" Die Bande vom Hoheneck " (D,1934) mit Wolfgang Staudte

  • Ein interessanter ,heute zu Unrecht fast völlig vergessener Jugendfilm der 30er Jahre ist " Die Bande vom Hoheneck " von 1934 :


    Hier ein kurzer Ausschnitt :


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Laut Filmkurier hieß der Film :


    " Die Bande vom Hoheneck " , Jugend im Kampf gegen Spuk und Verbrechen !!!



    Links als Pfadfinderführer , der junge Wolfgang Staudte , der spätere Regisseur u.a von " Die Mörder sind unter uns " (1946 ) .

  • Nein , meine Kopie ist ca. 73 Minuten lang ,das Ende fehlt leider .


    Ein Fähnlein der Stadtjugend zieht in ein Dorf ein , zu seiner Sommerfahrt und stösst auf Ablehnung durch die dortige Dorfjugend ,die aufgehetzt wird durch ein zwielichtiges Subjekt . In der Umgebung des Dorfes treiben Diebe ihr Unwesen und um die alte Burgruine Hoheneck auf einem nahen Berg ranken sich Spukgeschichten und nachts schleichen dort dunkle Gestalten herum , bis das Fähnlein die Diebe stellt und nach einem kurzen Gerangel mit der Dorfjugend um die Burgruine klärt sich alles auf und der Fähnleinführer ruft zum gemeinsamen Bund zwischen Dorf und Stadtjugend auf und was dieser Weg ist , sagt eine Hinweistafel am Beginn des Filmes :



    " Dieser Film ist aus der Idee heraus entstanden ,in der Schilderung der Entwicklung deutscher Jugendbewegung einen Beweis zu lieferen dafür ,daß die Jugend von Stadt und Land nur in einer einzigen großen Bewegung den Weg in die Zukunft gehen kann - in der Hitler-Jugend . "

  • Kenne den Film leider noch nicht. Handelt es sich hier um einen Film über die Hitlerjugend oder um Pfadfinder? Weil Hakenkreuz habe ich keines entdeckt. Aber die Uniformen sehen jener der HJ sehr ähnlich... Kennt ihr den Film "Aus der Geschichte des Fähnleins Florian Geyer (1940)"? Ein Kurzdokumentarfilm. Ich habe leider nur einen längeren Ausschnitt des Films. In diesem Film wird die Jugend durch Kriegsspiele auf den echten Kampf vorbereitet...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • " Dieser Film ist aus der Idee heraus entstanden ,in der Schilderung der Entwicklung deutscher Jugendbewegung einen Beweis zu lieferen dafür ,daß die Jugend von Stadt und Land nur in einer einzigen großen Bewegung den Weg in die Zukunft gehen kann - in der Hitler-Jugend . "

    Aha, also klar erkennbar ein politischer Film. Hast Du denn im Gegensatz zu Quax NS-Symbole zu sehen? Wenn der Zusammenschluss der Jugendlichen in der HJ die Botschaft des Films sein soll, dann müsste es ja direkte Zeitbezüge geben. Oder der Film ging vor dem 30. Januar 33 in den Dreh und man hat den Anfangstitel nur gesetzt, um nicht in einen Konflikt mit der Reichsjugendführung zu kommen ....

  • @ Detlef_Fischer: Also in dem kurzen Filmausschnitt auf youtube habe ich keine nationalsozialistischen Symbole entdeckt. Vielleicht hat Alexa welche, im ganzen Film, ausmachen können... Da der Film am 25.04.1934 seine Uraufführung hatte, werden die Arbeiten wohl schon nach dem 30. Jänner 1933 begonnen worden sein, nehme ich mal an...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • @ Detlef_Fischer: Also in dem kurzen Filmausschnitt auf youtube habe ich keine nationalsozialistischen Symbole entdeckt. Vielleicht hat Alexa welche, im ganzen Film, ausmachen können... Da der Film am 25.04.1934 seine Uraufführung hatte, werden die Arbeiten wohl schon nach dem 30.Jänner 1933 begonnen haben, nehme ich mal an...

    Das denke ich zwar auch, allerdings gab es eine ganze Reihe von Überläufern - also Filmen, deren Drehbuch, Dreharbeiten, Montage vor der Machtergreifung abgeschlossen war und die dann danach mit Verzögerung ins Kino kamen. Die wurden zum Teil im "Völkischen Beobachter" gnadenlos verrissen, aber sie wurden trotzdem gezeigt, obwohl sie nicht mehr zeitgemäß waren. Es wäre interessant zu erfahren, ob es bei der Bande von Hoheneck bloß ein politischer Anfangstitel ist, oder ob der Film politisch auch wirklich hält, was er verspricht.

