Ich zitiere hier einfach einmal aus dem Uhlenbusch-Thread:
TimeGypsy: Cool, ja so Läden sind spitze
Viel toller weil man da mit den Leuten noch ein persönliches Gespräch führen kann. Diese Globalisierung (oder was auch immer am immer-größere-Kinos- und-Supermärkten-Phänomen "schuld" ist sollte man entgegenwirken und die kleinen Läden vorantreiben
Und zu dem Emma-Laden im Nachbardorf komme ich leider nur selten, sind halt Apothekerpreise und ich find da selten das, was ich suche. Aber der Laden läuft wohl trotzdem nicht schlecht, und als der Ladeninhaber in Rente ging, gabs zum Glück ne junge Nachfolgerin. Ich geh in letzter Zeit aber recht gern in unsern Dorfladen. Das ist zwar eigentlich vielleicht nicht grad der typische "Tante Emma"-Laden, aber da es das einzige "richtige" Geschäft hier ist (außer Hofläden) haben die halt zusätzlich auch so alles für den täglichen Gebrauch, Lebensmittel etc. - wenn auch vielleicht nicht ganz so viel Auswahl wie ein reiner Tante Emma-Laden.
Emma Läden kenne ich auch sehr gut, einen aus meiner frühen Kindheit, bevor wir umgezogen sind, der existierte nicht lange (hatte auch noch so eine Kaffeemaschine zum selbstabfüllen/wiegen). Der andere war mehr ein Zeitschriftenladen und hat ebenfalls vor einigen Jahren zu gemacht. Als ich so 3-4 Jahre alt war, gab es in einem kleinen Dort in dem wir lebten auch eine ältere Dame die Getränke verkauft hat (hatte keinen richtigen laden, sie machte das direkt an/in ihrem Haus) und in ihrem Hauseingang hatte sie unter der Treppe eine Eistruhe. Mein Bruder und ich bekamen immer mal wieder ein wenig Geld, durften zu ihr laufen (Wir nannten sie auch "Tante"... der Vorname ist mir gerade entfallen) und durften uns ein Eis holen. Ich war damals vielleicht 2 oder 3, mein Bruder 5 oder 6. Und es war auch eine kleine Strecke. Heute würden viele ihre Kinder (selbst auf dem Land wo nicht soo viel Verkehr ist) niemals alleine los schicken. Wir haben auch in Wäldern gespielt und niemand wusste wo wir genau waren, bis wir wieder kamen. Es gab da auch eine große Kanalisation, schwer zu erklären. Jedenfalls war das ein großes Rohr wo man selbst als Erwachsener rein laufen kann. Dort war alles voller Beton. Und eine Mauer nebenan ging ca. 5 Meter hoch. Und oben waren dann Gebüsche und kleine Bäume bis es zur Straße hoch ging. Und in diesen Gebüschen haben wir immer gespielt. Saßen zum Teil auf den Äßten die direkt über den Abgrund gewachsen sind - wenn wir da abgestürzt wären wäre Feierabend gewesen. Man muss sich vorstellen, auch da waren wir ungefähr in dem Alter. Heute ebenfalls kaum vorstellbar, dass man Kinder so viele Freiheiten lässt.
Ich denke, so etwas wie Tante-Emma-Läden gibt es in jeder Stadt noch vereinzelt, wenn auch die großen Supermärkte und Einkaufszentren doch stark dominieren, wenn ich nur daran denke, wie viele Supermärkte es alleine in meiner Geburtsstadt gibt, deren Stadtkern nur ca. 11000 Einwohner hat. In den letzten Jahren hat es aber eine Entwicklung gegeben, daß solche kleinen Läden häufig von Einwanderern, insbesondere von Russen und Orientalen betrieben werden und sich auch speziell an diese Kundschaft richten, auch wenn es nicht ganz das gleiche ist, wie die klassischen "Tante-Emma-Laden", die wirklich am Aussterben zu sein scheinen.
