Stadt oder Land?

  • Gerade in dieser Woche - ich mach ja urlaub sozusagen - habe cih mal wieder das totale Kontrastprogramm miterlebt. Ursprünglich komme ich ja vom Land, vor einigen Jahren bin ich nach Berlin, dann nach München gezogen. Dort fühle ichmich richtig wohl. Aber aufs Land zurück zu fahren ist acuh immer wieder schön, auch wegen den Erinnerungen usw. Habe in den letzten Tagen mal wieder Obertheres, Marktsteinach, Haßfurt und Schweinfurt abgeklappert. Und ich muss jedes Mal aus neue sagen, dass ich mir nicht vorstellen könnte, in naher Zukunft wieder zurück aufs Land zu gehen. Das meiste was michdaran stören würde, wären die unzähligen kleinbürger,bauern und prolls. das ging mir schon früher immer auf den Sack. In München gibt es das zwar acuh,aber verteilt bzw. man weiss wo die abhängen (wohnungslose und säufer).


    Das einzige was fürs Land sprechen würde, wären Kinder und einen 2. oder 3. Wohnsitz, wenn man mal älter ist, geld hat und auch mal etwas muse braucht.


    Wie steht ihr dazu?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Land, definitiv Land!
    Ich wohne nun gut rund 20 Jahre meines Lebens aufm Land und würde es nicht missen wollen.


    In Berlin werd ich schon verrückt, wenn ich dort zu Besuch bin bei irgendwelchen.
    Aufm Land hat man seine Ruhe, keine bekloppten die durch dich schon dumm anmachen wenn du ausm Haus gehst..


    Außerdem finde ich es eine schönere Umgebung für Kinder als in der Stadt.. Wenn ich da manchmal sehe was da rumläuft, da frag ich mich, ob man nicht echt die Fortpflanzungserlaubnis einführen sollte.
    Ich fühle mich in meinem 500 Seelen Ort sehr wohl, und da ich hier ein Haus habe, werde ich auch wohl so bald hier nicht wegziehen :)

  • ...mir gehts da ähnlich ....ich komm ja auch vom land...und bin vor 12 jahren hier her gezogen...in der Großstadt hab ich noch nie gewohnt...also ehrlich gesagt...Frankfurt wär auch nix für mich...is so finde ich ein echter Moloch...ich finds total ätzend...


    Deswegen find ich is Bad Homburg ne echt gute Mischung...nicht zu groß nicht zu klein...und wenn ich Lust auf viele Menschen hab...setz ich mich inne S Bahn und in zwanzig min. bin ich da.


    in die Heimat...Obertheres...komm ich immer wieder gern zurück...aber so nach einer Woche is dann auch wieder gut..g..
    ich kann den Kubi gut verstehen...denn wegen solcher Prolls hab ich mich schon früh aus meinem Dorf verabschiedet...uns wenns nur ne Orientierung richtung Haßfurt,Bamberg oder Schweinfurt war...
    ich bekomms ja immer mit wenn ich mal zu besuch bin...vie hat sich da ,was das Thema betrifft net verändert...naja...aber es gibt halt auch viele schöne sachen dort...und auch schöne Erinnerungen...vor allem die Landschaft find ich viel besser als hier.


    Aber zuückkehren?...könnt ich mir im Moment auch net vorstellen... :)

  • Das ist vielleicht auch eine Frage von Kindheitserfahrungen. Meine Mutter hat zum Beispiel weit mehr als die Hälfte ihres Lebens in Berlin gelebt (34 von jetzt 64), ist dann aber wieder aufs Land gezogen, weil sie auf dem Land aufwuchs und sich dort einfach wohler fühlte. Ich hingegen bin in Berlin geboren worden und könnte mir nicht vorstellen, auf dem Lande zu wohnen. Allerdings käme auch keine andere große Stadt infrage.



    Aber wenn ich müsste, würde ich Hamburg oder München den kleinen Dörfern vorziehen, weil ich in der Stadt einfach mehr Gestaltungsmöglichkeiten habe. Wer es gewohnt ist, auch nachts mit Linienbussen durch den Wald zu fahren, fast immer im 5-10-Minutentakt wegzukommen, auch Alternativrouten zur Verfügungzu haben, wenn ich auch spät nachts oder am Wochenende noch einkaufen muss (ja, ich weiß, das hätte ich ja schon früher erledigen können ;( ), ist es einfach eine Umstellung, wenn du die Fahrzeiten genau wissen musst, um nicht eine oder zwei Stunden warten zu müssen, oder wenn dir sonntags einfällt, was du an Besorgungen vergessen hast. 8|



