Der Neubeginn nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs - eine vergebene Chance?


  • Hier dürfen wir nun Tränen lachen. :D Das ist einfach zu gut!


    Ach ja? Und was ist daran so lustig? Dass du mich nicht verstehst? Wundert mich bei dir nicht, also lache bitte für dich.


    @Sebastian: Und auch du bist in keinster Weise in der Lage, wirklich das zu sagen, was du denkst. Du bist einfach nur dagegen, erklären kannst du es nicht. Die Beschneidung gibt es seit Jahrhunderten. Keinen hat es je gestört. Jetzt wird sie gesetzlich neu geregelt, weil sie als Körperverletzung gilt. Das kann man auch so sagen, fällt unter Meinungsfreiheit, auch wenn ich mir 100% sicher bin, dass du gar nicht weißt, was Meinung eigentlich bedeutet. Aber das macht nichts, das weiß so gut wie niemand. Sei's drum.


    Es gibt gewisse Dinge, die geregelt werden müssen, weil sie sich eben nicht so klar darstellen, wie sie euer stammtischgeschultes Hirn gerne sieht. Dazu gehören z.B. die Straffreiheit für Taten, die man in Notwehr begeht, oder auch die Abtreibung. Ihr würdet die Beschneidung wahrscheinlich verbieten, aber das würde nicht funktionieren. Erstens weil sich Deutschland dadurch international isolieren würde, zweitens weil ihr im Rahmen der Globalisierung so keine einzige Beschneidung verhindern könntet, im Gegenteil!

  • Selbstverständlich gab es nach Kriegsende Möglichkeiten eines echten Neuanfangs. Diese sind nicht abhängig davon, ob das Land nach außen hin souverän ist oder nicht, sondern von den Menschen des Landes selbst. Eine große Anzahl von Menschen war durch Krieg, Vertreibung etc. schwer traumatisiert, die allmähliche Bewußtwerdung, in was für einem entsetzlichen System man zwölf Jahre gelebt hatte und welchem Rattenfänger man auf den Leim gegangen war, tat ihr Übriges dazu.* [...]


    *Die Bewußtwerdung der ganzen Dimension der Vernichtung von Juden u.a. in den KZs nicht zu vergessen....

    Na ja, es gab wohl so etwas wie ein Zeitfenster zwischen Sommer 1945 und 1949, in dem viele Ehrlich Empörte (man muss das gegen die gewohnheitsmäßige Empörung unserer Zeitgenossen abgrenzen) tiefgreifende Konsequenzen aus der Katastrophe forderten:
    Nie wieder Krieg - und nie wieder deutsche Bewaffnung gehörten z.B. dazu.
    Ich stimme trotzdem Sebastian zu, dass die Möglichkeiten nicht genutzt werden könnten, weil das zerschlagene und erniedrigte Deutschland längst Spielball der Siegermächte USA und Sowjetunion war - das strategische Schlachtfeld von morgen, wobei niemand wußte, wann dieses Morgen eintreten würde!
    Aus diesem Kalkül resultierte die unsägliche deutsche Teilung und dann die zwangsläufige Wiederbewaffnung Mitte der 50er Jahre...


    Die Traumatisierung, die Du ansprichst, ist sicherlich ein ganz wichtiger Punkt für das Verständnis der Nachkriegszeit. Der Wunsch nach Privatheit und Vergessen war so groß wie niemals zuvor - die Verdrängung der ungeheuerlichen zurückliegenden Ereignisse also das naheliegendste - man konnte ja doch nichts ändern in einer Zeit, in der sich ein neuer, noch zerstörerischer (Atom-)Krieg am Horizont schon abzeichnete...!


    Wer hätte unter diesen Vorzeichen wirklich so etwas wie Aufarbeitung betreiben wollen?

  • @Sebastian: Und auch du bist in keinster Weise in der Lage, wirklich das zu sagen, was du denkst. Du bist einfach nur dagegen, erklären kannst du es nicht. Die Beschneidung gibt es seit Jahrhunderten. Keinen hat es je gestört. Jetzt wird sie gesetzlich neu geregelt, weil sie als Körperverletzung gilt. Das kann man auch so sagen, fällt unter Meinungsfreiheit, auch wenn ich mir 100% sicher bin, dass du gar nicht weißt, was Meinung eigentlich bedeutet. Aber das macht nichts, das weiß so gut wie niemand. Sei's drum.


    Es gibt gewisse Dinge, die geregelt werden müssen, weil sie sich eben nicht so klar darstellen, wie sie euer stammtischgeschultes Hirn gerne sieht. Dazu gehören z.B. die Straffreiheit für Taten, die man in Notwehr begeht, oder auch die Abtreibung. Ihr würdet die Beschneidung wahrscheinlich verbieten, aber das würde nicht funktionieren. Erstens weil sich Deutschland dadurch international isolieren würde, zweitens weil ihr im Rahmen der Globalisierung so keine einzige Beschneidung verhindern könntet, im Gegenteil!


