• Mir unbegreiflich warum dieser Klassiker noch kein eigenes Thema hat. Darum soll er es hiermit bekommen.


    Kommen wir am Anfang mal zu einigen Fakten.


    Der Game Boy war ein Handheld von Nintendo. Er erschien 1989 in den USA und Japan und 1990 in Europa. Der Bildschrim war 2,6 Zoll groß, hatte eine Auflösung von 160*144 Pixel und konnte 4 Graustufen darstellen. Diese waren bei dem Urgame Boy (ich gehe gleich noch kurz auf Weiterentwicklungen ein) aber nicht auf einem weißen Hintegrund sondern auf einem grünen dargestellt. Das dürfte der Tatsache geschuldtet gewesen sein dass Nintendo einerseits seine Geräte nicht bezuschussen wollte, also bei jedem Verkauf erstmal Verlust macht, man aber den Preis auch nicht zu hoch ansetzen wollte und darum auf günstige Hardware zurückgriff. 2 Konkurenzprodukte welche ein Jahr später erschienen (Game Gear von Sega, Lynx von Atari) konnten bereits Farbe darstellen bzw. hatten Hintgegrundbeleuchtung. Über deren Energiehunger hüllen wir an dieser Stelle aber den Mantel des Schweigens.


    Strom bekam das Gerät über 4 Mignon-Batterien, es gab aber noch die Option ein Netzteil oder ein externes Batteriepack zu verwenden. Spiele gabs auf Modulen, Kopfhörer konnten angeschlossen werden und es gab ebnfalls ein Link Kabel um 2 oder noch mehr Geräte zu verbinden. Ich weiß von einem F1 Spiel das bis zu 4 Spieler Unterstützt hat.


    Das Gerät wurde nach und nach modernisiert, teilweise auch nur in anderen Farben rausgebracht. Wer Details wissen möchte mag das Netz durchforsten oder den Wikipedia Artikel lesen, hier jedoch einige Versionen die ich für erwähnenswert halte.


    Game Boy Pocket. 1996 erschienen. Kleinere Variante, betrieben durch 2 AAA Batterien, besserer Kontrast und weißer Hintergrund.


    Game Boy Light. 1997 exklusiv in Japan erschienen. Kaum vorstzellbar aus heutiger Sicht, aber das light steht nicht für leicht sondern für Licht. Die ganze Reihe der Game Boys die jetzt hier erwähnt wurde und alles was noch bis zum Game Boy Advance SP kommt besaß keinerlei Displaybeleuchtung.


    Game Boy Color: Erschien 1998 und konnte 56 Farben aus einer Palette von 32.768 darstellen. Hatte eine Infrarot Schnittstelle und war abwärtskompatibel zu den alten Spielen. Es gab jedoch auch neue Titel welche ein Color Gerät vorausgesetzt haben.


    Game Boy Advance: Ist von 2001 und war Nintendos erster Handheld dessen Hardware nicht mehr auf dem Ursprünglichen Game Boy basierte. Laut Wikipedia trotzdem abwärtskompatibel. Ich betone das an dieser Stelle weil ich so ein Gerät einmal in der Hand hatte und die alten Module eine kleinere Form hatten.


    Game Boy Advance SP: Erschien 2003 und war klappbar, so dass das Display bei Nichtbenutzung besser geschützt war. Dieses Gerät hatte dann auch endlich eine Beleuchtungsfunktion. Diese beleuchtete das Display aber von vorne und erst eine Überarbeitete Version von 2005 stelle die Beleuchtung dann auf Hintergrundbeleuchtung um.



    Die Geschichte des Game Boys, welche wie gesagt 1989 in Japan begann, endet tatsächlich erst 2005 als auch in Europa, Australien und China der Nintendo DS veröffentlicht wurde. Ein Gerät das laut Nintendo nur als drittes Standbein dienen sollte und neben dem Game Cube als Stationärer Konsole und der Game Boy Advance Reihe als Handheld eher für Gelegenheitsspieler gedacht war löste letztlich, vermutlich aufgrund des großen Erfolges, doch den Game Boy (Advance (SP)) ab. Es gibt dieses eine Spiel welches die Lebenszeit des Game Boy vermutlich massiv Verlängert haben dürfte. Das erste Pokemon spiel erschien 1996 ind Japan und 1999 in Europa. Ob sich das System ohne dieses Spiel solange gehalten hätte darf zumindest angezweifelt werden.



