Alex Wesselsky

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Das Radio Ostfriesland, das über UKW, Kabel und via Internetstream auf www.derbatti.com zu empfangen ist, hat in Zusammenarbeit mit TV-Kult.com ein Interview mit Alex Wesselsky geführt.

Redaktion: Er ist Musiker, als Gebrauchtwagenspezialist bekannt als "Der Checker", er moderiert Fort Boyard auf kabel eins, heute ein absolutes Multitalent in unserer kleinen bescheidenen Abendshow, ich freue mich auf den Checker - Alex Wesselsky!

Einen wunderschönen guten Tag! Einen wunderschönen guten Morgen! Hallo Alex!

Redaktion: Wenn man sich das so anhört, also zu Zeiten von Michael Schanze nannte man das einen Entertainer, oder? - Also wenn man Dich nach Deinem Beruf fragt, was antwortest Du dann?

Ach du liebe Güte! Ja, Entertainer trifft es wohl ganz gut, würde ich sagen. Mein Auftrag ist es, Leute zu unterhalten. Ich hoffe, es gelingt.

Redaktion: Und als Moderator mit Fort Boyard - einem Klassiker – zuletzt bei kabel eins. Fort Boyard ist ja jetzt zu Ende, wie war's denn auf dem Fort?

Auf dem Fort war es wunderschön! Das Wetter war perfekt. Das war ja schon im Juli 2010. "Fort Boyard" war natürlich eine tolle Sache. Die französische Westküste, der Atlantik und diese Festung, das ist schon ein absoluter Kracher. Allein dort einmal sein zu dürfen und mit dem Boot da hinaus zu fahren, das ist schon toll! Für so etwas zahlen andere Leute viel Geld.

Redaktion: Die Show gehört zu den international erfolgreichsten Spielshows, dennoch war das nun erst der vierte Aufguss in 20 Jahren. Kanntest Du Fort Boyard auch von früher, zum Beispiel die Version mit Reiner Schöne 1990?

Ja, kannte ich. Ich schau ja als Baujahr 1968 auch schon länger Fernsehen. Und dann 2001 noch einmal aufgelegt mit Alexander Mazza, Sonya Kraus und Steven Gätjen. Jetzt haben sie es wieder auf kabel eins probiert, schauen wir mal.

Redaktion: Das ganze wurde letztes Jahr im Sommer aufgezeichnet, sahst Du das jetzt auch zum ersten Mal quasi im Fernsehen, bzw. bist Du als Moderator überhaupt redaktionell daran beteiligt?

Nein, redaktionell habe ich damit nichts zu tun. Ich bin da vor Ort und man kann heilfroh sein, wenn man die Sendung einigermaßen durch moderiert bekommt. Es ist ja so eine Mischung aus Abenteuershow, Spiel ohne Grenzen und Jugendlager. Wir haben jetzt neun Folgen gedreht. Am Schluss sind das dann schon eine Menge Promis, die man da kennenlernt. Viel Zeit hat man da nicht! Da ist der Tag sehr kurz und es bleibt nicht allzu viel Zeit, Small Talk zu halten und die Leute näher kennenzulernen. Es war schon eine ziemlich Adrenalin geladene, actionreiche Geschichte. Das Ganze wird schließlich mehr oder weniger live geschossen. Da kommt man gar nicht groß dazu, sich weitere Gedanken zu machen. Da ist man nur am Sausen, am Spiele-Erklären und am Abend springt man dann in die Kiste und sagt sich "Heidewitzka, bin ich am Schnaufen!".

Redaktion: Die Einstiegsquoten waren gigantisch, dann ging es leider runter. Wärst Du vielleicht auch glücklicher damit gewesen, hätte man es als Zwei-Stunden-Format am Samstag Abend ausgestrahlt?

Ich bin kein großer Fernseh-Gucker. Sich darüber das Hirn zerbrechen, was richtig wäre, überlasse ich lieber den Leuten, die sowieso den ganzen Tag Fernsehformate entwickeln und sich überlegen, zu welcher Sendezeit an welchen Tag das am besten platziert ist. Ich weiß es nicht. Ich weiß, dass die Einstiegsquote fulminant war, die beste Quote, die jemals ein neugestartetes Format auf kabel eins hingelegt hat. Die Erwartungshaltung der Leute war gigantisch, seitdem ging es, muss man fairerweise sagen und kann man auch jeder Zeit im Internet nachlesen, konstant bergab. Es hat sich eine gewisse Enttäuschung breit gemacht und die Leute haben weg geschaltet. Woran das genau liegt, ob das am attraktiven Programm der anderen Sender liegt oder ob es daran liegt, dass die Erwartungen am Ende nicht erfüllt werden, also ob es den Leuten zu langweilig ist oder die Promis zu unbekannt sind, das weiß ich am Ende des Tages auch nicht. Vielleicht liegt es auch an den hässlichen Shirts, die ich getragen habe

Redaktion: Also wenn man ein bisschen an der Stellschraube drehen würde, hätte das Format mit Sicherheit noch eine Chance verdient. Wärst Du bei einer zweiten Staffel dabei?

Ich wäre auf alle Fälle dabei. Wenn man das das erste Mal macht, ist es komplett neu und wahnsinnig anstrengend. Man stellt sich das immer so einfach vor, was es am Ende aber tatsächlich nicht ist. Man weiß einfach nicht, was da auf einen zukommt. Das Ganze läuft mit einem Knopf im Ohr ab, man bekommt etwas auf englisch gesagt, alle quatschen durcheinander... Es ist schon ziemlich abgefahren, aber wenn man es einmal gemacht hat, weiß man, wie es läuft. Ich würde mich wahnsinnig auf eine zweite Staffel freuen. Denn die Erwartungshaltung war groß, die Leute wünschen sich "Fort Boyard". Vielleicht hat man es nur ein wenig am Publikum vorbei inszeniert und muss es in Zukunft ein wenig anders machen. Ich finde es toll, außerdem würde ich gerne noch einmal dort vor Ort sein, denn die Gegend ist großartig, der Wein schmeckt und die Franzosen kann ich eh gut leiden. Es ist eine schöne Art und Wiese Geld zu verdienen. Ich finde es toll, aber es liegt leider nicht in meinem Ermessen. Ich kann nur hoffen. Also: Liebe Leser, schaut alle "Fort Boyard", jeder der eine Box hat, sofort einschalten, damit der Alex noch einmal nach Frankreich kommt! Denn es ist die einzige Art von "Urlaub", der drin ist.

Redaktion: Die einen kennen Dich als "der Checker" oder auf dem Fort Boyard, die anderen kennen Dich eher als Frontmann der Band "Eisbrecher", trennst Du das bewusst voneinander?

Die zwei Dinge sind absolut getrennt zu sehen. Jeder muss von etwas leben. Das Fernsehen bringt mir Geld und die Band Eisbrecher ist meine große Leidenschaft, was nicht heißen soll, dass ich meine Fernsehgeschichten nicht auch mit großer Leidenschaft betreibe. Aber ich mache Musik nun mal schon, seit dem ich 15 Jahre alt bin. Eisbrecher ist bereits meine zweite Band, Megaherz gab es zuvor, damit sind wir auch schon ein Stück weit gekommen. Ich muss natürlich sagen, dass das Fernsehen mich wesentlich schneller populär macht. Die Macht der Glotze ist immer noch ganz ganz massiv. Musik ist und bleibt aber weiterhin meine große Liebe.

Redaktion: Vielen Dank für das Interview!

(Bildquelle: kabel eins / Textversion von sk)

Der Beitrag wurde am 15.03.2011 von as verfasst.

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