    Ich glaube ich habe schonmal erwähnt, dass ich es nicht in Ordnung finde, dass Du schnell persönlich wirst? Hinzu kommt, dass Du Dich gern über andere stellst, anstatt einfach normal zu diskutieren. Das stört mich sehr bei solchen Diskussionen, die ich prinzipiell immer interessant und gut finde. Wieso kann man nicht normal argumentieren und höflich miteinander umgehen?


    Habe ich in meinem letzten Beitrag nicht erklärt, worum es bei der Beschneidungssache geht?


    Zitat

    Die Beschneidung gibt es seit Jahrhunderten. Keinen hat es je gestört.


    Dass Kinder geschlagen werden gab es auch seit Jarhtausenden, auch das hat "niemanden gestört". Es wurde trotzdem verboten. Außerdem kann diese Aussage nicht stimmen. Wie ich schon sagte, wenn man es im modernen Sinne sieht: Wenn es nur einen gibt, der das "Opfer" einer solchen Beschneidung ist und es im Erwachsenenalter nicht in Ordnung findet, dann hat es jemanden gestört. Das gab es auch in früherer Zeit bereits in diversen Einzelfällen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius


  • Ach ja? Und was ist daran so lustig? Dass du mich nicht verstehst? Wundert mich bei dir nicht, also lache bitte für dich.

    Das beruht auf Gegenseitigkeit: wir verstehen einander beide nicht. Wir sind einander vollkommen fremd und könnten die Welten, die uns trennen, nicht einmal überbrücken, wenn wir es wollten.
    Aber wir wollen gar nicht - denn die Fronten sind klar und sollen es bleiben.
    Deine Überheblichkeit, Deine Anmaßung und Dein totalitärer Anspruch sind typisch für die Vertreter deiner "Geisteshaltung" ( = Kaste der Gutmenschen). Ihr fühlt euch bedroht, deswegen werdet ihr laut, ungemütlich und beleidigend.


    Vielleicht ist eure Unsicherheit durchaus begründet... Euer Fundament erodiert. Ich kann selbst gar nicht erwarten, was passiert, wenn es nachgibt.


    Hör mal: Es pfeift von allen Dächern..............

  • Zitat

    Na ja, es gab wohl so etwas wie ein Zeitfenster zwischen Sommer 1945 und 1949, in dem viele Ehrlich Empörte (man muss das gegen die gewohnheitsmäßige Empörung unserer Zeitgenossen abgrenzen) tiefgreifende Konsequenzen aus der Katastrophe forderten:
    Nie wieder Krieg - und nie wieder deutsche Bewaffnung gehörten z.B. dazu.
    Ich stimme trotzdem Sebastian zu, dass die Möglichkeiten nicht genutzt werden könnten, weil das zerschlagene und erniedrigte Deutschland längst Spielball der Siegermächte USA und Sowjetunion war - das strategische Schlachtfeld von morgen, wobei niemand wußte, wann dieses Morgen eintreten würde!
    Aus diesem Kalkül resultierte die unsägliche deutsche Teilung und dann die zwangsläufige Wiederbewaffnung Mitte der 50er Jahre...


    Die Traumatisierung, die Du ansprichst, ist sicherlich ein ganz wichtiger Punkt für das Verständnis der Nachkriegszeit. Der Wunsch nach Privatheit und Vergessen war so groß wie niemals zuvor - die Verdrängung der ungeheuerlichen zurückliegenden Ereignisse also das naheliegendste - man konnte ja doch nichts ändern in einer Zeit, in der sich ein neuer, noch zerstörerischer (Atom-)Krieg am Horizont schon abzeichnete...!


    Wer hätte unter diesen Vorzeichen wirklich so etwas wie Aufarbeitung betreiben wollen?


    Detlef kann ich ebenfalls zustimmen, was den Neuanfang betrifft. Ich glaube diese ganze Erklärung kann man auch auf den deutschen Film übertragen: Die BRD durfte weiterhin Filme machen wie bisher, soweit sie im westlichen Sinne in Ordnung waren, hinzu kamen viel seichte Filme um die Leute im lockeren Rahmen zu unterhalten, sowie Kriegsfilme, die im Rahmen von "Vergangenheitsvewältigung" die schlechten Seiten des 3. Reichs aufzeigten. Gerade bei den Unterhaltungsfilmen wurde durch den US-Einfluss durch die Musik, Mode usw. das westliche Lebensgefühl und somit die westliche Bindung mit eingebracht. Da brauchte man gar nicht mehr nachzuhelfen.
    In der DDR waren es (ich kenne mich mit DEFA-Filmen leider kaum aus, bitte verbessert mich wenn ich hier falsche Vermutungen ausspreche) Propagandafilme, aber auch wieder Unterhaltungsfilme, um das Publikum auf lockerer Weise zu unterhalten.