  • Jetzt habe ich was gefunden:


    http://www.bundesarchiv.de/oef…ungen/02659/index.html.de


    "Jugend im NS-Film: Die Bande von Hoheneck


    Donnerstag, 29. September 2011 · 19:00 - 22:00


    Topographie des Terrors

    Spielfilm 1934 (s/w, 87 min)
    Regie: Hans F. Wilhelm
    Uraufführung: 25. April 1934 in Berlin
    Eröffnung und Einführung:
    Professor Dr. Laurenz Demps, Berlin


    Topographie des Terrors, Auditorium
    Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin
    Eintritt frei


    Das Fähnlein der HJ „Sonne und Schild“ schlägt sein Lager in der Nähe des Dorfes Hoheneck auf, das seit einiger Zeit von Dieben geplagt wird. Bei einer Erkundungstour auf die Burg Hoheneck finden die HJ-Jungen dort das gestohlene Gut. Inzwischen rüstet die von dem „arbeitsscheuen“ Karl Krause aufgehetzte Dorfjugend zum Kampf gegen die Jungen aus der Stadt. Diese können Krause als Dieb enttarnen. Gemeinsam legen ihm Stadt- und Dorfjungen schließlich das Handwerk." (Quelle: http://de-de.facebook.com/even…id=213384798721631&ref=nf)



    Hier gibts noch einen Videozusammenschnitt? aus dem Film:


    http://www.youtube.com/watch?f…er_embedded&v=SQOWzhfmXpw


    "Dieser Film ist aus der Idee heraus entstanden, in der Schilderung der Entwicklung deutscher Jugendbewegung einen Beweis zu liefern dafür, daß die Jugend von Stadt und Land nur in einer einzigen grossen Bewegung den Weg in die Zukunft gehen kann - in der Hitler-Jugend." (Quelle: http://www.filmhauer.net/bande…ei-jugend-1940-p-336.html)


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    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


    2 Mal editiert, zuletzt von Quax ()

  • Quax:
    Vielen Dank für die Information. Der YouTube-Link ist aber nicht zielführend oder funktioniert zumindest von Deutschland aus nicht.


    Scheint auf jeden Fall ein interessanter Film zu sein, den ich gerne mal sehen würde. Soll das Zeichen auf der Fahne, das auf dem Titelblatt des Film-Kurier zu sehen ist, "Sonne und Schild" versinnbildlichen? Für mich sieht das nach einem Kreuz aus (aber ohne Haken) :huh:


    Man müsste das Koppelschloss des rechten Jungen etwas besser erkennen können. Die Koppelschlössel hatten ja, soweit ich weiß, immer Reichsadler und hakenkreuz.

  • @ Detlef Fischer


    In der mir vorliegenden Fassung (73 Min ) gibt es kein einziges NS Symbol , die Stadtjugend , hat auf ihrer Fahne ein Kreuz das birnenförmig umrahmt ist , ein Phantasiesymbol , angelehnt an die Pfadfinder , zeitlich vor 1933 . Allerdings ist das Auftreten und Organisation der Stadtjugend im Film , genau so wie es in Genrefilmen z. Bsp " Hitlerjunge Quex " (1933) gezeigt wird .
    Sie sind hilfsbereit und ehrlich und kleine Verfehlungen (Apfeldiebstahl ) werden intern bestraft ,im Gegensatz zur Dorfjugend , wo Chaos und Fehlleitung durch einen Gauner an der Tagesordnung sind und deren Anführer (Adolf Fischer ) erst spät die " waren Ideale " erkennt .


    Es fehlen , Quaxs Angaben ( 87 Minuten ) zu folge , ca 14 Minuten ,am Ende . Der Film bricht ab wo der Fähnleinführer ( Wolfgang Staudte ) die Volksgemeinschaft beschwört : " Alle Jungen ob vom Stadt oder Land ,ob arm oder reich ,ob die Eltern Bauern oder Arbeiter , gehören in eine große starke Bewegung "
    , " gib mir die Hand " zu dem Anführer der Dorfjugend .


    Ich vermute ,dann kommt das Stadt und Dorfjugend gemeinsam die Gauner der Polizei übergeben und nach Beginn der "neuen Zeit " 1933 gemeinsam unter den Fahnen der HJ in die Zukunft marschieren .


    Hat vielleicht jemand den kompletten Film ???

  • Sehr kurios ALEXA. So wie du es beschreibst, klingt es eher danach, als wäre die politische Tendenz nachträglich dem Film übergestülpt worden. Sinn macht die politische Wendung natürlich nur, wenn am Schluss wirklich die "neue Zeit" = das Dritte Reich - anbrechen würde. Vielen Dank jedenfalls für die Information...

