Zu Beginn der Olympischen Winterspiele in Vancouver am 12. Februar 2010 möchte die ARD mit “Das Erste HD“ den Regelbetrieb im hochauflösenden HDTV-Format aufnehmen. Bereits in diesem Jahr wird während der Leichtathletik-WM in Berlin im August eine Testausstrahlung stattfinden. Auch “Eins Festival HD“, das bisher mehrmals im Rahmen von mehrtägigen „Showcases“ auf Sendung war, wird dieses Jahr zur Internationalen Funkausstellung und zur Weihnachtszeit wieder zu sehen sein. Die Umstellung auf HDTV wird für die ARD allerdings eine sehr große Aufgabe werden, die viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen wird. Der Bereichsleiter Zentraltechnik des Hessischen Rundfunks, Jörg-Peter Jost, äußerte sich gegenüber der Zeitschrift “DIGITAL FERNSEHEN“ in einem Interview zu den technischen Voraussetzungen der HDTV-Umstellung.
Um einen Regelbetrieb in HDTV zu gewährleisten, muss die gesamte Übertragungstechnik (Kameras, Ü-Wagen usw.) erneuert werden, was zumindest teilweise schon geschehen ist. Diese Umstellung muss nicht nur in den einzelnen ARD-Rundfunkanstalten durchgeführt werden, sondern auch im “ARD-Stern“ in Frankfurt, wo die Programme der Anstalten für die Sendeabwicklung zusammengeführt werden. Die vollständige Umstellung der Sendetechnik in allen ARD-Anstalten wird voraussichtlich erst zwischen 2017 und 2020 abgeschlossen sein. In der Gebührenperiode 2009-2012 hat die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) insgesamt 89,5 Mio. Euro für die technische Umrüstung auf HDTV-Betrieb vorgesehen. Z. Zt. werden bereits Sendungen im HDTV-Format produziert, insbesondere hochwertige Produktionen, die auch für eine internationale Vermarktung vorgesehen sind.
Damit die ARD in Zukunft mehr Kapazitäten für die Ausstrahlung von HDTV-Programmen nutzen kann, ist eine Abschaltung der analogen Signale vorgesehen. Da bereits etwa zwei Drittel der Satellitenfernsehhaushalte digitalisiert sind, hält Jost eine Einstellung der analogen Satellitenverbreitung zu Beginn des Jahres 2011 für möglich. Da jedoch im Kabelfernsehen der analoge Empfang noch sehr weit verbreitet ist, rechnet Jost nicht vor Ende 2012 mit einer Beendigung der analogen Kabelverbreitung der ARD-Sender.