    Was das echte Leben angeht:


    So richtig frei und von grundauf neu konnte man sich wohl nicht entfalten. Zu sehr war man erschüttert, zu sehr suchte man wahrscheinlich auch in alten Werten neuen Halt (deswegen waren die 50er und 60er oftmals konservativer als die 20er bis 40er Jahre) anstatt sich Unbekanten Dingen zuzuwenden (Wie es - ich glaub Andrew war es - schonmal geschrieben wurde, ganz nach Adenauer "keine experimente").


    Ich glaube Österreich kann man eine ähnliche Entwicklung wie die BRD zusprechen, wobei es dort wahrscheinlich etwas ruhiger war, weil der Staat seine Neutralität zusicherte.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zum Thema DDR / Wiedervereinigung lief gerade eine interessante Interview-Reportage auf NDR Kultur:


    Zitat

    Wir treten aus unseren Rollen heraus.
    Die Ereignisse im Staatsschauspiel Dresden im Herbst '89


    Feature von Thomas Stecher
    Am 4. Oktober 1989 wurde im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden nach einer Vorstellung eine Resolution der Rockmusiker und Unterhaltungskünstler verlesen. Als Folge dieser Auseinandersetzung mit der Partei- und Staatsführung der DDR entstand die Resolution des Dresdner Staatsschauspiels unter dem Titel: "Wir treten aus unseren Rollen heraus". "Die Situation in diesem Land zwingt uns dazu. Ein Land, das seine Jugend nicht halten kann, gefährdet seine Zukunft. Eine Staatsführung, die mit ihrem Volk nicht spricht, ist unglaubwürdig. (...) Ein Volk, das zur Sprachlosigkeit gezwungen wurde, fängt an, gewalttätig zu werden. Die Wahrheit muss an den Tag. (...)"


    Zum Nachhören hier .

  • Ich glaube ich habe schonmal erwähnt, dass ich es nicht in Ordnung finde, dass Du schnell persönlich wirst? Hinzu kommt, dass Du Dich gern über andere stellst, anstatt einfach normal zu diskutieren. Das stört mich sehr bei solchen Diskussionen, die ich prinzipiell immer interessant und gut finde. Wieso kann man nicht normal argumentieren und höflich miteinander umgehen?


    Sag mir doch gleich, dass ihr das Argumentieren nennt, was ihr da macht. Ich kann euch nicht zum Vorwurf machen, was ihr nicht wisst, wohl aber, dass es euch auch nicht wirklich interessiert. Das geht leider zu vielen so. Und wenn Detlev schreibt, dass das Fundament wackelt, so hat er absolut recht. Nur eins solltet ihr bedenken. Auf diesen Fundamenten stehen wir alle. Ich bin nicht der einzige, der merkt, wenn es bricht.


    Und du neigst zu Übertreibungen. Niemand erlaubt das Schlagen oder Misshandeln, oder für euch nachvollziehbar ausgedrückt: Über das Maß der Beschneidung hinaus. Und das ist generell euer Problem, dass ihr entweder über das Ziel hinausschießt oder sinnlose Vergleiche anstellt. Das scheint erlaubt, so lange es in euer Weltbild passt. Auch die anderen halten sich für etwas besseres, aber da wagst du nicht, einzuschreiten. Warum ist das so? Ich mag hier nicht spekulieren, du wirst es selbst wissen. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Fehler gewesen, bei tv-kult über Politik zu reden. Hier sind Fernsehfreaks, keine Politikinteressierten. Da ich beruflich indirekt damit zu tun habe, könnt ihr mir ruhig glauben, dass es durchaus so ist, wie ich es sage. Aber zwingen werde ich euch nicht. Nicht nur, weil ich es nicht kann, ich will es auch nicht. Sollte ich jemanden zu nahe getreten sein, tut es mir leid, aber ich habe von dem Geschriebenen keinen einzigen Buchstaben zurückzunehmen.


    Rechtschreibfehler natürlich ausgenommen... :D

  • Zitat

    (z.B. vorzugeben, als handelt es sich um die BRD um einen souveränen Staat


    Die BRD ist ein souveränder Staat seit 1955. Bis 1990 mit einigen wenigen Einschränkungen, aber alles in allem durfte sie uneingeschränkt eine eigene Außen- und Verteidigungspolitik betreiben. Die Übertragung souveränder Rechte an andere Organisationen ist im Grundgesetz festgelegt. Das ist auch in vielen anderen Staaten der Welt so üblich.


