Heinrich Heine

Heinrich Heine gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Dichtern und Schriftsteller der Weltgeschichte. Zeit seines Lebens stand er aufgrund seiner direkten Sprache, seines breitgefächerten Schaffens und seiner jüdischen Herkunft in der Kritik. Die Folge davon war ein Dasein zwischen Erfolg und Bewunderung seiner Leser und Gönner auf der einen Seite, und Anfeindungen und das Leben als Außenseiter auf der anderen Seite. Diese Lebensumstände haben das Gesamtwerk von Heine natürlich merklich beeinflusst, was die Folge hat, dass seine Schriften ebenso außergewöhnliches wie direkt ausfallen und somit eine spannende Abwechslung zu den anderen Werken jener Jahre ist.


Dass sich das turbulente Leben Heinrich Heines perfekt als Filmstoff eignet, hat man schon früh gemerkt. Aus diesem Grund wurde sein Leben bereits in der Stummfilmzeit erstmals verfilmt. Bis heute fällt die filmische Ausbeute, was Heinrich Heine betrifft, jedoch alles in allem etwas mager aus. Umso interessanter und wertvoller sind die Filme, die man heute zu diesem Thema erwerben kann, gerade wenn diese noch sehenswert sind. Ein besonderes Beispiel ist der TV-Zweiteiler "Heinrich Heine", der im Jahr 1977 vom Spielleiter Klaus Emmerich inszeniert wurde.


In insgesamt knapp 236 Minuten wird das komplette Leben des im Jahr 1797 in Düsseldorf geborenen Juden erzählt. Die Hauptrolle wird dabei überzeugend von Christoph Bantzer verkörpert. Dieser schafft es, der historischen Figur die nötige Authentizität und Tiefe zu verleihen. An seiner Seite sind weitere großartige, zum Teil aber eher unbekannte, Schauspieler wie Rolf Becker, Rosemarie Fendel, Anfried Krämer, Barbare Sukowa, Walter Rilla, Maria Emo, Kurt Weinzierl, Towje Kleiner oder Volker Prechtel zu sehen. Gedreht wurde der Zweiteiler von der Bavaria Atelier GmbH im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens.


Nachdem der Film in den letzten Jahren bis Jahrzehnten nach anfänglichen Wiederholungen so gut wie nie im Fernsehen gezeigt wurde, dürfen sich Interessenten nun glücklich schätzen, den Film endlich auf DVD erwerben zu können. Verantwortlich für diese Veröffentlichung ist die Firma Pidax, die sich in den letzten Jahren schon vielen fast vergessenen aber durch die Bank sehenswerten Filmen und Serien angenommen hat.


Die DVD macht äußerlich einen sehr guten Eindruck. Auf der Hülle bekommt man zahlreiche Impressionen aus dem Zweiteiler zu sehen, sowie eine Inhaltsangabe und alle wichtigen Daten zu den Filmen und zum Produkt. Im Inneren der Hülle findet man die beiden DVD-Scheiben, die fast identisch bedruckt sind und noch einmal das Titelmotiv zeigen. Durch das durchsichtige Plastik hindurch sieht man noch einmal die optische Zusammenstellung, die man bereits auf dem Äußeren der Hülle finden kann. Das liegt daran, dass das Einlegeblatt mit einem Wendecover ausgestattet ist. Der Sinn davon ist, das große FSK-Logo von der Front verschwinden zu lassen. Leider wird es dann im Inneren der Hülle sichtbar. Das Menü der beiden DVDs ist ansprechend gestaltet, bietet mit Ausnahme des Hauptfilms und einer Kapitelwahl jedoch keinerlei Extras. Ebenso hat man auf Untertitel für Hörgeschädigte und auf ein Beiheft mit weiterhin Informationen verzichtet. Die Chance, aus diesem Produkt, ein rundum perfektes Paket für Interessierte zu schnüren, hat man so ein wenig vergeben.


Alles in allem kann man aber unterm Strich doch sehr zufrieden mit diesem Produkt sein. Das, was man geboten bekommt, ist sauber und gut produziert worden. Die beiden Filme liegen in einer guten Bild- und Tonqualität vor und sind ohne Einschränkung zu empfehlen. Alle diejenigen, die einen großen Bogen um trockene historische Stoffe machen, sollten der Lebensgeschichte von Heinrich Heine eine Chance geben. Der Film ist über weite Strecken sehr unterhaltsam und beschert einen hervorragenden Einblick in die damalige Zeit und in die Lebensumstände des Schriftstellers Heinrich Heine. Mit dieser DVD hat nun jeder die Möglichkeit, diesen TV-Klassiker jederzeit sehen zu können.


Wertung: 7 von 10 Punkten

Autor: Sebastian Kuboth

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