Der Polizist Mike Sweeny zieht mit seiner Familie in die kleine Vorstadtidylle von Durham County. Kurz nach seiner Ankunft in seinem alten Geburtsort, wird die Nachbarschaft schnell von einer brutalen Mordserie aus ihrem ruhigen Schlaf gerissen. Ein Serienkiller treibt sein krankes Unwesen. Mike hat schnell eine Ahnung, wer hinter diesen Morden steckt und dennoch hat er kaum Beweise um den Schuldigen zu überführen. Viel schlimmer ist die Tatsache, dass der mögliche Täter ein alter Jungendfreund von Mike ist, die eins eine tiefe und enge Freundschaft verband und desto näher der Polizist an die Wahrheit stößt, desto brutaler und rücksichtsloser wird der Mörder, um alles unter seiner Kontrolle zu behalten.

Ich muss zu geben, dass die Serie schnell Parallelen zu "Lynchs" und Frosts Serien-Meisterwerk "Twin Peak" in mir auf kommen ließ. Dennoch arbeitet "Durham County" mit anderen Mittel und verliert sich nicht so schnell im Surrealismus der Kleinstadt "Twin Peaks". Nein, ganz im Gegenteil! "Durham County" setzt mehr auf eine etwas gradlinige Erzählweise und teilt sich im Endeffekt nur den gemeinsam Ausgangspunkt der Kleinstadt-Idylle, mit den akkurat gestrichenen Häusern, in deren Kern es nur so vor schlechten Energie brodelt. Eine weitere kleine Gemeinsamkeit ist, dass jeder der Einwohner ein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt.

Dennoch hat die Serie ein großes Problem, denn manche der Folgen sind sehr schnell und spannend in ihrer Erzählweise und dann sind da wiederum Folgen in denen der Hauptfokus nur auf die Charaktere gelegt wird und diese Folgen sind meist etwas lahm. Natürlich ist es wichtig die teilweise stark zwiegespaltenen Charaktere zu beleuchten, doch leider ertrinken diese Folgen oft in einer gewissen Langeweile. Die Gewalt in "Durham County" wird sehr realistisch dargestellt auch wenn man sich den ein oder anderen Zombie-Film zum Frühstück anguckt, sollte man sich nicht wundern wenn einem der Toast dann doch wieder hoch kommt. Denn die Farbe der Gewalt in dieser Serie ist sehr rauh und ehrlich, halt sehr nahe an der Realität und somit grausamer als manch andere filmische Umsetzung von Gewalt.

Ein weiterer Kritikpunk ist, dass durchweg alle männlichen Figuren in dieser Serie, als kaputte Figuren dargestellt werden. Alle weiblichen Figuren hingegen werden als sehr "normal" dargestellt. Böse Zungen würden jetzt behaupten, dass dies daran liegt, dass die Serie auch von Frauen ausgedacht und produziert worden ist. Im Endeffekt macht dies, aber ein wenig die Stimmung kaputt, da durch aus die ein oder andere kaputte Frauen Figur dem Gesamt Konzept der Serie nicht geschadet hätte.

Technisch gibt es an der DVD nicht viel auszusetzen sowohl der O-Ton als auch die deutsche Synchro ist vorhanden und letztere fällt sehr gut aus. Extras gibt es leider keine, was ich persönlich zwar ein wenig Schade finde, aber wie heißt es doch so schön, man kann ja nicht alles haben. Das Cover ist einem sehr kühlen Blau gehalten, was der allgegenwertigen Bedrohung in der Serie ziemlich nahe kommt, da so das Artwork doch sehr kühl und distanziert wirkt.

Am Ende bleibt dennoch eine gute Serie zurück die man sich als Fan von guten Thriller/Dramen durchaus anschauen sollte. Wer aber etwas erwartet in der Richtung von "Twin Peaks" sollte dann aber doch die Finger von "Durham County" lassen. (sr)

Wertung: (7 von 10 Punkten)