Kategorie C

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Datum: 25.02.2010 | VÖ: 23.10.2009 | Herausgeber: epix | Kategorie: Dokumentation

Hierbei handelt es sich um eine Dokumentation von Franziska Tenner, in der die Subkultur der Hooligans genauer unter die Lupe genommen wird. Stadiongänger werden in drei Gruppen unterteilt. Die Kategorie A beinhaltet den typischen Fußball-Fan, der ins Stadion geht um sich das Spiel anzuschauen und seine Mannschaft anzufeuern. Die Kategorie B enthält Fans, die zwar nicht mit der Absicht kommen sich zu prügeln, aber ein gewisses Aggressionspotenzial in sich tragen, das z.B. durch Alkohol in Gewalt ausarten kann und in die Kategorie C fallen diejenigen, die bereits mit der Absicht ins Stadion gehen sich dort mit gegnerischen Fans oder der Polizei anzulegen.

Beleuchtet werden hier die Fußballfans der Kategorie C am Beispiel der beiden Leipziger Fußballvereine. Zu sehen bekommt man Interviews mit je zwei Hooligans der jeweiligen Vereine die bereitwillig Rede und Antwort stehen. Auch Fans der "Ultras" werden angesprochen, diese allerdings reagieren allergisch auf das Reporterteam und bedrohen es sogar. Gezeigt werden auch einige Szenen von Schlägereien zwischen verschiedenen Hooligan-Gruppierungen, diese sind allerdings zum Teil mit Handykameras gefilmt und eigentlich unnötig, da man kaum etwas erkennt.
Desweiteren wird gezeigt wie die Rowdys wohnen und was sie im Boxclub tun. Ein paar kurze Statements von Polizeibeamten und das war es im Grunde auch schon.

Was ich sehr schade finde ist, dass auf die wirklich interessanten Fragen die das Thema mit sich bringt überhaupt nicht eingegangen wird. Wie kam es dazu, dass die Leute Hooligans wurden, was bringt ihnen die Gewalt? Wo führt sie hin? Auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Polizei fehlt hier gänzlich, schließlich ist bekannt, dass die Polizei sich vor allem bei Fußballspielen nicht immer vorbildlich verhält und auch mal den ein oder anderen Unbeteiligten mit ihren Knüppeln erwischt. Vermutlich liegt letzteres daran, dass die Dokumentation mit staatlichen Mitteln unterstützt wurde und dem Staat es wahrscheinlich nicht gepasst hätte, hätte man sich kritisch mit der Polizei auseinandergesetzt.

Das Bonusmaterial setzt sich aus Interviews mit der Regisseurin und dem Kameramann, entfallenen und ungeschnittenen Szenen, diversen Presseartikeln und dem Interview mit der Regisseurin im PDF-Format für den PC zusammen. Zwar klingt das nach reichlich Unterhaltung, doch hat das Bonusmaterial den gleichen Unterhaltungsfaktor wie der Hauptfilm und ist somit schlichtweg langweilig.

Was bleibt ist eine wenig informative, teils recht langweilige Dokumentation in der all das erklärt wird, was jeder, der schon mal im Stadion war wahrscheinlich schon etliche male gehört und gesehen hat. Etwas neues sucht man hier vergebens und man muss einfach sagen, dass Franziska Tenner der nötige Biss gefehlt hat als sie die Interviews führte. Wirklich wichtige Themen werden einfach außen vor gelassen oder nur am Rande angeschnitten. Diese Doku ist weder Fisch noch Fleich, aus diesem Thema hätte man wesentlich mehr machen können. (bw)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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