Elite-Universitäten?

  • Was haltet ihr von der spontan aufgetauchten Idee des bspw. in Amerika schon seit vielen Jahrzenten praktizierten Systems der "Elite-Unis"? Da es ja hier auch Studenten im Forum gibt, würde mich die Meinung von euch zu diesem Thema interessieren.


    Ich persönlich dachte, als ich von dieser Diskussion zum ersten Mal las, bloß: "Wie bitte? SPD und "Elite-Unis"?" Sowas passte für mich von Anfang an so garnicht zusammen.. ich meine, die SPD ist doch von ihren sozialen Grundsätzen her schon nicht in der Lage, so etwas zu realisieren. (mal ganz abgesehen von den immensen Kosten, die diese Unis aufwerfen) Ich meine, es ließe sich ja nicht vermeiden, dass eine Heraufstufung der Studenten an solchen Universitäten und eine Herabstufung der Studenten an den "normalen" Unis stattfände. Und das entspricht doch so garnicht den Grundsätzen einer sozialen Politik, oder irre ich mich da?


    Abgesehen davon kam es mir so vor, als ob die jetzige Regierung nur (mal wieder) von der allgemeinen schlechten Politik in Deutschland quasi ablenken wollte.


    Ich weiß noch nicht richtig, ob ich einen solchen Vorschlag als "richtig" oder "falsch" einordnen soll. Denn, im Prinzip kommt nicht nur derjenige, der die besten Leistungen in Schule erbringt, auf eine solche Universität, sondern auch einfach Leute, die mehr Kohle haben. Und sowas ist meiner Meinung nach nicht richtig.


    Auf jeden Fall steht für mich schonmal fest, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um über solche, im Vergleich zu anderen Problemen, unwichtigen Dinge zu diskutieren. (zumindest nicht im Bundestag etc. .. hier schon! ;))


    Wie gesagt, was haltet ihr von dieser ganzen Sache?


    Kuroi

  • kann mich hier allem nur anschließen. das die SPD mit iherer "sozialen" Einstellung hier wieder eine Zwei-Klassengesellschaft beschließt, scheint denen noch gar nicht richtig aufgefallen zu sein. Ist doch das selbe, wie das die guten leute nur einmal 20 euro für die Arztbesuche bezahlen, aber das soll ein anderes thema sein.


    Ich denke, genau wie Lennier, daß es schon Hochschulen und unis gibt, die Weltruhm besitzen und deren Ruf über Deutschlands Grenzen hinaus geht.


    Und diese elite-Unis: wie schon gesagt: da kommen Leute mit massig Kohle hin, und niemand, der einfach intelligent ist. und einem Pferd kannste noch so viel Heu ins Maul stopfen, klüger wirds dennoch nicht.
    Jaja, die Argumentation mit den Krediten: "Wir wollen wirtschaftsgenies hervorbringen, und da gehört es dazu, daß man vor dem studium realisiert, daß ein kredit über 30.000€ bie uns gut angelegt ist, weil man das mit der hier erfahrenen bildung, später schnell zurück hat." Welcher 20-jährige würde bei der heutigen wirtschaftlichen Zukunft bitte einen Kredit über 30T€ aufnehemen, um zu studieren?


    Meine Meinung: wem die deutsche bildung nicht genügt, der soll hier ein gescheites Studium absolvieren, sein diplom machen, soll ins ausland, kann dort sein master oder noch was qualitativ hochwertigeres machen.
    Bei einer deutschen Uni, auch wenn´s ne elite-Uni ist, bekommst du ein diplom, und das ist eben mal weniger hochrangig wie ein Master, da kann man sagen was man will. ist eben so. und wenn das geändert werden soll, dann nützen keine elite-Unis was, dann müssen die ganz normalen Hochschulen, Berufsakademien und unis gefördert werden, und vor allem mehr Praxisbezug bekommen. das ist doch schließlich der Grund, warum das master so bedeutend ist: die haben während des studiums 3 Jahre in einem unternhemen gearbeitet, bevor die ihre auszeichnung bekommen. und DAS ist das, was Erfolg bringt. es bringt nix durch einen studiengang gehetzt zu werden, überall mal oberflächlich dran rum zu kratzen und am ende ne prüfung zu schreiben, bei der es das ziel ist, die einfach nur irgendwie zu bestehen.
    Ein kumpel von mir ist grad in england, macht dort erst mal seinen bachelor. bei denen ist das ganz anders: die haben übers gesamte semester studienaufgaben, kleinere prüfungen, und andere leistungsforderungen. da ist es nicht drauf angelegt, 2 tage vor der prüfung sein kurzzeitgedächtnis zum qualmen zu bringen und nach den 3 wochen prüfungszeit den "delete"-knopf im hirnkasten zu betätigen.
    --> eine Hochschulreform tut schon lange not, vor allem, daß man sich bei beschwerden direkt ans minesterium wenden muß. der dekan kann einem da nicht weiterhelfen, den gibt´s nur für repräsentationszwecke. was glaubt ihr, was ich schon für briefverkehr mit dem sächsischen ministerium hatte!!!!


    "Studieren nur für Reiche", da sollte die SPD als nächsten Wahlspruch wählen!
    die einführung der studiengebühr: für jeden belegten kurs eine gebühr von 40€, für die Immatrikulation fürs jeweils nächste Semester 1400€, für die diplomarbeit 100€! Sag mal, sind die bescheuert?


    Und diese argumentation: "Die erhalten bildung und damit später mehr aussicht auf erfolg". okey, mag teilweise richtig sein, ABER: ohne studierte menschen würde es mit Deutschland ja noch weiter berg ab gehen. ohne studierte würden keine Neuheiten, keine Verbesserungen entstehen.


    und genau da endet meine beweisführung:
    Zitat des Kanzlers: "Deutschland braucht Führungskräfte, die die Wirtschaft stärken. Und diese sollen durch neue Elite-Unis hervorgebracht werden"
    damit ermöglicht er wenigen eine Zukunfstaussicht, und nimmt auf der anderen Seite vielen die Chancen auf bildung!


    soll Deutschland von 10 "hochstudierten" Reichen Idioten zurück an die Wirtschaftsspitze gebracht werden? Ich glaube, wenn man diese Sparpolitik beenden würde, könnten durch die "normalen" Studenten, die durch Wissen und nicht durch Geld etwas erreichen, Deutschland viel eher wieder an die spitzte gebracht werden.


    Man hört doch immer: "um die wirtschaft anzukurbeln, müssen die Konsumenten Geld ausgeben!" Genau! Aber warum gibt man dann kein Geld für bildung aus? Sterben die Studenten aus, stirbt Deutschland!

    "Wo Liebe wächst, gedeiht Leben - wo Hass aufkommt droht Untergang"


    - 8-facher "Mr. TV-Kult" -