Geschichtsstoff taugt immer: Stasi-Drama "Zwei Leben" vornominiert für den Oscar

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Datum: 28.08.2013 | Kategorie: Filme

Als deutscher Oscar-Anwärter 2014 für den besten fremdsprachigen Film wurde das DDR-Drama "Zwei Leben" von Regisseur Georg Maas auserwählt. Die dagegen von der Kritik hochgelobte und mit sechs Lolas ausgezeichnete Berlin-Zeitgeist-Komödie "Oh Boy" wurde nicht berücksichtigt. Mal wieder lieber auf etwas Altbewährtes setzen: Historie statt Gegenwart, wie es Hollywood eben so liebt. Daher kam diese Vornominierung wenig überraschend, hinterfragt "Zwei Leben" doch die Nach- und Spätfolgen der Nazikriegsverbrechen und die Methoden der Stasi. Historische Stoffe ziehen bereits seit einigen Jahren verstärkt: neben Oscar-Gewinner "Das Leben der Anderen", in dem ebenfalls eine Geschichte mit und über die Stasi erzählt wird, wurden außerdem das DDR-Drama "Barbara", sowie Stoffe aus dem Dritten Reich wie "Der Untergang" und "Sophie Scholl" ins Rennen um den besten Auslands-Oscar geschickt. Wer nach Los Angeles zur Oscar-Verleihung fliegt, entscheidet German Films.

"Zwei Leben" handelt von Katrine, Tochter eines deutschen Wehrmachtssoldaten und einer Norwegerin (zur Zucht arischer Herrenmenschen, Teil des perfiden NS-Rassenwahns im Verein "Lebensborn"), die bei den Nazis in ein Kinderheim verschleppt wurde und zu DDR-Zeiten nach Norwegen flieht, auf der Suche nach ihrer Mutter - gespielt von der Ingmar-Bergman-Schauspiellegende Liv Ullmann. Zur Zeit der Wende wird Katrines wohlbehütetes bürgerliches Glück auf die Probe gestellt, als sie ihre Stasi-Vergangenheit wieder einholt. Die Hauptrolle übernahm Juliane Köhler, die bereits in ihrer Rolle der Jettel Redlich in Caroline Links Film "Nirgendwo in Afrika" mitverantwortlich für einen Oscar in eben jener Kategorie des besten fremdsprachigen Films war. Nicht alle der Academy vorgeschlagenen Filme schaffen es jedoch unter die besten fünf. Ob "Zwei Leben" für den Oscar nominiert wird, wird sich erst im kommenden Januar zeigen. Zu sehen ist "Zwei Leben" bereits in Frankreich, Israel und Polen. In Deutschland läuft der Film am 19. September an. (ap)

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