    Aber: Urlaub auf dem Lande ist unschlagbar! Zwei oder drei Wochen komplett abschalten, und du bist bestens erholt. :)

  • Ich bin in so nem Mittelding groß geworden. Den Ort, in dem ich aufgewachsen bin, würde ich nicht als Dorf bezeichnen, sondern eher als Vorort. Richtige Dörfer kenne ich aber auch und viele meiner früheren Freunde sind in diesen Käffern groß geworden. Für mich wäre das nicht, wenn jeder jeden kennt und man dementsprechend auch nur ein Thema hat: Was ist grade wieder im Dorf los? Also wer mit wem und warum und was hat der schon wieder angestellt. Das geht mir ja schon auf den Senkel, wenn ich mal nach Hause komme in meinen Vorort. Da haben alle auch nur ein Thema: Lästern über den Rest der Dorfbevölkerung. Sowas kann ich gar nicht ab.


    Ich mag das Land, aber ich würde mich doch eher als Großstädter bezeichnen, weil ich die Möglichkeiten, die ich in der Großstadt direkt vor der Haustür habe, nicht vermissen möchte.


    Wie das in ein paar Jahren mit Kindern aussieht, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber im Moment würde mich nichts in der Welt aufs Land bringen.

  • Wundert mich ehrlich gesagt, dass so viele fürs Land sind. Ich kann die Landschaft, die Ruhe und das Argument Kinder voll nachvollziehen. Vorallem auch Preise und Platz (da kriegt man viel günstiger ne große Wohnung). Trotzdem hat ne Stadt einfach viel mehr Möglichkeiten. Allein was Arbeit angeht, Veranstaltungen (konzerte) oder sonst dinge die man auf demland nicht so einfach machen kann. Also mal um 2 uhr nachts zu nem Fast Foot restaurant deiner wahl um die ecke gehen ;) Oder ohne auto mal bis früh um 5 weg gehen und trinken können, und ohne probleme wieder heim kommen.


    Sowas wie www.drehorte-muenchen.de könnte ich auf dem land z.B. niemals machen ;)

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    Konfizius

  • Hey,


    also ich wohne ja in der Stadt (Flensburg) und könnte mir ein Leben auf dem Land noch nicht so richtig vorstellen. In der Stadt hat man einfach mehr Möglichkeiten, man schafft es schnell, irgendwo hin zu kommen und so weiter. Also die Argumente, die du nennst, sk, stimmen schon.


    Jedoch bin ich persönlich zwischendurch mal sehr gerne auf dem Land, da ein sehr guter Freund von mir dort wohnt - und es ist irgendwie schön, mal aus der Stadt raus zu sein, etwas Ruhe zu haben und ohne viel Drumherum mal zusammen durch den Wald zu joggen oder am See spazieren zu gehen. Das sind so Sachen, die man nicht so schnell vergisst. Also ich find's super und freue mich immer wieder, wenn ich mal raus kann - aber selbst dort leben würde ich wohl wahrscheinlich nicht - umso schöner ist es aber, wenn man Freunde dort hat. :)

  • Also mal um 2 uhr nachts zu nem Fast Foot restaurant deiner wahl um die ecke gehen ;) Oder ohne auto mal bis früh um 5 weg gehen und trinken können, und ohne probleme wieder heim kommen.

    Tja, lieber sk, da siehst du mal, wie verwöhnt Großstädter sind. Den Landmenschen fehlt vermutlich nichts. Und das, was du in München oder Berlin auch nachts machen kannst, dürfte schon in kleineren Städten nicht ohne Probleme möglich sein.

  • Tja, lieber sk, da siehst du mal, wie verwöhnt Großstädter sind. Den Landmenschen fehlt vermutlich nichts. Und das, was du in München oder Berlin auch nachts machen kannst, dürfte schon in kleineren Städten nicht ohne Probleme möglich sein.


    Es ist weniger das "zufrieden" sein oder "unzufrieden" sein. Es ist mehr das Lebens- und Freiheitsgefühl, das dahinter steckt.

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    Konfizius

  • Die Möglichkeiten sind nicht unbedingt das, was ich an der Stadt so liebe, sondern eher das Freiheitsgefühl, das du ansprichst, Kubi.
    Mich hat selbst in dem Vorort einfach immer jeder wusste, was man gerade macht und vor allem, wenn man wie ich eben nicht die vorgefertigte Schiene betreten hat, sondern einen eigenen und in den Augen des Kleinbürgertums unmöglichen Weg einschlug, war man erst recht das Opfer des Tratsches. In der Stadt ist das den meisten einfach egal, weil man eben anonym ist. Und genau das mag ich daran, auch wenn genau diese Anonymität viele abschreckt und negativ finden an der Stadt. Genau das ist es, was ich an der Stadt liebe.

