Das Leben der Anderen (BRD, 2006)

Gestern Abend habe ich im BR "Das Leben der anderen" aufgezeichnet, den ich ggf. heute Abend das erste Mal sehen werde. Bislang habe ich nur Positives über den Film gehört. Mich würde interessieren, ob von Euch jemand den Film bereits gesehen hat und wie ihr ihn findet? Gerade bei den Freunden des alten deutschen Films, die sehr kritisch sind, was moderne deutsche Filme angeht, wäre ich sehr gespannt, wie die Meinung ist. Von den Hintergründen der Geschichten habe ich leider nicht so viel Ahnung, von daher kann ich auch die Authentizität des Stoffes schwer einschätzen. Und das ist ja auch nicht unwichtig, schließlich handelt es sich hier um einen zeitgeschichtlich hochrelevanten Stoff. Ich freue mich auf Rückmeldungen.

Vielen Dank für Deine Meinung. Hört sich interessant an. Bin sehr gespannt auf den Film.

Ich habe den Film gestern gesehen und fand ihn auch sehr gut gemacht. Die erste Filmhälfte hat mir aber nicht ganz so gut gefallen. Der Umschwung der Rolle, die Mühe verkörpert hat, ging mir doch etwas schnell. Trotzdem: Guter Film. Bei den Sexszenen hatte ich schlimmes erwartet, war dann aber doch recht harmlos.

Meinst Du die Szene mit dem Spitzel und der Prostituierten?

Der Film läuft gerade bei ARTE und ich schaue ihn nebenher. Ich hatte ihn nicht mehr ganz so gut in Erinnerung. Ich fand ihn deutlich besser als ich ihn in Erinnerung hatte.

Ich hab den Film heute nochmal nebenher laufen lassen und er gefällt mir nochmal besser als bisher. Das ist wohl auch ein Film, den man sich mehrfach anschauen kann/soll, um ihn nach und nach besser zu erfassen. Die Sexszenen finde ich weiterhin nicht wild. Die schnelle Wandlung ist noch immer für mich störend.
Ansonsten ein spannendes Stück Zeitgeschichte, wobei ich in diesem Lande die objektive Aufarbeitung der DDR-Zeit schwer vermisse. Was wird verklärt, was wird übertrieben, was verharmlost? Peter Feist ist da ein toller Zeitzeuge, den ich gerne zuhöre.
und was ich bei diesen Film gefährlich finde (ähnlich wie beim "Weißen Band"), dass er heute als Propagandawaffe genutzt wird, um die HEUTIGE Zeit zu verklären und zu verharmlosen, nach dem Motto - "Tag der deutschen Einheit" - schaut her - seid froh, dass es so heute nicht mehr ist. Dabei merken die wenigsten dass es ähnlich bis schlimmer ist.

Die Wendungen und diverse Details des Films gefallen mir sehr. Wie z.B., dass nach der Bar-Szene der Spitzel die Protagonistin dann beim Verhör wieder sieht. Schön inszesniert und mit Mühe erarbeitet, wie man sehen kann.

Wobei es in den letzten Szenen des Filmes so einige Szenen gibt wo ich den Tränen nahe bin, ohne sagen zu können warum genau. Es liegt wohl mal wieder am Schicksal der Deutschen, der Menschen und der Welt, die sich die letzten 100 Jahren so schmerzlich manifestiert, soviel Leid das hinter uns liegt und was da wohl noch so kommen wird...