Birgit, Birgit.... für was gibst Du Dich nur her....

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Datum: 05.05.2009 | Kategorie: Meisenscheiße

Es waren die großen Zeiten von ARD und ZDF. Man kann mit Recht behaupten, dass das ZDF immer schon ein wenig moderner gestrickt war, als die alte Tante ARD. Junge dynamische Ansagerinnen brachte das ZDF bis Mitte der 90er Jahre hervor. Eine der beliebtesten war zweifelsohne Birgit Schrowange. 1994 Dankte sie dem öffentlich rechtlichem Rundfunk ab und entschied sich hochwertige Programmkunst beim kommerziellen Fernsehen zu etablieren. Mit dem Magazin "extra" sollten die investigativen Magazine der Fernsehlandschaft um ein weiteres Format ergänzt werden.

Aber was erzähl ich jetzt da eigentlich? Gestern sah ich mir tatsächlich mal wieder eine dieser wahnsinnig hochwertigen Sendungen an. Ich gebe zu, ich konnte mir kein Bild von der gesamten Bandbreite dieser Sendung machen, da das Leben meines Fernsehers schon während des ersten Beitrags gefährdet wurde.

Das "investigative" Team wollte einmal testen, wieviel vertraulicher Papierkram sich doch in zur Abholung bereitgestellten Papiermülltonnen finden lässt. Kurzum wurden die Tonnen einer ganzen Straße in einen Lieferwagen geschüttet und dann hieß es wohl erstmal sortieren. Selbst vor zerrissenen Dokumenten machten die "Journalisten" nicht halt und versuchten diese Dokumentfragmente zusammen zu puzzlen. Letztendlich konfrontierten sie die Bewohner mit ihren vertraulichen Dokumenten, die mal mehr, mal weniger von dieser Aktion begeistert waren. Sie bekamen als Schreckensentschädigung einen Aktenvernichter geschenkt.

Aber was will uns jetzt dieser Bericht eigentlich mitteilen? Dass es heutzutage leichtes Spiel ist, Kontodaten und geheime Informationen legal aus dem Müll zu fischen? Dass man noch nicht einmal große Ausstattung braucht, um dies durchzuführen. Vor allem nimmt es ohnehin jeder Bürger so einfach hin? Die Sendung bezeichnet sich als "Boulevard- und Verbrauchermagazin". Zwei Bereiche, die ohnehin schon "wunderbar" zusammenpassen. Ich frage mich, warum sich eine ehemals angesehene Fernsehdame, wie seinerzeit Birgit Schrowange für so ein Schmierenmagazin hergibt? Das soll ein Verbrauchertipp gewesen sein? Doch, stimmt schon. In den letzten 10 Sekunden des schier 15 Minütigen Betrags, in dem es eher darum ging, wie leicht man eben Papierstücke wieder zusammenkleben kann, setzen die investigativen Journalisten auf die Moral von der Geschicht, die besagt, dass man eben seinen Papierdatenmüll lieber mal zu einer Entsorgungsfirma gibt oder eben selbst durch den Aktenvernichter jagt.

Wahnsinn! Das ist Journalismus pur, ein Verbrauchermagazin, wie es früher einmal "Wie bitte?!" nicht hätte besser machen können. Also bitte! So einen Müll (haha, Sie verstehen das Wortspiel...) habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Birgit Schrowange und ihr wahnsinnig sinnvolles Magazin "extra" sind Meisenscheisse! (as)