Eine Karriere, die man mit der von Helmut Kohl vergleichen kann. Beckenbauer hat alles erreicht im Leben, um dann sein eigenes Denkmal abzureißen.

Doch am Ende wird sicher auch bei ihm hauptsächlich der Legendenstatus überwiegen. Nach Mario Zagallo, der erst vor wenigen Tagen gestorben ist, war er der Zweite, der als Spieler und Trainer Weltmeister wurde. Er wurde Europameister, gewann dreimal den Landesmeistercup, dem Vorgängerwettbewerb der Champions League, den Europapokal der Pokalsieger, er wurde 5mal Deutscher Meister und 4mal Pokalsieger. Außerdem wurde er Meister der Regionalliga Süd und stieg mit den Bayern in die Bundesliga auf. Außerdem wurde er 3mal Meister in den USA, als Entwicklungshelfer sozusagen.

Als Trainer bzw. Teamchef wurde er Weltmeister, Deutscher Meister und UEFA-Pokal-Sieger.

Dazu bekam er zahlreiche persönliche Auszeichnungen, wie z.B. das Bundesverdienstkreuz in 3 verschiedenen Stufen, den Bayerischen Verdienstorden, den BRAVO-Otto in Silber und Bronze (für Gold hat es warum auch immer nicht gereicht), 5mal den Bambi, die Ehrendoktorwürde der Nationalen Sportakademie Sofia und viele mehr. Er wurde 27mal als Weltklasse in der Kicker-Rangliste eingestuft.

Markus Hörwick, jahrzehntelang Pressesprecher des FC Bayern München, hat in den Tagesthemen darauf hingewiesen, dass die Korruptionsvorwürfe gegen Beckenbauer bis heute nicht bewiesen sind. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt.

Auf vielen Internetseiten der Bundesligamannschaften wird um Beckenbauer getrauert, u.a. bei Schalke 04, FC St. Pauli, Borussia Dortmund oder auch Hertha BSC.

Berti Vogts hat inzwischen vorgeschlagen, den DFB-Pokal nach Frank Beckenbauer zu benennen.

Hätte gern die Möglichkeit, zweimal zu reagieren. Das ist lustig wie traurig.