Schokolade für den Chef

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Datum: 20.05.2012 | VÖ: 04.05.2012 | Herausgeber: Pidax film media Ltd. (AL!VE) | Kategorie: Film

Eines haben die Deutschen mit den Amerikanern gemeinsam: Wir lieben unsere echten und fiktiven Familiendynastien. Von den Buddenbrooks bis zu den Ewings pflegen viele ein Interesse an der Wirtschaftsmacht und den Intrigen dahinter. Dazu passt die Verwechslungskomödie "Schokolade für den Chef" perfekt. Der ARD-Film von 2008 spielt mit den klassischen Rollenklischees des Unternehmertums und dem unvermeidlichem Generationenkonflikt.

Götz George spielt den alten Chef eines weltweit aktiven Lebensmittelkonzerns. Aus der einstigen Schokoladenfabrik seines Vaters im Sauerland hat er den Konzert groß gemacht. Dies bezahlt er nun mit gesundheitlichen Problemen und einer schweren Herzoperation. Aufgrund seiner gesundheitlichen Defizite bittet seine Schwester Waltraud ihn, endlich kürzer zu treten. Und sein Neffe Marc steht schon in den Startlöchern. Dieser spielt den Part des jungen BWL-Schnösels, welche ganz im Sinne der Vorurteile alles strikt auf Effizienz ausrichten will. Ernst Schmidt dagegen steht für das klassische Unternehmertum, dass sich auch um die Menschen kümmert.

Sein Neffe möchte als erste Amtshandlung die Patrizia Werke schließen: ebenjene Schokoladenfabrik im Sauerland aus dem der Konzert sich entwickelte. Da Ernst aber zuerst wissen möchte was die Fabrik unrentabel macht entschließt er sich zu einem Täuschungsmanöver. Unter dem Vorwand eines Kuraufenthalts lässt er sich Inkognito als Fahrer in der Fabrik anheuern, während sein eigener Chauffeur seine Stelle in der Kur antritt.

Und als Chauffeur des Betriebsleiters Gräber bekommt Ernst nun tiefe Einblicke in die Fabrik. Die ganze Geschichte ist nett erzählt und mit sehr guten Schauspielern bestückt. Neben George brillieren vor allem Ludger Pistor und Karl Kranzkowski als Chauffeur. Die guten Leistungen können aber nicht ganz darüber hinweg täuschen, dass die Story relativ flach erzählt ist. Die Charaktere sind relativ platt (Der böse junge Manager gegen den schroffen, aber gutherzigen alten Chef oder auch der treue Angestellte) und lassen den Plot arg kitschig geraten. Wer aber nur nette deutsche Familienunterhaltung sucht wird zufrieden sein. Das liegt vor allem an den erwähnten Schauspielern.

Wie so oft fehlen leider die Extras, welche das Medium ermöglichen würde. Und auch der angebotene Ton ist mit Dolby 2.0 Mono nur unter Standard. Dafür ist der Preis der DVD aber relativ günstig. Bedingte Kaufempfehlung. (sc)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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