"Sprengbagger 1010" (D-1929, mit Heinrich George) - auf ARTE

  • Am 30 Mai 2011 zeigt ARTE den sicher wunderbaren Stummfilm "SPRENGBAGGER 1010" aus dem Jahre 1929. Darsteller sind Heinrich George, Viola Garden, Paul Henckels, Ilse Strobawa, etc...


    Man kann auf diesem Link schon einen kleinen Filmausschnitt anschauen. Die Bildqualität ist ja schon mal sehr gut. Die Musik ist auch toll:


    http://www.arte.tv/de/film/Sprengbagger-1010/3846632.html



    Hier Infos zum Film:


    http://www.filmportal.de/df/35…,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html




    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


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  • Die Bildqualität ist wirklich hervorragend! Ich vermute der Film wurde erst kürzlich restauriert und wird deshalb bei ARTE ausgestrahlt? Auf DVD gibt es den Film noch nicht, von daher Pflichtprogramm, würde ich sagen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Nächsten Montag ist es endlich soweit. Am 30.5.2011 läuft der Stummfilm "Sprengbagger 1010" aus dem Jahre 1929 erstmals im Fernsehen. Der Film wurde noch nie ausgestrahlt. Es existiert auch bis dato keine Sammlerkopie - bis nächste Woche ;)


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Nachdem es den Film noch nicht auf DVD gibt, muss ich mich ganz auf meinen DVD-Rekorder verlassen. Allerdings hat der mich bis jetzt nur einmal im Stich gelassen, TRUE-HEART SUSIE von Griffith.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • ACHTUNG BEI DER AUFNAHME AUFPASSEN !!!


    Der Film wird nicht, wie fälschlicherweise auf der ARTE-Website, am Montag den 30. sondern erst am Dienstag den 31.Mai 2011 um 1.15 - 2.45 auf ARTE gezeigt. Da der Film erst in der Nacht also nach 0:00 läuft, ist es schon einen Tag später. ARTE listet sein Filmprogramm immer bis ca. 6:00 morgen mit dem vorherigen Tag. Das ist leider oft verwirrend !!!


    Bei unterem Link danach auf die "TV-Programm-Fläche" klicken:


    http://www.prisma.de/suche.htm…n=Sprengbagger#tabbed_1.3


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    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • :) Es hat geklappt! Mein DVD-Recorder hat mich nicht im Stich gelassen! Hat sich von euch jemand den Film schon angeschaut - vielleicht sogar gestern vor dem Fernseher?

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Hab' den Film gestern gesehen und fand ihn zwar nicht überragend, aber gelungen. Filmisch sehr stark von den Russen beeinflusst, würde ich vermuten, insbesondere von den Filmen Vertovs (tolle Montagesequenzen). Stark auch der manchmal quasi-dokumentarische Charakter der Industrieaufnahmen. Allerdings wird das Thema Industrie hier sehr viel ambivaenter betrachtet als in den russischen Filmen der 20er; und mit der gezeigten Zerstörung der Natur und Umsiedlung von Menschen zwecks Ausbeutung eines Kohlevorkommens wirkt der Film erstaunlich aktuell, auch wenn der Plot an sich nicht allzu komplex ist.

  • Ich hab ihn mir grad angeschaut. Ich muss allerdings sagen, dass ich persönlich recht enttäuscht von dem Film bin. Die Handlung bleibt sehr an der Oberfläche, obwohl durchaus einiges angesprochen wird, das man ausleuchten könnte und auch sollte. Aber das überlässt der Film den Zuschauern, ohne ihnen wirklich Material an die Hand zu geben. Auf der einen Seite wird die Industrie stark dargestellt, aber die von Hartmann gegen Mitte des Films angesprochene "Romantik" geht nicht über einige Klischeeaufnahmen und melodramatische Andeutungen hinaus.
    Nachdem sämtliche Figuren sehr eindimensional gezeichnet sind, finde ich es übrigens äußerst interessant, was ein Schauspieler vom Potenzial Heinrich Georges trotzdem für einen Eindruck hinterlässt.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich bin deiner Meinung, was den Plot angeht; Heinrich George ist zwar nominell der Star des Films, aber eigentlich ist seine Rolle nicht sehr umfangreich, und die anderen Schauspieler sind Dutzendware. Mein Interesse an dem Film liegt wirklich allein in den teilweise doch beeindruckenden Industriebildern und den Montagen begründet. Die Original-Musik von 1929 ist auch sehr gelungen.

  • Die Musik hat mir auch gefallen. Das Sprechen zwischendurch fand ich zwar etwas penetrant, aber abgesehen davon fand ich sie wirklich gut. Während der Industrieaufnahmen hab ich mir übrigens auch gedacht, dass jetzt deutlich wird, was den Regisseur interessiert.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe den Film vor ein paar Tagen unter meinen alten Aufnahmen gefunden und noch einmal angesehen. Leider kann ich unsere Enttäuschung von vor zehn (!=O) Jahren nur weitestgehend bestätigen. Die Musik fand ich zwar auch sehr gut, aber das war es im Prinzip schon.

    Regisseur Carl Ludwig Achaz-Duisberg orientiert sich zwar am Sowjetfilm, hat sich aber eindeutig übernommen. Es gibt nur ganz wenige Szenen, in denen man die Kraft und den Rhythmus der Sowjetfilme erahnen kann. Sonst wirken die schnellen Schnitte einfach konfus. Man darf auch nicht vergessen, dass hinter dem Sowjetkino eine klare weltanschauliche Botschaft stand. Hier mäandert Sprengbagger 1010 etwas unbestimmt hin und her, allerdings aus einem eindeutig konservativen Blickwinkel heraus, was auch ein Hindernis für die Inszenierung war und der visuellen Kraft, die sich die Filmschaffenden erhofft haben, im Wege stand. Dieses Mäandern ist übrigens auch ein Grund für eine enthusiastische Kritik, die ich vor einiger Zeit gefunden habe. Der Film sei geradezu "prophetisch" und nehme Umweltfragen der heutigen Zeit vorweg. Das ist zwar eindeutig falsch, aber die uneindeutige Positionierung des Films macht es zeitgenössischen Betrachtern auch leichter, den eigenen Lieblingsstandpunkt hineinzuinterpretieren, weshalb mich diese Deutung nicht überrascht hat.


    Auf die Schauspieler habe ich noch einmal einen besonderen Blick geworfen. Insbesondere Heinrich George, Viola Garden und Ilse Stobrawa mit ihren markanten Gesichtern, sowie Iwan Kowal-Samborski, der selbst u.a. mit Pudowkin und Ozep gedreht hat, sind eigentlich recht geschickt besetzt. Gerade bei Viola Garden ist mir das aufgefallen, die ideal für die moderne Frau der Zukunft, als die sie sich selbst im Film sieht, prädestiniert ist. Aber die Inszenierung schafft es nicht, daraus Gewinn zu ziehen. Und so bleibt letztlich nur Heinrich George nachhaltig im Gedächtnis.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

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