    [Ich wollte mich eigentlich in dieses Thema nicht einmischen, aber der Behauptung von Nick, die BRD sei ein souveräner Staat, kann nicht oft genug widersprochen werden.
    Deutschland ist seit 1945 nie mehr souverän gewesen, daß wird sogar von Obama und Schäuble offen zugegeben.


    Als Test könnte Deutschland ja mal versuchen, aus der Nato auszutreten und sich entweder als souverän erklären oder gar ankündigen, mit Rußland ein Bündnis einzugehen.


    Souverän ist Frankreich. Sonst hätte es 1966 nicht die Amerikaner aus dem Land schmeissen können.

  • Einige Gedanken zu der Souveränitätsdebatte:


    Die Ausführungen von No Nick decken sich mit meinem Kenntnisstand. Formal betrachtet ist die BRD natürlich ein souveräner Staat, aber sie hat - auch das hat No Nick geschrieben - nationale Rechte an übernationale Organisationen abgetreten (EU) oder ist in internationale Verbunde eingegliedert (Nato, UN), was ihre Handlungsfreiheit einschränkt.
    Diesen Zustand kann man ablehnen - aber man darf ihn nicht auf einen fortgesetzten Besatzungszustand zurückführen. Das geht an der Realität vorbei. Wer so argumentiert, begibt sich meiner Meinung nach in die Nähe dieser Dorftrottel, die sich als Reichsbürger bezeichnen und bestreiten, dass die BRD überhaupt existiert...


    Wenn jemand für die fehlende nationale "Entscheidungsfreiheit" verantwortlich gemacht werden kann, dann natürlich unsere politischen Eliten!! Aber nicht unsere internationalen "Partner" - die würden uns höchstens politisch und wirtschaftlich zu Tode isolieren, wenn wir eines Tages wieder eine deutsche Regierung bekämen... ;)


    Zuletzt noch zwei Anmerkungen zum letzten Beitrag von No Nick:


    1. trifft es natürlich zu, dass wir alle auf dem von mir angesprochenen Fundament stehen. Nur gibt es eben jene, die wissen, dass sie etwas verlieren würden, und die anderen, die es nicht wissen bzw. denen das egal ist. Und zuletzt gibt es die, die an die Möglichkeit glauben, etwas gewinnen zu können. Die Zukunft wird zeigen, wer recht behält.
    2. ist No Nick nicht der einzige in diesem Forum, der "beruflich indirekt damit zu tun" hat. Mit dieser Tatsache können auch andere ihre Meinung aufwerten :D

  • Bundestagspräsident Norbert Lammert nutzt gerade seine Münchener Rede zum Tag der deutschen Einheit für eine salbadernde Propagandarede für die "europäische Union". Sehr passend zum Stichwort "nationale Souveränität" - und traurig, dass unseren Herrschern bei diesem elementaren nationalen Gedenken nichts Besseres einfällt...
    Aber sie sprechen ja gar nicht zu den Menschen - sie sprechen zu ihresgleichen!!!

  • Mir scheint, ihr seid generell gegen die Abtretung von Souveränitätsrechten, aber seht's mal positiv: Ich bin überzeugt davon, dass es einen dauerhaften Frieden nur dann geben kann, wenn die Staaten untereinander Bündnisse schließen. Ist natürlich keine 100%ige Garantie, aber einen Versuch allemal wert. Und hätte Griechenland beim Erobeitritt nicht beschXXXen, hätten wir auch keine Schuldenkrise.


    Nachtei ist natürlich, dass wir jetzt nicht wissen, was passiert, wenn wir Griechenland "outsourcen", also aus der Eurozone ausschließen würden.

  • Vielleicht ist es auch einfach nur ein Fehler gewesen, bei tv-kult über Politik zu reden. Hier sind Fernsehfreaks, keine Politikinteressierten.


    Hundertprozentige Zustimmung! Zwar hat so gut wie jedes Forum einen Off-Topic-Bereich, wogegen auch prinzipiell nichts einzuwenden ist, aber speziell in diesem Forum ist dieser Bereich anscheind besonders stark ausgeprägt. Und dann wird in Themen wie diesen mit einer großen Leidenschaftlichkeit diskutiert und der Thread wächst schnell an. Dagegen ist eigentlich auch nichts zu sagen, doch leider wird in Themen zu Film und Fernsehen nur selten mit der gleichen Leidenschaft diskutiert, wie es bei den Themen in der Rubrik "Politik & Geschichte" häufig der Fall ist. Und wenn in einem Forum im Off-Topic-Bereich intensiver diskutiert wird als im On-Topic-Bereich, dann läuft meiner Meinung nach in diesem Forum etwas schief. Ich bin schon jahrelang in diesem Forum aktiv, was man nicht zuletzt an meiner hohen Beitragszahl sehr deutlich sieht, aber ich muß ganz ehrlich sagen, daß mir diese Nebenschauplätze, die sich seit einiger Zeit hier herausbilden, allmählich den Spaß an diesem Forum verderben. Leider kann ich es auch nicht lassen, in diese Threads hereinzuschauen. Am besten wäre es wohl, ich würde diese Rubrik systematisch ignorieren.


