Popstars - Du & Ich - Das Finale

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Termin: 10.12.2009 - 20:15 Uhr | Sender: ProSieben

Beschreibung

Der Privatsender ProSieben plant zum Popstars-Finale am 8. und 10. Dezember eine gigantische Show zu veranstalten. Charlotte Engelhardt und Giovanni Zarrella werden die beiden Final-Shows live aus der König Pilsener-Arena in Oberhausen präsentieren. Während im Halbfinale am 8. Dezember eines der drei Finalisten-Duos die Show verlassen muss, wird die endgültige Entscheidung, wer das diesjährige Casting gewinnen wird, erst am 10. Dezember fallen.

12.000 Zuschauer dürfen sich also auf zwei unterhaltsame Live-Shows freuen. Indes werden die Bundesbürger vor den Mattscheiben zum Telefon-Voting gebeten. Die Jury wird in diesem Jahr keinen Einfluss auf die Entscheidung haben. Als Special-Guest wird zudem Rihanna dem Publikum einheizen.

Kritik

Alle Jahre wieder, so könnte man als außenstehender "nicht-Popstars-Fan" genervt reagieren, wenn die Popstars-Maschine wieder ihren Betrieb aufnimmt und Woche für Woche eine neue Folge der Casting-Show ausspuckt. Natürlich, grundsätzliches bleibt gleich: Sowohl durchaus talentierte als auch vollkommen unfähige junge Leute werden solange durchgesiebt, bis sich die Spreu vom Weizen getrennt hat und die Gruppe nach und nach kleiner wird. Beurteilt wird das Ganze ebenfalls wie immer von einer Jury, in diesem Jahr war diese mit Detlef D! Soost, Produzent Alex Christensen und der Songwriterin und Sängerin Michelle Leonard besetzt. Neu hingegen war in dieser achten Popstars-Staffel, das erstmals ein Duo gesucht wurde. Ins Finale schafften es in diesem Jahr insgesamt 8 Duos, die gegeneinander antraten und dann zunächst per Zuschauer-Voting minimiert wurden.

Nach dem ersten Durchlauf stand dann fest, welche 4 Kandidaten es ins große Finale schaffen würden: zum einen waren das Elif und Nick, zum anderen Vanessa und Leo. In meinen Augen war schon während der gesamten diesjährigen Staffel das Gesamtniveau nicht mit dem aus dem letzten Jahr zu vergleichen. Zwar bin ich kein Fachmann, doch rein vom Gehör her empfand ich die letztjährige Staffel, bei der Leo, Gabby, Antonella und und Vicky als Siegerinnen und somit als Gründungsmitglieder der Band "Queensberry" hervorgingen, als deutlich professioneller und individueller. Mir waren die diesjährigen Finalisten einfach viel zu glatt - die gezeigten Konflikte wirkten viel künstlicher und inszenierter als in den letzten Jahren und dienen wohl immer mehr als Mittel zum Zweck, also der Einschaltquote. Allerdings hat es zumindest bei mir eher das Gegenteil bewirkt, ich habe die gerade beendete Staffel nicht so intensiv und emotional verfolgt wie es noch bei der letzten der Fall war.

Somit war ich auch beim Finale wenig überrascht, dass das Ganze immer mehr zur mehr oder weniger gut inszenierten Farce wird - gezeigte Emotionen werden immer unglaubwürdiger und vermitteln nur eine eingeschränkte Möglichkeit der Identifikation mit den Teilnehmern. Natürlich ist Popstars schon immer von solchen Inszenierungen und dem Showaspekt abhängig gewesen und wurde dadurch schon regelrecht zur Kultsendung, allerdings sollte man aufpassen, dass dieser Weg nicht in eine falsche Richtung geht - kurz und knapp: Wir Popstars-Fans möchten wieder mehr echte Emotionen und weniger künstlich eingebautes Wehleid!

Selten empfand ich auch die gezeigten Leistungen der Finalisten als so schwach wie in diesem Jahr. Das meiste Dargebotene war zwar in Ordnung, allerdings erwarte ich von einer Casting-Show mit zig Tausend Bewerbern deutlich mehr. Es gab auch richtige Aussetzer, die ich in dieser Form in einem Popstars-Finale noch nicht erlebt habe. Teilweise war ich froh, wenn eine der endlos vielen Werbeunterbrechungen anfing, damit ich mein Bierglas in Ruhe wieder auffüllen konnte.

Zwischen Werbung und den Auftritten der Kandidaten sollte das Ganze aufgefrischt und überbrückt werden mit verschiedenen Performances: Unter anderem war natürlich auch Detlef D! Soost wieder mit einer Dance Group am Start, dies gehörte definitiv noch zu den Highlights der Show. Außerdem traten noch Keri Hilson, die schwedische Band Mando Diao und US-Superstar Rihanna auf. Moderiert wurde das ganze Spektakel aus der Arena in Oberhausen übrigens von Giovanni Zarrella und Charlotte Engelhardt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich die Finalteilnehmer bei ihren Darbietungen der Entwicklung des Gesamtniveaus der Sendung angepasst haben. Achja, eins darf natürlich nicht fehlen, und zwar der höchst einfallsreiche Name des neugegründeten Duos: die Sieger Vanessa und Leo dürfen sich ab sofort "Some and Any". Der Name wurde so glorreich ausgewählt, das selbst das Publikum in der Halle mit lauten "Buh"-Rufen reagierte. Und dieses Publikum ist schon einiges gewöhnt... (bf)