuschauer seinerzeit sofort.

Hermann Rodigast hat in seinem Szenarium der Agnes Kraus eine Paraderolle maßgeschneidert. Dass sie im Film auch Agnes heißt ist demzufolge kein Zufall, sondern eine Verneigung vor der beliebten Schauspielerin. Und wie die Agnes Kraus sprüht und "feurig" ist. Man spürt förmlich, dass sie nicht nur eine Rolle spielt. Das ist Agnes Kraus. Das ist ein großer Teil ihres Erfolges. Ebenso wie die Besetzung der anderen Rollen mit beliebten und altbekannten Schauspielern des DDR-Fernsehens, z.B. Jochen Thomas, Walter Richter-Reinick, Fred Delmare, Marga Legal, Edgar Külow u.a.

Von den Produzenten wird zu Beginn auf eventuelle Qualitätsprobleme in Bild und Ton hingewiesen. Das scheint hier aber mehr aus formalen Gründen erfolgt zu sein. Die DVD ist in einer sehr ansprechenden Bild- und Tonqualität produziert worden. Sehr angenehm ist die Beibehaltung des ursprünglichen 4:3 Formats. Damit bleibt der Film sehr authentisch. Das Booklet liest sich sehr kurzweilig. Die Interview-Ausschnitte mit Agnes Kraus aus dem Jahr 1975 sind sehr informativ. Ebenso das Gespräch mit dem Drehbuchautor Hermann Rodigast aus dem gleichen Jahr. Beide Beiträge sagen viel mehr über die Zeit und das Anliegen, als jede Inhaltsangabe aus. Das DVD Menü ist animiert und mit der Titelmusik von Rudi Werion unterlegt. In der Trailershow werden diverse DDR-Familienklassiker vorgestellt. Insgesamt ist die Schrift gut leserlich, die Schriftgröße ist angemessen und hebt sich gut vom Hintergrund ab. Die einzelnen Menü-Punkte sind leicht anzuwählen. Man kann die Produzenten der ARD Studio Hamburg-Reihe "DDR TV Archiv" nur beglückwünschen, dass sie rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Agnes Kraus eine Reihe beliebter Filme mit ihr, in solch hervorragender Qualität, aufgelegt haben. (al)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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