Du mein stilles Tal (1955)

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    Im Vorspann des Films erklingt das Heimatlied Im schönsten Wiesengrunde, beginnend mit Dich mein stilles Tal.

    Nikky von Breithagen, Tochter von Elisabeth und Gert Breithagen heiratet heute. Dass Nikki in Wahrheit nicht Gerts Tochter ist, wissen außer ihrer Mutter nur drei Menschen und die schweigen. Sie sind an ihre Schweigepflicht gebunden. Nikky ist glücklich, weil sie ihren zukünftigen Ehemann aus tiefstem Herzen liebt, genauso wie er sie. Alle Bekannten und Verwandten sprechen ihre Glückwünsche aus und wünschen dem jungen Paar eine so „glückliche Ehe wie ihre Eltern sie führen“ – das ist jedenfalls die Annahme aller Anwesenden. Nur Elisabeths Arzt, ein enger Freund der Familie, ahnt, woran Elisabeth gerade jetzt denken muss und woran sie sich erinnert.

    Vor 20 Jahren heiratete Elisabeth den blendend aussehenden, sehr angesehenen und vermögenden Gert von Breithagen. Gert liebte die junge Frau. Elisabeth war unentschlossen und war mehr dem Wunsch ihrer Eltern nachgekommen, die Gert als den idealen Mann für ihre Tochter ansahen. Doch kurz vor ihrer Eheschließung lernte die junge Frau den Mann kennen, in den sie sich sofort und bedingungslos verliebte. Für ihn war es wohl nur eine kurze Eskapade und er verschwand so schnell wie er gekommen war wieder aus Elisabeths Leben und ließ nichts mehr von sich hören. Als Elisabeth am Tag ihrer Hochzeit kurz ohnmächtig wurde und der Arzt sie untersuchte, war sie verzweifelt, als er eine Schwangerschaft feststellte. Gert konnte nicht der Vater sein, da blieb nur Erik Linden. Unter Tränen gestand Elisabeth ihrem Arzt, der an die Schweigepflicht gebunden ist, damals ein, dass Gert nicht der Vater ihres Kindes sei. Auch ihrem zukünftigen Mann gegenüber hatte sie nicht den Mut, die Wahrheit einzugestehen, und heiratete ihn im Bewusstsein ihrer Lüge. Gert stellte nie in Frage, Nikkis Vater zu sein. Das Verhältnis von Vater und „Tochter“ hätte kaum besser sein können.

    Nachdem viele Jahre vergangen waren, begegnete Elisabeth ganz überraschend dem Mann wieder, für den sie immer noch so viel empfand. Erik, inzwischen ein angesehener Konzertpianist, war sich nun sicher, dass Elisabeth die Frau seines Lebens sei, und wollte unbedingt, dass sie mit ihm ein neues Leben begänne. Elisabeth suchte damals ein Gespräch mit ihrem Pfarrer und gestand ihm, welches Geheimnis auf ihrer Ehe lastet. Auch der Pfarrer war an sein Beichtgeheimnis gebunden. Elisabeth rang damals sehr mit sich, aber am Ende entschied sie sich, bei ihrem Mann und ihrem Kind zu bleiben. Das Geheimnis um Nikkis wahren Vater offenbarte sie ihrem Mann auch jetzt nicht.

    Ausgerechnet an Nikkis Hochzeitstag erliegt Gert von Breithagen dem Charme einer Freundin von Nikki. Rita, der das Interesse des reifen Mannes schmeichelt, tut alles, um ihn zu erobern. Gert aber, der immer gespürt hat, dass da etwas zwischen ihm und Elisabeth steht, fühlt sich geliebt und ist glücklich über die Zärtlichkeit, die er durch Rita erfährt. Gert spielt sogar mit dem Gedanken, sich scheiden zu lassen. Als er mit seinem Anwalt Dr. Zöller darüber spricht, hat dieser erhebliche Bedenken und warnt, dass Rita es vor allem auf die Stellung an seiner Seite und sein Geld abgesehen habe. Er schlägt Gert vor, Rita auf die Probe zu stellen, und tatsächlich versagt die junge Dame auf ganzer Linie. Gerts Freund schweigt Elisabeth gegenüber, wie ernst es Gert mit diesem jungen Mädchen war: Berufsgeheimnis.

    Elisabeth aber ist eine kluge Frau und hat sehr wohl bemerkt, dass ihr Mann sich immer mehr von ihr entfernt hat und in dieser für sie schweren Zeit hat sie erkannt, dass es doch Liebe ist, die sie mit Gert verbindet. Eine Erkenntnis, die sie in neuer Weise auf ihren Mann zugehen lässt. Ihr Geheimnis aber behält sie für sich. Sie darf Gert nicht die Tochter nehmen und ihrer Tochter nicht den Vater, nur um ihr Gewissen zu beruhigen. Aber nun kann sie mit der Situation leben, ohne mit dem Schicksal zu hadern.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Du_mein_stilles_Tal

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  • Oktober 1955


    Jürgens gewann Filmtitelklage


    "Du mein stilles Tal" als Filmtitel verboten - Urteil noch nicht rechtskräftig


    Berlin. In dem Prozeß um den Filmtitel „Du mein stilles Tal“, den der Filmschauspieler Curd Jürgens gegen die Berliner CCC-Filmgesellschaft angestrengt hat, verurteilte die 17. Zivilkammer des Westberliner Landgerichts am Montag die Filmgesellschaft, den unter den vorläufigen Titel „Schweigepflicht“ gedrehten Tonfilm nicht mehr unter dem Titel „Du mein stilles Tal“ auszuwerten, vorzuführen oder zu propagieren.


    Einen zweiten Klage-Antrag des Schauspielers, die verschiedenen Filmszenen nachträglich unterlegte Melodie vom „schönsten Wiesengrund“ zu entfernen, wies das Gericht mit der Begründung ab, daß es dabei um eine Geschmacksfrage gehe.


    Das Gericht entschied außerdem: „Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung von 150 000 Mark vorläufig vollstreckbar.“ Das bedeutet, daß Curd Jürgens diese Summe hinterlegen muß, falls er — ohne die Rechtskraft des Urteils und das Ergebnis möglicher Berufungsprozesse abzuwarten — auf die sofortige Titeländerung des bereits in zahlreichen Kinos laufenden Films Wert legt.


    Die Prozeßkosten wurden zu drel Vierteln der Filmgesellschaft und zu einem Viertel dem Schauspieler auferlegt.


    Jürgens hatte seinen Antrag damit begründet, daß der im Vertrag festgelegte Titel „Schweigepflicht" nachträglich ohne seine Einwilligung umgeändert und damit sein Ruf als Hauptdarsteller in einem ernsten Problemfilm geschädigt worden sei. Die Filmgesellschaft vertrat dagegen die Auffassung, daß man ihr die Wahl des Titels frei stellen müsse.


    Titel läßt Heimatfilm vermuten


    Das Gericht räumte den Filmfirmen zwar grundsätzlich das Recht ein, den Titel nach eigenem Ermessen zu bestimmen. Es sah jedoch in dem vorliegenden Fall einen Ermessensmißbrauch. Ein Hauptdarsteller wie Jürgens, dessen Rolle den Charakter des Films forme, könne nach Treu und Glauben verlangen, daß ein Titel gewählt werde, der dem Genre des Films entspreche. Hier sei es um einen ernsten Problemfilm gegangen, nicht aber um einen Heimatfilm, wie er durch den Titel „Du mein stilles Tal“ gekennzeichnet werde.