@ Sebastian: Ich finde es eine sehr eingeschränkte Sichtweise, wenn Du Dich nur über Herrn Knopp als Repräsentant der "offiziellen" Geschichtsschreibung mittels TVinformierst. Wohlweislich wird dieser Herr und seine Arbeitsweise von vielen Historikern nicht als seriös oder gar zuverlässig angesehen. Das könntest durch das Lesen der entsprechenden Literatur sicher leicht belegen.
Das Nebenhersehen (prinzipiell nicht unbedingt sehr gesundheitsfördernd) von ZDF und Phoenix ergibt leicht einen falschen Eindruck.
Schultze-Rhonhof (soweit ich ihn kenne) geht eben nicht sachlich an die Materie heran, sondern wertet Quellen nach seinem Gusto aus, ist auch nicht bereit, neuere Forschungsergebnisse (die angeführten &0 Jahre) zu berücksichtigen (wenn sie ihm nicht in den Kram passen). Belege dafür existieren.
Das berühmte "Schweinehund"-Zitat mag zwar nicht wörtlich gefallen sein, sinngemäß jedoch schon (Belege dazu findet man an der entsprechenden Stelle in der "Holocaust-Referenz). S.-R. schüttet hingegen das Kind mit dem Bade aus und entwertet gleich sämtliche Redenachschriften. Ist das etwa seriös? Die Glaubwürdigkeit des Herrn wird dadurch doch ziemlich angekratzt.
Es scheint dem Herrn nach meinem Eindruck u.a. auch um eine Reinwaschung der Wehrmacht, besonders auch ihrer "Elite", den Ritterkreuzträgern, zu gehen. Dafür gibt es natürlich kräftigen Beifall von den unheimlich seriösen Repräsentanten der "Jungen Freiheit" und der "Sezession" (Götz Kubitschek), da ihr nationales Selbstbewußtsein gleich wieder ein Stück gehoben wird. Ich warte nur noch auf die Behauptung, daß die deutschen Soldaten in der SU nur in Einzelfällen Frauen vergewaltigt haben (wenn überhaupt) im Gegensatz zu den allgemein bekannten Massenvergewaltigungen der Sowjetsoldaten gegen Ende des Krieges. Wer anderes feststellt, ist dann mal wieder Nestbeschmutzer. Und ganz schnell wären wir wieder bei der Argumentationsweise der 50er Jahre angelangt.
Und nochmal: Kein ernstzunehmender Historiker hat jemals behauptet, daß die Alliierten die reinen Unschuldslämmer waren, auch nicht in der Vorgeschichte des Krieges. Da gibt es sicher auch andere historische Betrachtungen als nur Schultze-Rhonhofs Buch.
Aber die zahlreichen Belege für Hitlers Kriegswillen zu negieren, das kann nun mal kein seriöser Wissenschaftler vor sich selbst und seinen Kollegen rechtfertigen. Schultze-Rhonhof in seinem Sendungsbewußtsein jedoch bringt das ohne Skrupel fertig.
Als Beleg für sein Sendungsbewußtsein und seine Absicht, die Schulbücher langfristig im Sinne seiner "Wahrheit" umschreiben zu lassen, kann ein Interview in der "Sezession" dienen: http://www.sezession.de/4906/wwwvorkriegsgeschichtede.html.