    Jetzt bin ich ausnahmsweise selber einmal off-topic geworden, aber das mußte ich unbedingt loswerden. Zum Thema selbst werde ich mich schon aus Prinzip nicht äußern. Zwar würde ich manchmal schon meinen Senf dazu geben wollen, aber ich halte mich zurück und halte demonstrativ die Klappe. Ich werde mich in diesem Forum möglichst nur noch zu Fernsehen, Film und Medien äußern. Ihr könnt euch hier weiter zoffen, wenn ihr wollt, aber ohne mich! Ich weiß mit meiner Freizeit besseres anzufangen.

  • Sag mir doch gleich, dass ihr das Argumentieren nennt, was ihr da macht. Ich kann euch nicht zum Vorwurf machen, was ihr nicht wisst, wohl aber, dass es euch auch nicht wirklich interessiert. Das geht leider zu vielen so. Und wenn Detlev schreibt, dass das Fundament wackelt, so hat er absolut recht. Nur eins solltet ihr bedenken. Auf diesen Fundamenten stehen wir alle. Ich bin nicht der einzige, der merkt, wenn es bricht.


    Und du neigst zu Übertreibungen. Niemand erlaubt das Schlagen oder Misshandeln, oder für euch nachvollziehbar ausgedrückt: Über das Maß der Beschneidung hinaus. Und das ist generell euer Problem, dass ihr entweder über das Ziel hinausschießt oder sinnlose Vergleiche anstellt. Das scheint erlaubt, so lange es in euer Weltbild passt. Auch die anderen halten sich für etwas besseres, aber da wagst du nicht, einzuschreiten. Warum ist das so? Ich mag hier nicht spekulieren, du wirst es selbst wissen. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Fehler gewesen, bei tv-kult über Politik zu reden. Hier sind Fernsehfreaks, keine Politikinteressierten. Da ich beruflich indirekt damit zu tun habe, könnt ihr mir ruhig glauben, dass es durchaus so ist, wie ich es sage. Aber zwingen werde ich euch nicht. Nicht nur, weil ich es nicht kann, ich will es auch nicht. Sollte ich jemanden zu nahe getreten sein, tut es mir leid, aber ich habe von dem Geschriebenen keinen einzigen Buchstaben zurückzunehmen.


    Rechtschreibfehler natürlich ausgenommen... :D


    Wenn ich mal betrachte wie das Thema engefangen hat: Interessante Beiträge über das Thema "Neuanfang" nach '45. Gesittet und ohne gegenseitige Anfeindungen, von Wissen oder Unwissen mal abgesehen. Aber dafür diskutiert man ja auch, um Horizonte zu erweitern. Ab wann ist es aus dem Ruder gelaufen? Ab "Wenn ich den Quatsch hier lese, muss ich fast schon wieder Lachtränen vergießen, so traurig es auch ist.".


    Von daher würde es mich sehr freuen, wenn wir das eigentliche Thema weiter angehen würden. Genug Potential hat es und interessant ist es auch.