    Persönliche Erinnerungen:



    Irgendwann im Herbst 1990 sitzt der kleine Pudackl vor dem Fernseher. Um der damailgen Zeit gerecht zu werden behaupte ich einfach mal es war der Sitcom Marathon der Samstags zur Mittagszeit auf RTL + lief. Es lief Werbung und dort hieß es dann „30 endlos öde Minuten. Aber du hast ja deinen einzigartigen Game Boy dabei!“ Und während mein Kopf noch versucht das gesehene zu verarbeiten kommt eine weitere Werbung von der ich nur noch das Ende im Kopf habe „... dann gibt’s ein Happy End im Super Mario Land. Eins von vielen neuen (tollen?) Game Boy Spielen!“ Diese Werbespots waren beide ziemlich wirr. Wir reden besser nicht davon dass die erste Werbung (für den Game Boy selbst) einem Tetris als Actionspiel verkauft hat weil die Darsteller irgendwie zwischen den fallenden Blöcken umher gerannt sind. Aber so langsam dämmerte mir dann ….


    MOMENT!!!111ElFeInS


    Dieser kleine Kasten hat ein Pixel Display wo jeder Punkt angesteuert werden kann!? Und die Spiele sind auf Modulen und können ausgetauscht werden? WTF!? Das konnte nicht von dieser Welt sein. Uns, bzw zumindest mir freundlich gesonnene Wesen aus einer anderen Galaxy mussten dieses Hitech Produkt zu uns gebracht haben. Das Teil MUSSTE zu Weihnachten her. Die Abende lang, die Tage kurz, an den Folgetagen keine Schule welche eh nur daran Schuld war das man Abends viel zu früh ins Bett musste. Damals brauchte man mir nur den Namen eines Ladens zu nennen. Ich hätte genau den Weg zur Spielwarenabteilung beschreiben können, sagen können wo dort der Game Boy liegt und was er in diesem Laden kostet. Ich weiss noch wie wir damals Nintendo für bekloppt erklärt haben weil sie das „öde“ Tetris dabei gepackt haben statt Super Mario Land! Heute ist mir klar das diese Entscheidung richtig war. Das Suchtspiel welches auch „Tante Gerda“ und „Oma Ilse“ interessiert hatte musste dem Gerät beiliegen. Und so für unschlagbare (Ver)kaufsargumente bei denen sorgen die letztlich das Gerät bezahlen/kaufen müssen. Aus eben diesem Grund dürfte auch zumindest damals in allen Läden bei den Testgeräten Tetris aktiv gewesen sein.


    Zu Weihnachten gab es den Game Boy inklusive Tetris (zwangsweise, es lag ja dem Gerät bei) und natürlich Super Mario Land. Letzteres ist eines von GANZ wenigen Spielen welche ich ohne Cheats oder dergleichen durchgespielt habe. Im laufe der kommenden Jahre folgten ein Game Gear, ein weiterer Game Boy, ein Transparenter Game Boy, ein Game Boy Pocket und zuletzt der Game Boy Color.


    Es mag albern klingen, aber ich glaube ich wollte nie zuvor und nie wieder danach ein Gerät so sehr haben wie diesen Game Boy! Dementsprechend ist es auch unmöglich zu beschreiben WIE Glücklich ich an diesem Tag war. Diese Verpackung die ich Wochenlang sehnsüchtig in den Läden in der Hand hielt bzw. nur durch eine Glasscheibe betrachten konnte lag vor mir auf dem Tisch. Und in dieser Verpackung befand sich eben dieses Hitech Produkt das von diesem Augenblick an mir gehörte. Es war nicht festgeklammert an einer Teststation und musste mit anderen geteilt werden, es gehörte MIR!


    Der Game Boy beendete eine Ära. Bei Familienfeiern waren von nun an einige nicht mehr daran interessiert „Werbung Raten“ zu spielen (Wenn im TV Werbung lief bekam der einen Punkt der zuerst die Firma und oder Prudukt nannte für welches der aktuelle Spot ist) sondern mussten Welten retten. Im Urlaub wurde auch mehr gespielt als gewandert, gerne mit der Tante zusammen auf dem Balkon (die 4er Reihen bei Tetris kamen schneller rüber als sie gucken konnte).



    Meine Handheld Geschichte endete vorerst mit dem Kauf des Game Boy Colors. Irgendwann gab es Handys mit Spielen, irgendwann gab es Handys die alte Heimcomputer emulieren konnten bzw. eigene Spieleshops hatten. Bis dann Weihnachten 2011 oder 2012 ein Nintendo 3DS unter dem Weihnachtsbaum lag. Ich hatte keine Lust mehr auf Spiele welche zwar kostenlos verfügbar waren, letztlich aber dank Mikrotransaktionen ein Faß ohne Boden waren. Und ganz ehrlich, ich hatte auch keine Lust mehr auf Steuerung über Touchscreen. Knöpfe die man ertasten, fühlen kann sind deutlich besser für viele Spiele.

