Schweizer Verbraucherverband möchte Cablecom verklagen

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Datum: 02.06.2010 | Kategorie: Technik

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) möchte Cablecom, den größten Kabelnetzbetreiber der Schweiz, verklagen. Stein des Anstoßes ist die vor kurzem eingeführte DigiCard. Dabei handelt es sich um eine Smartcard für die umstrittene CI-Plus-Schnittstelle. Diese Schnittstelle ermöglicht den Anbietern die Durchsetzung technischer Einschränkungen für die Zuschauer. Im Falle der Cablecom geht es um eine Aufzeichnungssperre, die für ausnahmslos alle Sender, die der Kabelnetzbetreiber digital einspeist, geschaltet ist. Somit sind mit der DigiCard zur Zeit überhaupt keine digitalen Aufzeichnungen möglich. Die SKS bezeichnet diese technische Restriktion als eine "unerhörte Einschränkung der Rechte der Fernsehfreunde".

Ursprünglich sollte der Kopierschutz nur für bestimmte Sendungen auf einzelnen Sendern aktiviert werden können. Die Cablecom teilte mit, dass die hierfür benötigte Software noch nicht vorliegen würde und deshalb der Kopierschutz auf allen Sendern einheitlich aktiviert sei. Ab September 2010 soll diese Software zur Verfügung stehen.

Auch in Deutschland sorgt die CI-Plus-Schnittstelle wegen ihrer Zuschauerunfreundlichkeit für heftige Kritik. So setzen die HDTV-Sender der RTL-Gruppe und von ProSiebenSat1 für deren Entschlüsselung die Verwendung eines Gerätes mit CI-Plus-Schnittstelle voraus. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland bietet ebenfalls bereits ein CI-Plus-Modul an. (jh)

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