    Die Beschneidungsgeschichte mit dem Misshandeln (wenn man jetzt Beschneidnug nicht mit Misshandlung gleich setzen möchte) habe ich geschrieben, um zu verdeutlichen, wie widersprüchlich der Gesetzesentwurf ist. Warum usw. habe ich auch mindestens einmal erklärt. Zu dem Thema haben wir aber einen eigenen Strang, wo man gerne das Thema fortführen kann: Beschneidungsverbot Mir gehts bei der Sache weniger um das Verbot oder das Nicht-Verbieten, sondern darum, wie sehr mit zweierlei Maß gemessen wird. Die Forderungen für dieses Gesetzesentwürfe kommen schließlich nicht von der rechten Ecke, sondern von Medizienern und Ärzten, von daher kann man diese Diskussion nicht von grundauf in das Stammtisch-Genre stecken.
    Bzgl. "Auch die anderen halten sich für etwas besseres": Es kommt drauf an wie man miteinander umgeht, Detlef ist zuletzt auch recht hart geworden, die Vorwürfe, Anschuldigungen und Beleidignugen haben aber eine bestimmten Ursprung. Wenn ich begonnen haben sollte mich auf diese Ebene zu geben, tut es mir leid. Mir ist es nicht bewusst, von daher bitte drauf Aufmerksam machen. Ich finde gerade in der heutigen Zeit Politik und Zeitgeschehen für unverzichtbar, von daher mag ich solche Themen sehr, jedoch sollte man auch versuchen ein bisschen nett miteinander umzugehen, selbst wenn die Ansicht oder die Meinung von anderen einem nicht passen. Von daher möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf das Ausgangsthema hinweisen und würde mich freuen wenn wir dort wieder anknüpfen könnten ;)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Hundertprozentige Zustimmung! Zwar hat so gut wie jedes Forum einen Off-Topic-Bereich, wogegen auch prinzipiell nichts einzuwenden ist, aber speziell in diesem Forum ist dieser Bereich anscheind besonders stark ausgeprägt. Und dann wird in Themen wie diesen mit einer großen Leidenschaftlichkeit diskutiert und der Thread wächst schnell an. Dagegen ist eigentlich auch nichts zu sagen, doch leider wird in Themen zu Film und Fernsehen nur selten mit der gleichen Leidenschaft diskutiert, wie es bei den Themen in der Rubrik "Politik & Geschichte" häufig der Fall ist. Und wenn in einem Forum im Off-Topic-Bereich intensiver diskutiert wird als im On-Topic-Bereich, dann läuft meiner Meinung nach in diesem Forum etwas schief. Ich bin schon jahrelang in diesem Forum aktiv, was man nicht zuletzt an meiner hohen Beitragszahl sehr deutlich sieht, aber ich muß ganz ehrlich sagen, daß mir diese Nebenschauplätze, die sich seit einiger Zeit hier herausbilden, allmählich den Spaß an diesem Forum verderben. Leider kann ich es auch nicht lassen, in diese Threads hereinzuschauen. Am besten wäre es wohl, ich würde diese Rubrik systematisch ignorieren.


    Jetzt bin ich ausnahmsweise selber einmal off-topic geworden, aber das mußte ich unbedingt loswerden. Zum Thema selbst werde ich mich schon aus Prinzip nicht äußern. Zwar würde ich manchmal schon meinen Senf dazu geben wollen, aber ich halte mich zurück und halte demonstrativ die Klappe. Ich werde mich in diesem Forum möglichst nur noch zu Fernsehen, Film und Medien äußern. Ihr könnt euch hier weiter zoffen, wenn ihr wollt, aber ohne mich! Ich weiß mit meiner Freizeit besseres anzufangen.


    Ich bin da mit Dir einer Meinung - habe mich auch schon mal ähnlich geäußert.
    Auch ich betrachte dieses Forum in erster Linie als FILMFORUM. Auch hier kommt es manchmal zu kontroversen Meinungen, wie man beispielsweise am Film "Feinde" sieht. Aber es hält sich in Grenzen.
    Wenn es aber direkt ein Politikfeld gibt, kommen die ideologischen Merkmale zum Tragen und es wird häufig sehr giftig, was bei einem reinen Filminteresse im Rahmen bleibt.
    Ich habe es selbst in meinem Bekanntenkreis erlebt. Seit die Politik im Spiel ist, habe ich fast die Hälfte meiner Freunde und Bekannten verloren, weil sie andere politische Ansichten hatte.
    Wenn es aber doch noch diese Rubrik weitergeben sollte, werde ich mich auch sehr zurückhalten.
    Bei den Souveränitätsvorstellungen aber konnte ich es nicht.

  • Zurückhalten muss sich niemand, soweit man sachlich und höflich bleibt. Das Unterforum zu Politik und Geschichte ist eine gute Sache, eben um politische Themen aus den anderen Foren raus zu kriegen. Wenn ein solches Thema aufkommt und es viel dazu zu diskutieren gibt, kann man ein entsprechendes Thema hier starten, damit es in den anderen TV- und Filmforen weiterhin um Serien, Filme usw. geht.

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    Konfizius

  • Ich konnte mich hier einige Zeit nicht äußern, weil ich immer nur kurz Zeit hatte. Deshalb hab ich hier von außen bei meinen Kurzbesuchen recht gut zusehen können, wie es teilweise so aggressiv wurde.
    Ich möchte Sebastian auf jeden Fall unterstützen. In so einem Forum hat man doch gerade einen Vorteil, den man im direkten Gespräch nicht hat, nämlich, dass man sich seine Beiträge gut überlegen kann und nicht sofort reagieren muss. Und man kann das, was andere schreiben, genauso sorgfältig durchlesen.
    (Allerdings sollte man vielleicht doch etwas schneller reagieren als ich das getan habe ;) Die Kommentare, zu denen ich noch was sagen wollte, liegen weit zurück.)
    Allerdings ist so ein Thema immer sehr schnell emotional. Früher ist das bei mir auch immer so abgelaufen, weil ich das Gefühl hatte, wenn jemand eine ganz andere Ansicht vertritt als ich, werde ich persönlich angegriffen. Das lag bei mir dran, dass ich von einer Generation erzogen wurde, die vom Dritten Reich noch unmittelbar betroffen war und unter den Konsequenzen sehr gelitten hat, z.B. Vertreibung.
    Aber vielleicht kriegen wir das hier ja trotzdem hin, wieder etwas sachlicher zu werden. :)