  • Falls ihr gute Bücher zum Thema sucht:


    The History of Nintendo und andere Bücher.

    R.I.P. Steve Jobs, Robin Williams, Udo Jürgens, Demis Roussos, Joe Cocker, Leonard Nimoy, Christopher Lee, Omar Sharif, Satoru Iwata, Achim Mentzel, David Bowie, Prince , Muhammad Ali, Götz George, Bud Spencer, Tamme Hanken, Manfred Krug, Robert Vaughn, George Michael, Carrie Fisher, John Hurt, Roger Moore, France Gall, Aretha Franklin, Burt Reynolds, Montserrat Caballé, Stan Lee, Doris Day, Karel Gott, Ariane Carletti, Jan Fedder & Akira Toriyama !

  • Es gibt bei der kostenpflichtigen "Nintendo Switch online" Mitgliedschaft einen Game Boy Emulator mit 13 Spielen

    Und

    Einen Game Boy advance Emulator mit 11 Spielen.

    Also insgesamt 24 Klassiker und Highlights für die Game Boys!


    Ich bin mir gerade nicht 100% sicher, aber ich glaube für GBA reicht kein Nintendo Switch online sondern dafür muss das etwas teurere Plus Paket her.


    Anstelle von Mikrotransaktionen setzt Nintendo auf Amiibo bzw. Amiibo Karten.


    Das ist im Prinzip richtig, für mich aber auch gleichzeitig falsch. Das ist aber eine persönliche Enschätzung und das darf freilich jeder anders sehen.


    Ich habe kein Problem mit Mikrotransaktionen wenn man einmalig bezahlt um etwas dauerhaft zu bekommen. Wie z.B. die Erweiterungen bzw. das Toolkit in Rollercoaster Tyccon Classic für Android/IOS oder die Level im Mario Spiel für Android/IOS (Super Mario Run?). Und ich glaube das ist grob die Funktion hinter diesen Amiibos. Ich persönlich hab keine weil sie für mich sinnloser Plastikmüll sind bzw. zwangsläufig irgendwann als sowas enden werden, aber auf der anderen Seite bekommt man bei den Amiibos ja sogar noch einen physischen Gegenstand. Das ist innerhalb des Spiels dann im Grunde nichts anderes als DLC und sowas gab es schon immer, nur nannte sich das Früher Add-On und es waren viele Produkte in einem Bundle.


    Leicht Offtopic: Ich kann zwar verstehen wenn sich Leute beschweren weil Produkte sich ohne DLC/Add-On Unfertig anfühlen oder die Daten für Sachen die als DLC/Add-On verkauft werden im Hauptspiel schon mit drin waren. Aber Grundsätzlich ist es so das ein Spiel niemals fertig werden würde wenn man dauernd alle neuen Ideen die jemand hat und die für gut befunden werden einbaut. Was hier dann gerechtfertigt ist, ist sicherlich oft vom persönlichen Geschmack und den Preisen in Kombination mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten abhängig.


    Das Problem was ich mit Mikrotransaktionen habe ist wenn sie einzig und allein den Sinn haben Wartezeit zu umgehen. Wir reden hier nicht von Wartezeiten welche strategisch sinnvoll sind weil es in einem Echtzeitstrategiespiel nötig ist das Einheiten/Gebäude Zeit zur Konstruktion/Ausbildung brauchen oder dass man in einer Freizeitparksimulation bestimmte Sachen erst erfinden muss. Wir reden hier von unnötigen Wartezeiten welche das Spiel kontruiert weil es einen dazu animieren will immer wieder Geld auszugeben. Wie ich in einem anderen Thema schrieb gibt es solche Auswüchse mittlerweile leider auch bei Vollpreisspielen in verschiedenen Formen. Grundsätzlich ist es aber schon so dass du bei Handhelds in der Regel einmalig für das Spiel bezahlst und dann noch bei bedarf für den ein oder anderen DLC während bei Handy/Tablet Spielen die meisten (nicht alle) Spiele zu einem Faß ohne boden werden.

  • Interessant: Gerade alte Klassiker sind wahres Gehirntraining!

    Pac Man und Donkey Kong können die Reaktion verbessern!


    Bin mir gerade nicht 100% sicher und auf der deutschen Wikipedia Seite nicht fündig geworden. Aber ich meine mich erinnern zu können dass Pac-Man auch das Erinnerungsvermögen trainert hat bzw. es zumindest hätte tun können. Die Geister haben sich glaube ich immer nach einem bestimmten Muster bewegt. Sie hatten also nichteinmal soviel KI dem Spieler bei Sichtkontaklt zu folgen.


    Kann aber wie gesagt auch sein dass ich mich da täusche.

  • Von Playmobil bis Game-Boy - Spielzeuge der 80er - SPECIAL


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