  • Ich wohne jetzt seit Jahr und Tag in einem Kaff bei Stuttgart und fühl mich da eigentlich wohl, denn ich hab eine Stadt in der Nähe, in der ich einkaufen (also Klamotten shoppen) und weggehen kann. Aber ich genieße es, in einem kleineren Kaff zu wohnen, wo nicht so viel Trubel ist.

  • Ich muss schon sagen, es ist echt interessant so zu lesen, was sich hier alle vorstellen...


    ich muss sagen, ich bin ja aus einer "Kleinstadt" mit 20.000 Einwohnern und jetzt in München. Es ist hier schon ein ganz anderes Lebensgefühl, was die Freizeitmöglichkeiten anbelangt. Aber zumindest bei mir läuft es auch in der Großstadt immer auf die selben aktivitäten hinaus.
    Ich muss auch dazu sagen, dass ich, wenn ich mal Kinder haben sollte, hier aus dem Herzen München raus gehen werde. Ich finde, für die Kinder ist es einfach besser, wenn sie etwas Grün um sich haben, und nicht nur Straßen.

    "Wo Liebe wächst, gedeiht Leben - wo Hass aufkommt droht Untergang"


    - 8-facher "Mr. TV-Kult" -


  • Ich wohne auf den Land, und da wie sich auch nix ändern. :rolleyes:


    Das wäre der Horror in einem riesen Wohnblock oder Wohnanlage zu wohnen.


    Auf den Land kennt jeder jeden. Da gbts noch Zusammenhalt. In der Stadt kenn man doch nicht mal seinen Nachbarn. Auf den einen Seite braucht man auf dem Land immer ein Auto, um zu Einkaufen usw.



    Klar ist das halt Ansichtssache......

  • Stadt ist das hier nciht ... Land auch nicht. Kleinstadt irgendwie. Verden hat glaub ich so 30.000 Einwohner.
    In Bremen bin ich in 30 min. mitm Zug, in Hannover in 55 min. Das ist schon ok ....
    Ich weigere mich bisher auch standhaft mir nen Job in Bremen zu suchen ... die Fahrerei würde mich umbringen und wohnen wollen würde ich dort nicht.


    Hier hab ich mein Pony vor der Tür, kann da mit Rad hin, ebenso wie zur Arbeit ... alles nur so 6-10 km entfernt. Ich will hier nie wegziehen :)

  • @ MrTom:
    Nunja, eine Stadt muss nicht immer nur aus großen anonymen Wohnblocks bestehen. Auch hier gibt´s ganz normale Häuser für 3-4- Familien. Und ich kenne meine Nachbarn.


    Das lässt sich halt nicht verallgemeinern.

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  • @ MrTom:
    Nunja, eine Stadt muss nicht immer nur aus großen anonymen Wohnblocks bestehen. Auch hier gibt´s ganz normale Häuser für 3-4- Familien. Und ich kenne meine Nachbarn.


    Das lässt sich halt nicht verallgemeinern.

    Richtig. Es gibt sogar Einfamilienhäuser mit Garten drumrum! Und je nach Viertel und Haus ist da auch ein richtiger Zuammenhalt.


    Ich kenne meine Nachbarn fast nicht. Will ich aber auch gar nicht.

  • ich bin der absolute landmensch. ich finde es super, nachts die sterne sehen zu können und auch seine ruhe zu haben. bei uns im dorf ist es eigentlich sehr gemeinschaftlich und auch angenehm. Ich fühl mich wohl auf dem land und würde nie in die stadt ziehen.

  • Aber das ist mir wirklich mal aufgefallen, der Nachthimmel ist in der Großstadt ist niemals richtig dunkel. Wenn es hier bei mir am Waldrand in Marburg-Wehrda Nacht ist, dann ist es richtig schwarz, dann sieht man absolut nichts. Als ich vor einiger Zeit mal mitten in Berlin war, ist mir aufgefallen, daß dort auch nachts der Himmel nicht ganz dunkel ist und noch die Konturen der Dächer zu erkennen waren. Ich habe auch mal gehört, daß es deswegen problematisch sein kann, wenn Sternwarten mitten in der Großstadt sind. Die können dann gar nicht vernünftig arbeiten, weil der Himmel nachts nicht dunkel genug ist. In diesem Beispiel ging es, glaube ich, um Prag.