    Was Sebastians Äußerung über Beschneidung angeht: Mir kommt es immer so vor, als hat man jetzt das Gefühl, man ist mit dem Urteil 'Körperverletzung' zu schnell gewesen und versucht etwas zurückzurudern, ohne dass das zu deutlich auffällt. Ich habe ihn so verstanden: Entweder ist 'Körperverletzung' 'Körperverletzung', und dann muss man es auch entsprechend ahnden. Oder es ist eben keine Körperverletzung. Wenn man aber diesen Mittelweg eingeht, dann riskiert man, dass man etwas deutlich verurteilt und gleichzeitig zulässt. Es ist ja auch nicht erlaubt, dass Eltern ihre Kinder schlagen. Aber dann könnte man es ja auch mit einem Begriff belegen, der das im Normalfall verbietet, aber man würde es trotzdem zulassen.


    (Kleiner Nachtrag: Ich habe gestern beim Tag der offenen Moschee mit einigen Muslimen darüber geredet. Die standen der Thematik sehr sachlich gegenüber. Vielleicht schreib ich da mal in dem anderen Thread was drüber.)

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Es liest sich fast so, als wären meine Beiträge zum Thema Beschneidung und den Gesetzesentwurf schwer verständlich? Ist das so? Auch wenn ich bei Conrads Beitrag schwer durchsteige, wie ich zugeben muss, glaube ich, dass Du schon verstanden hast was ich meine. Ich finde, dass mit dem Begriff "Körperverletzung" (der eigentlich unmissverständlich ist) das bestätigt wurde, was hier: Beschneidungsverbot (wo man zu dem Thema weiter diskutieren sollte) bereits in großer Zahl gesagt wurde, offiziell bestätigt wurde.... restlicher Text im entsprechenden Thema.


    Nun möchte ich wieder zum eigentlichen Thema zurück. Eines der letzten Beiträge war das hier, ich glaube Detlef hat mir weitestgehend zugestimmt. Ich hoffe dass das noch keine abschließende Äußerung war?


    Ich denke die Rahmenbedingungen in denen man lebt, sind schon sehr wichtig, weil dieser Rahmen große Bevölkerungsteile prägt. Ansonsten glaube ich dass der Neuanfang einfach deswegen nicht möglich war, weil man nicht bei "0" war. Es war ja nicht alles "sauber" und "gut". Es ist ein dreckiger Krieg zu Ende gegangen und die Gefahren waren für niemanden gebannt. Schließlich stand sowohl der Kapialismus als auch der Kommunismus (wenn ich es mal auf diese Begriffe runterbrechen darf) mitten in Europa/Deutschland. Die Deutschen selbst wurden ausgenutzt um sie für die jeweilige Seite zu instrumentalisieren. Das hat es hierzulande unmöglich gemacht einen vernünftigen und zukunftsfähigen Neuanfang zu starten.

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    Konfizius

  • Ich würde mal die Theorie aufstellen, dass die BRD auch in sich nicht stabil genug war, um wirklich einen radikalen Schnitt zu machen und sich alles gut anzuschauen, was man wieder neu einführt. Was die unmittelbare Nachkriegszeit angeht, bin ich nicht ganz so fit, aber ich gehe mal davon aus, dass die BRD theoretisch größeren Einfluss auf ihre eigene Entwicklung gehabt hätte.
    Aber an was hätte man sich orientieren sollen? Die Jahre 1933-45 gaben nichts her - außer Negativem. Davor war die Weimarer Republik so aus dem Ruder gelaufen.
    Außerdem waren überall Trümmer, und fast alles musste neu aufgebaut werden. Das war zunächst einmal das Vordringlichste und hat fast alles in Anspruch genommen. Andere Entscheidungen, die vor allem mal für die Zukunft und nicht für die Gegenwart relevant waren, ließ man wahrscheinlich gerne andere für sich treffen.
    Die 68er, die in der BRD soviel verändert haben, waren ja ungefähr der Jahrgang 1950. Das ist die erste Generation, die die Trümmerlandschaft nicht mehr miterlebt hat. Und von der sind in der BRD weltanschaulich große Veränderungen ausgegangen. Allerdings konnten die sich auch auf die entsprechenden Fragen konzentrieren.
    Es gibt doch bestimmt Untersuchungen, die versuchen, die Wurzeln der 50er Jahre-Werte zu finden. Kennt da jemand was? Kann man die irgendwo in der deutschen Geschichte verorten, oder wurden die hauptsächlich durch die extreme Situation nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt? Besonders in schwierigen Situationen ist man ja dankbar, wenn man ganz klare und möglichst eindeutige Maßstäbe an die Hand bekommt.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • So richtig frei und von grundauf neu konnte man sich wohl nicht entfalten. Zu sehr war man erschüttert, zu sehr suchte man wahrscheinlich auch in alten Werten neuen Halt (deswegen waren die 50er und 60er oftmals konservativer als die 20er bis 40er Jahre) anstatt sich Unbekanten Dingen zuzuwenden (Wie es - ich glaub Andrew war es - schonmal geschrieben wurde, ganz nach Adenauer "keine experimente").


