Horror Double-Feature: Baby's Room / Hell's Resident (Blu-ray)

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Datum: 04.01.2009 | VÖ: 17.11.2008 | Herausgeber: e-m-s | Kategorie: Film

Nachdem Genrespezialist Mick Garris ("Sleepwalkers", "Hocus Pocus") im Jahr 2005 die kanadisch-amerikanische TV-Serie "Masters of Horror" ins Leben rief, bei der Experten ihres Fachs Gruselgeschichten in Form von einstündigen Fernsehepisoden erzählen, wollte man in Spanien dahinter offensichtlich nicht zurückstecken und erschuf die dortige TV-Reihe "Películas para no dormir", was sich etwa mit "Filme gegen das Einschlafen" übersetzen lässt.

e-m-s veröffentlichte die bisher entstandenen sechs Folgen bereits einzeln auf DVD und in einer Gesamtbox. Nun erfolgt die Auswertung in Blu-ray-Form - und da die Geschichten relativ kurz sind, gibt es für den Zuschauer diesmal gleich Double-Features. Die vorliegende Scheibe enthält die beiden Geschichten "Hell's Resident" ("Para entrar a vivir") von Jaume Balagueró, einem der beiden Autoren und Regisseure von "[REC]", sowie "Baby's Room" ("La habitación del niño") von Álex de la Iglesia, dem Regisseur von "Perdita Durango".

"Hell's Resident" erzählt die Geschichte eines jungen Paars, das Nachwuchs erwartet und auf der Suche nach einer neuen Wohnung ist. Als die beiden in einer abgelegenen, heruntergekommenen Gegend einen Termin bei der Maklerin eines alten Mietshauses haben, sind sie von der gezeigten Wohnung des verfallenen Anwesens wenig begeistert, doch sie haben die Rechnung ohne die "Überzeugungsarbeit" der seltsamen Dame gemacht ...

Die 70-minütige Geschichte kommt ohne wirkliche Horrorelemente aus und zeigt sich eher als Psychothriller. Dieser ist durchaus spannend ausgefallen und hält für den Zuschauer einige Überraschungen parat. Für die gruselige, beklemmende Atmosphäre sorgt vor allem das staubige alte Mietshaus.

Das Bild von "Hell's Resident" bewegt sich leider nur bedingt auf HD-Niveau. Zwar wirkt es insgesamt einigermaßen scharf, doch wurde offensichtlich ein Rauschfilter eingesetzt, durch den man das - trotzdem noch sehr auffällige - Filmkorn etwas geglättet hat. Darunter leidet natürlich die Detailzeichnung, weshalb man nicht wirklich von Plastizität sprechen kann. Außerdem wurde das Filmmaterial anscheinend etwas seltsam bzw. mit einem zu großen Bildausschnitt abgetastet, da über weite Strecken des Films links und rechts an den Seiten Ausfransungen und ein schwarzer Rand zu sehen sind. Der Ton liegt auf Deutsch und Spanisch in dts-HD 5.1 vor und auch für diesen muss berücksichtigt werden, dass es sich um eine TV-Produktion handelt. Die Stimmen sind jederzeit klar verständlich und auch die breite Front kann begeistern, doch spektakuläre Surroundeffekte sollte man nicht erwarten, da alles recht frontlastig wirkt.

Bei "Baby's Room" geht es ebenfalls um ein Paar, das umzieht. Im Gegensatz zu "Hell's Resident" ist der Nachwuchs bei den beiden allerdings schon angekommen und man macht sich auf die Suche nach einem Babyfon, um den lieben Kleinen im Auge behalten zu können. Es handelt sich sogar um ein ganz modernes Gerät, bei dem nicht nur die Schlafgeräusche übertragen werden, sondern auch über eine integrierte Kamera das zugehörige Bild. Man kann es sich schon denken - eines Nachts entdeckt der Vater auf dem Bildschirm etwas, das dort sicherlich nicht hingehört. Eine mysteriöse Gestalt scheint im Babyzimmer ihr Unwesen zu treiben ...

Während "Hell's Resident" ein teils etwas blutiger Thriller ist, kommt "Baby's Room" völlig ohne künstliches Rot aus und entpuppt sich als klassiche "Haunted House"-Geschichte. Die schockierenden Effekte entstehen ausschließlich durch die Atmosphäre und die hervorragende Kameraarbeit, der Horror passiert eher im Kopf des Zuschauers als tatsächlich auf dem Bildschirm. Zwar hat "Baby's Room" keine wirklichen Überraschungen zu bieten und ist teilweise sehr voraussagbar, doch bekommt man als Zuschauer trotzdem knapp 80 Minuten spannende Unterhaltung geboten.

Während es beim Ton von "Baby's Room" ziemlich ähnlich aussieht wie bei "Hell's Resident", ist das Bild hier etwas besser. Das Filmkorn wurde nicht mit Filtern bekämpft, wodurch es noch eine gute Ecke auffälliger ist als bei "Hell's Resident", aber im Gegenzug noch eine Vielzahl an Details zu erkennen sind. Die Farben wirken natürlich und auch der Kontrast lässt nichts zu wünschen übrig.

Als Bonusmaterial gibt es sowohl für "Hell's Resident" als auch für "Baby's Room" jeweils ein Making Of (knapp 20 Minuten für ersteren und 25 Minuten für letzteren Film), in dem Cast & Crew interviewt sowie Szenen von den Dreharbeiten gezeigt werden.

Fazit: Die Filme "Hell's Resident" und "Baby's Room" selbst bieten solide Horror-Unterhaltung - aufgrund der leider nur mittelmäßigen HD-Qualität können hier aber für die Blu-ray insgesamt nicht mehr als 6 von 10 Punkten vergeben werden. (jr)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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