Liebesvögel

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Datum: 27.06.2009 | VÖ: 05.06.2009 | Herausgeber: WVG Medien | Kategorie: Film

Wie viele seiner Kollegen hat auch Jürgen Enz in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre begonnen, fast ausschließlich Pornofilme zu drehen. Dabei sind sehr viele Filme unterschiedlicher Couleur entstanden. Während manche, ganz in der Tradition diverser Sexfilme, mit viel Klamauk ausgestattet wurden, hat man sich auch daran versucht, Pornofilme mit einer mehr oder weniger ernstzunehmenden Handlung zu umrahmen, die den Zuschauer sowohl unterhalten als auch anregen soll.

Einer dieser Filme ist "Die Liebesvögel - Küss mich da, wo ich es mag..." aus dem Jahr 1978. Der Film handelt von einem gutaussehenden Mann namens Peter Wohlers, der Bankangestellter ist und ein großes Problem hat: Er ist sehr schüchtern und meidet daher den Kontakt zu Frauen. Wenn es dazu kommt, dann nur in angetrunkenem Zustand, was die Folge hat, dass sich Peter danach an nichts mehr erinnern kann. Weil er aufgrund seiner sexuellen Abstinenz auf der Arbeit unkonzentriert ist, rät ihm sein Vorgesetzter, einige Zeit Urlaub zu machen. Peter beschließt, zu einem Freund nach München zu fahren, in der Hoffnung, dass dort die Kontakte zu weiblichen Personen einfacher zu knüpfen sind. Auf der Suche nach der richtigen Frau durchlebt Peter eine Odyssee durch zahlreiche Betten...

"Die Liebesvögel" hebt sich gerade durch die ruhige Inszenierung und einen ernstzunehmenden Handlungsverlauf von vielen anderen Pornofilmen ab, was dafür sorgt, dass er gerade auch in dieser mir vorliegenden Soft-Fassung gut funktioniert. Mit Hilfe eines Off-Sprechers, der für einen Pornofilm sehr seriös durch die Handlung führt, begleitet der Zuschauer den Protagonisten durch das Geschehen. Genügend unterhaltsame Elemente sorgen dafür, dass es kaum langweilig wird, auch wenn letzten Endes dann doch alles sehr plakativ auf die Sexszenen ausgelegt ist. Diese Szenen und auch die Rahmenhandlung sind dennoch prickelnd und geben den Käufern der Soft-Version die Möglichkeit, den Film auch in der abgespeckten Version genießen zu können. Große Romantik sollte man aber nicht erwarten. Diese kommt ausschließlich in Form von zärtlichen Sexszenen auf, ansonsten hält sich der ganze Film streng nach dem Motto "Er zog aus, um das Bumsen zu lernen".

Die DVD, die im Rahmen der "Erotik Classics"-Reihe veröffentlicht wurde, ist wieder sehr ansprechend gestaltet. Während man auf der Rückseite sämtliche relevanten Informationen zum Film finden kann, bietet das Faltblatt weitere Informationen zu anderen Veröffentlichungen der "Erotik Classics"-Reihe. Auf der DVD findet man neben dem Hauptfilm, der in einer guten Bild- und Tonqualität serviert wird, lediglich eine schön gestaltete Kapitelwahl, sowie einige Filmtrailer zu anderen "Erotik Classics".

"Liebesvögel" ist mit Sicherheit kein besonderer Soft-Porno, aber ein interessantes Zeitdokument, das es auch schafft, ohne Hardcore-Szenen gut zu unterhalten. (sk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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