    Ich glaube Österreich kann man eine ähnliche Entwicklung wie die BRD zusprechen, wobei es dort wahrscheinlich etwas ruhiger war, weil der Staat seine Neutralität zusicherte.


    Ich weiss nicht ob Du bewusst darauf bezug genommen hast oder ob Du zufällig dieses Thema (die "konservativen 50er und 60er Jahre") noch einmal angesprochen hast. Im Sinne des Zusammenhanges möchte ich deswegen mein Zitat noch einmal einbringen.


    Studien oder ähnliches kenne ich diesbezüglich leider nicht. Aber ich glaube, dass das ein wichtiges Thema war. Hinzu kam, dass ein großes politisches Desinteresse aufgekommen ist, was mehrere Faktoren hat:


    - Nach den sehr politsichen Jahren zuvor und den harten Krieg hatte man keine Lust mehr darauf
    - Man hat zusehr mit sich und seiner Familie zu tun gehabt (Überleben, Neuen Wohlstand erarbeiten, Das Geschehene verarbeiten, Hoffen dass Verwandte oder enge Familienmitglieder den Krieg überlebt haben: Flucht, Kriegsgefangenschaft usw - das hat sich bis tief in die 50er Jahre hinein gezogen)
    - Alternativlosigkeit. Wenn man nicht konform war mit den Besatzungsmächten, hält man lieber den Mund.


    Passend zu diesen Themen hier noch ein Briefzitat:


    http://www.geschriebene-geschi…46-1949-zusammenbruch.htm

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Schönes Zitat! Lässt mein Temperament schäumen :)


    Austernprinzessin:
    Ich finde es sehr begrüßenswert, dass du auf der einen Seite einräumst, dich selbst biographisch "betroffen" zu fühlen, auf der anderen Seite aber hier niemanden verbal angreifst. Das fällt mir deswegen positiv auf, weil man meistens mit heftigstem Widerstand von Personen zu rechnen hat, die sich persönlich betroffen fühlen. Ich habe das während meiner Schulzeit und im Studium sehr häufig erlebt.

    Zitat

    Ich würde mal die Theorie aufstellen, dass die BRD auch in sich nicht stabil genug war, um wirklich einen radikalen Schnitt zu machen und sich alles gut anzuschauen, was man wieder neu einführt.

    Eben - keine Experimente! Ich stimme Dir zu... Man konnte soziale Zusammenstöße und das Auseinanderklaffen der Gesellschaft, das 1968 umso heftiger erfolgte, in Anbetracht der Bedrohung aus dem Osten nicht riskieren.
    Ich denke, dass diese Bedrohung in den 50er Jahren wesentlich zum Zusammenhalt der westdeutschen Gesellschaft beigetragen hat.
    Das, und natürlich
    - Wirtschaftswunder
    - rasanter Wiederaufbau
    - steigender Wohlstand
    - das Bewusstsein, als wirtschaftlicher und militärischer Partner von Westeuropa und den USA gebraucht zu werden....


    Sebastian hat weitere stichhaltige Gründe genannt.

    Zitat

    Aber an was hätte man sich orientieren sollen? Die Jahre 1933-45 gaben nichts her - außer Negativem. Davor war die Weimarer Republik so aus dem Ruder gelaufen.

    Das sehe ich etwas anders!
    Man hat sich auf beides durchaus besonnen - auch auf das Dritte Reich - indem man zum Beispiel strikt zwischen der bösen Partei und der guten Wehrmacht unterschieden hat --> Benennung von Rommel-Kasernen, patriotische Schmonzetten (Stern von Afrika) in den Kinos u.ä.
    Sicher gab es eine Menge Dinge, die man den Zeitgenossen als positiv suggeriert hat - gerade Kollektivleistungen wie die Autobahnen, die natürlich auch ein ganz großes Ding waren.

    Zitat

    Es gibt doch bestimmt Untersuchungen, die versuchen, die Wurzeln der 50er Jahre-Werte zu finden. Kennt da jemand was?

    Ich würde mal in die Überblicksliteratur schauen - Geschichte der Bundesrepublik Deutschland o.ä. - und dann die Fußnoten in Augenschein nehmen.