  • Nein , das war von Anfang an , so gewollt , deshalb auch die Texttafel am Beginn des Filmes . Jugendbewegungen getrennt in der Weimarer Republik , gemeinsam im Dritten Reich NUR in der Hitlerjugend . DAS war die Aussage dieses Filmes .

    Schön und gut. Aber um diese Botschaft verständlich zu machen, müsste sie wenigstens in der Schlussszene des Films handlungsmäßig ausgeführt werden, soll heißen: der Zusammenschluss im Dritten Reich muss gezeigt werden. Der Anfangstitel alleine wäre etwas mager und wäre den Nazis 1934 wohl auch etwas mager vorgekommen - die wollten nämlich 1933/34 vor allem Gesinnungsfilme sehen.

  • Ich bin eben auf einen interessanten Artikel gestoßen. Besonders diese Passage ist für dieses Thema vielleicht interessant:

    Zitat

    "Und an noch eine andere Vorführung erinnert Weber sich gern. Eine Frau, die von seiner Leidenschaft für alte Filmtechnik erfahren hatte, rief ihn eines Tages mit einem speziellen Problem an. Die Bekannte eines Mannes, der als Junge in „Die Bande von Hoheneck“ mitgespielt haben wollte. Das hat er oft erzählt, beweisen konnte er es nicht war nicht mehr zu haben – ein im nationalsozialistischen Geist gedrehter Jugendfilm über ein großstädtisches HJ-Fähnlein, das in einem Dorf, gemeinsam mit der einheimischen Jugend, nach anfänglicher Rivalität eine Diebesbande zur Strecke bringt."


    Hier der ganze Artikel: https://www.tagesspiegel.de/be…d-in-kladow/19572198.html

  • Eine Textpassage auf der Internetseite ist mir nicht ganz klar:



    Zitat

    " Alfred ist alter Pfadfinder, bietet zur Fort- und Weiterbildung von Führungskräften in der Jugendarbeit Seminare an, darunter „Quex und die Bande von Hoheneck“. Von Pfadfindergruppen nimmt er selbstverständlich kein Honorar."


    Das ist doch hoffentlich nichts nationalsozialistisches?

  • Also ich lese hier heraus, dass er Seminare mit dem o.g. Titel anbietet. Wahrscheinlich etwas historisches z.B. „Jugendbewegungen damals und heute“ bzw. „Jugendbewegungen in der Zeit des Nationalsozialismus“.... Am besten einfach dort nachfragen. „Quex“ ist ein Vorbehaltsfilm und darf ohne Genemigung nicht gezeigt werden und nur mit Einführung


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ich kenne beide Filme und interessiere mich auch sehr für die Jugendfilme aus der Zeit der späten Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Am besten finde ich:


    1. Junge Adler
    2. Himmelhunde
    3. Quex
    4. Wunder des Fliegens
    5. Kopf Hoch Johannes


    Aber ich kenne auch alle anderen da ich sie schon alle gesehen habe.


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ich hatte leider noch nicht so viele Möglichkeiten, Jugendfilme zu sehen. Ich komme nämlich selten dazu, eine der Kinovorstellungen zu besuchen. Am meisten interessieren mich die Filme "Jakko" (1941) und "Hände hoch" (1942). Ich kenne aber auch noch ein paar andere Jugendfilme, die ich sehen konnte, weil sie nicht unter Vorbehalt stehen

  • Bisher bin ich leider kaum dazu gekommen, weiter zu den Kinder- und Jugenddarsteller des Films "Die Bande vom Hoheneck" zu forschen. Der Artikel den ich vor zwei Jahren entdeckt und verlinkt habe, ist sicher auch ein guter Anhaltspunkt für weitere Recherchen. Zum Glück habe ich jetzt wieder mehr Zeit.


    Zur Übersicht liste ich hier die Kinder- und Jugenddarsteller auf, die an dem Film mitgewirkt haben. Leider sind die bisherigen Besetzungslisten noch sehr unvollständig und es fehlen dort viele Mitwirkende, zu denen ich bisher auch kaum etwas in Erfahrung bringen konnte. Bei Neuigkeiten werde ich die Auflistung ergänzen:


    Anne-Marie Braun (unbekannt-?)

    Achim Schmidt (unbekannt-?)

    Erwin Nic (unbekannt-?)


    Habt Ihr / haben Sie noch weitere Ergänzungen?

    Ist Euch / Ihnen noch etwas zu den Dreharbeiten des Films "Die Bande vom Hoheneck" und zu den Kinder- und Jugenddarstellern bekannt, die an dem Film mitgewirkt haben?