Die Mini-Serie "Das Geheimnis der blauen Tropfen" ist eine Produktion wie sie schräger nicht sein könnte. Sie stellt in erster Linie eine Parodie auf "Superman" dar, im Allgemeinen wird aber das gesamte Superhelden-Genre aufs Korn genommen. Die Hauptrolle spielt William Daniels als Carter Nash. Im Englischen nennt er sich Captain Nice, was in Deutschland mit Charlie Nonnsens übersetzt wurde. Man muss jedoch sagen, dass beide Namen den Nagel auf den Kopf treffen. Unser Hauptdarsteller ist ein schüchterner Chemiker, der eines Tages eine Mixtur entdeckt, die ihn zum Superhelden macht. Jedoch verlaufen seine Rettungsversuche überaus tollpatschig. Dabei stolpert er immer wieder über Gegenstände, fliegt vor Mauern oder lässt sich mit einfachsten Tricks von den Verbrechern ablenken. Die Tradition vor jeder Verwandlung in einen Superhelden seine Jacke erst sorgfältig über einen Bügel zu hängen, die Schuhe mit Schuhspannern zu versehen und die Brille abzunehmen, zeugt von spießbürgerlichem Verhalten vermischt mit dem Prestige eines wahren Superhelden. Das Ganze scheint überhaupt nicht zusammenzupassen und das Chaos ist vorprogrammiert. Aber irgendwie schafft es Charlie Nonnsens doch immer wieder den Verbrechern am Ende das Handwerk zu legen!

Die in Deutschland weniger bekannte Serie hat eine angenehme Spielzeit von ca. 15 Minuten pro Folge, insgesamt also ca. 213 Minuten bei 15 Folgen. Diese befinden sich auf 2 DVDs. Durch das praktische Wendecover verschwindet das große FSK-Logo. Bonusmaterial ist leider nicht enthalten, dafür hat man sich jedoch sehr viel Mühe bei der Covergestaltung sowie der Gestaltung des Hauptmenüs gegeben. Szenenausschnitte und die Titelmusik zieren die Auswahl. Außerdem besitzt die Serie eine hervorragende Bild- und Tonqualität. Die deutschen Synchronsprecher haben sehr gute Arbeit geleistet. Unter ihnen befinden sich viele bekannte Stimmen.

Aufgrund der kurzen Spielzeit der einzelnen Folgen ist diese Serie durchaus für Zwischendurch geeignet - man muss keinen langen Handlungen folgen! Außerdem sind die Episoden wirklich sehr amüsant. Der Charme der 60er Jahre ist deutlich zu spüren. Vor allem die Tatsache, dass der Hauptdarsteller noch bei Mutti wohnt, bringt viele witzige Momente mit sich. Auch wenn viele Tricks sehr simpel erscheinen, war das für die damalige Zeit schon eine Sensation. Man fühlt sich bei "Das Geheimnis der blauen Tropfen" wie in einer Zeichentrickserie " nur mit echten Menschen. Charlie Nonnsens Naivität und Tollpatschigkeit wird wunderbar dargestellt. Auch unter den Nebenfiguren befindet sich niemand, den man wirklich ernstnehmen kann. Jeder hat seine ganze persönliche "Macke".

Fazit: Alles in allem ist diese Serie wirklich nicht schlecht! Vor allem die Aufmachung und Bearbeitung ist sehr gut gelungen. Man darf jedoch von der inhaltlichen Seite nicht zu viel erwarten. Wer sich die DVDs einmal angeschaut hat, wird erstmal eine Weile genug davon haben. Aber man kann sie durchaus nach einiger Zeit immer wieder mal aus dem Regal holen. Die Geschichten um Superhelden vermischt mit viel Witz und Ironie werden immer zeitlos bleiben! (sl)

Wertung: (7 von 10 Punkten)