"Wildbach" ist eine Familienserie aus den 90er Jahren, die von 1993 bis 1997 im Vorabendprogramm der ARD lief. Wie auch "Forsthaus Falkenau", "Unser Charlie" oder andere typische Serien dieser Zeit, besitzt die Produktion zwar eine Rahmenhandlung, aber es wird vielmehr auf Nebenhandlungen eingegangen. Im Grunde bezieht sich alles generell zwar auf die Rettungsaktionen der Bergwacht, aber auch die zahlreichen privaten Geschichten stehen sehr im Mittelpunkt. So geht es um Liebe, Leid, Freude, Rettungen, Abenteuer und die Leichtsinnigkeit der Urlaubsgäste. Aber auch die Natur macht ein Großteil aus. Gedreht wurde die Serie direkt in Tirol im Alpbachtal, unweit von Kufstein. Der Ort "Wildbach" wurde fiktiv gewählt und soll sich zwischen Tirol und Bayern befinden. Die wunderschönen Berge vermitteln ein Gefühl Freiheit und Entspannung. Das Urlaubsfeeling bringt "Farbe ins Spiel".

Von der inhaltlichen Seite gesehen, sind die Folgen ganz in Ordnung, aber durchschnittlich. Es handelt sich eher um alltägliche Geschichten, die wenig spektakulär sind. Ein wenig Spannung bekommt die Serie nur durch die Rettungsaktionen. Doch auch da hat man das Gefühl, dass sowieso nichts schiefgeht. Selbst in der ersten Folge "Wintergäste" kann das Gaunerpärchen als Bedrohung für das Team keinesfalls überzeugen. Es wird immer wieder alles gut und das Happy End stellt das perfekte, idyllische Gleichgewicht wieder her. Das ist zwar hin und wieder ganz gut für die Seele, aber im diesem Fall sehr durchschaubar. Es scheint alles zu harmonisch und Spannungsmomente versinken zu schnell wieder in der Idylle. Man muss dazusagen, dass auch die Schauspieler nicht gerade sehr enthusiastisch spielen. Trotz vieler bekannter Darsteller, zeigen diese nicht, welches Potential wirklich in ihnen steckt. Es scheint alles einfach so dahin zu fließen. Ein wenig Humor lockert die Story auf, gibt ihr aber auch nicht das gewisse Etwas. Trotz allem sind die Geschichten kurzweilig und aus dem Leben gegriffen.

Die DVDs sind sehr mager ausgestattet. Es existiert lediglich die Episodenauswahl. Bonusmaterial ist keines vorhanden, obwohl man doch wenigstens eine Bildergalerie wegen der schönen Naturaufnahmen hätte einrichten können. Die Bildqualität des Filmmaterials ist auch eher durchschnittlich, obwohl man für eine Serie dieses Alters noch mehr hätte herausholen können. Der Ton ist solide und macht einen guten Eindruck. Die dritte Staffel wurde auf fünf DVDs mit insgesamt 20 Folgen veröffentlicht. Einen Pluspunkt gibt es für das animierte Menü, das wenigstens einen Lichtblick in dem kargen Menü bildet. Der Soundtrack zur Serie ist sehr schön, aber nicht ganz passend zur Umgebung. Er klingt eher wie die Titelmelodie einer amerikanischen Abenteuerserie. Leider kann ich zur Verpackung und einem Booklet nichts sagen, da mir nur die reinen DVDs vorliegen. (sl)

Wertung: (4 von 10 Punkten)