"David Hasselhoff " Wellengang meines Lebens" deutet schon im Titel ein sich wiederholendes Auf und Nieder im Leben des bekannten TV-Stars an. Den meisten von uns ist er als "Michael Knight" aus der TV-Serie "Knight Rider" oder "Mitch Buchannon" aus der TV-Serie "Baywatch" bekannt, vielen auch noch als Sänger des Titels "(I’ve been) Looking For Freedom", der es auch am berühmten Silvesterabend an der Berliner Mauer sang. Danach waren die Schlagzeilen von ihm hierzulande eher negativer Natur. Insbesondere ein privates Video, welches einen alkoholisierten David zeigte, wurde schnell bekannt. Man bekam langsam den Eindruck, dem Mann sei nicht mehr zu helfen und es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis auch von ihm die Letzte Schlagzeile erscheint. Im Bewusstsein der Yellow-Press-Leser war David Hasselhoff bereits der nächste Pflasterstein auf der langen Straße tragischer Prominentenschicksale, die durch Alkohol und sonstiger Drogen einen jähen endgültigen Absturz erlebten. Bevor ich das Buch von David Hasselhoff aufschlug, war ich daher leider ebenfalls leicht beeinflusst durch die bisherigen Schlagzeilen, in denen wenig Hoffnung mitschwang.

Dies war nicht die erste Autobiographie, die ich gelesen hatte, doch die erste, über die ich nun öffentlich meine Meinung kund tun sollte. Und ich habe damit überhaupt kein Problem, denn ich bin beeindruckt von dem, was ich lesen und erfahren durfte. David Hasselhoff präsentiert sich hier nämlich nicht als ein mitleidsheischender Tränendrüsendrücker, sondern als ein erstaunlich offener und ehrlicher Mensch. Weder Erfolge noch Misserfolge werden hier ausgelassen, über praktisch jeden Aspekt seines Lebens lässt er sich aus. Naturgemäß nehmen die Fernsehserien "Knight Rider" und "Baywatch" große Teile dieses Buches ein, da sie auch viele Jahre seines Lebens in Anspruch nahmen. Er berichtet über seine beiden erfolgreichen TV-Serien ohne Rückhalt, zeigt, wie sie ihre Anfägen nahmen und sich immer weiter entwickelten, schreibt von den Problemen während der Dreharbeiten, auch von seinen eigenen Problemen. Dabei kommt er recht schnell auf das Thema Alkohol zu sprechen, welches leider ebenfalls sein Leben stark beeinflusste. Er legt glaubhaft dar, wie es ist, wenn man als prominenter Darsteller kaum noch auf die Straße kann und lange Zeiten nur isoliert in Hotelzimmern leben kann, wo außer dem Fernsehgerät und der Minibar nur wenige Freunde auf einen warten und die freie Zeit bereichern können. Der Rezensent hat selbst viele Monate beruflich in Hotels verbringen müssen und konnte das gut nachvollziehen, doch konnte er das Zimmer abends verlassen, ohne von Fans verfolgt zu werden " war also nicht zum Dauerarrest darin verurteilt.

Er berichtet von seinen Ehen, von seinen Reisen, von seinen Töchtern, von seinen Managern und Produzenten, von seinen Kollegen vor und hinter der Kamera, von den Glücksfällen und Missgeschicken, die ihm bei seinen vielen Reisen in fremde Länder passierten, von seinen Karriereeinbrüchen, von den Absetzungen der Shows und vieles vieles mehr. Er nimmt sogar Stellung zu seiner angeblichen Behauptung, er wäre an der Wiedervereinigung Deutschlands beteiligt gewesen.

Selbstverständlich fragt man sich auch, ob er in dem Buch auf das berühmt-berüchtigte Video zu sprechen kommt, welches im Internet die Runde machte. Auch diese Frage kann mit einem klaren JA beantwortet werden. Doch dieses Thema sollte man selbst lesen, ich möchte hier schließlich das Buch rezensieren, nicht den Inhalt wiedergeben, um sich den Kauf zu sparenl

Das Buch trägt den Titel zu Recht, denn es zeigt, wie oft und wie stark es im Leben des David Hasselhoff auf und nieder ging. Und wie oft er sich wieder aufrappelte in der Hoffnung auf den nächsten Wellenberg. Hasselhoff schreibt hier sehr überzeugend und vollkommen glaubhaft aus allen Phasen seines beruflichen wie privaten Lebens. Der Rezensent hat nicht den Eindruck erhalten, dass sich der Star damit aus irgendetwas herausreden oder irgendwelche Situationen beschönigen wollte. Im Gegenteil, die sehr direkte Art, bestimmte Themen anzugehen, zeigt, wie ernst es Hasselhoff ist, mit bestimmten Gerüchten aufzuräumen, die sich um ihn und seine Person ranken. Entsprechend treffend ist auch einer der ersten Sätze, die in seinem Buch auftauchen: "Mein Image ist die Vorstellung, die andere Leute von meinem Leben haben. Es ist nicht die Wahrheit.". Bereichert wird das Buch nicht nur durch viele Farb- und Schwarzweiß-Bilder aus dem Berufs- und Privatleben David Hasselhoffs, sondern auch durch etliche eigenhändige Zeichnungen. Die 416-seitige Autobiographie im Hardcover-Einband wurde für die deutsche Version von David Hasselhoff vollständig überarbeitet und aktualisiert.

Fazit: David Hasselhoff lässt den Leser dank seiner bewundernswert offenen und ehrlichen Berichte stark an seinen Erfolgen und Misserfolgen teilhaben, ebenso an den persönlichen Höhepunkten und den tiefen privaten Krisen. Nichts wird ausgelassen, nichts wird beschönigt. Err schreibt nicht um den heißen Brei, sondern kommt schnell und direkt zum Kern der Sache. Der Rezensent ist wirklich und ehrlich beeindruckt sowohl von dem Buch als auch vom Menschen David Hasselhoff. Meine Hochachtung zu dieser Selbstbetrachtung! (gh)

Wertung: (10 von 10 Punkten)