So weit die Füße tragen

Im Jahre 1955 publizierte der Schriftsteller Josef Martin Bauer den Tatsachenroman "So weit die Füße tragen", welcher kurz darauf als sechsteilige Fernsehreihe verfilmt wurde. In kürzester Zeit schaffte es der Roman in all seinen Ausführungen zu einem Welterfolg. Inzwischen wurde der Roman in 15 Sprachen übersetzt und neben der schwarz/weiß-Verfilmung aus dem Jahre 1959, im Jahre 2001 neu verfilmt.


Der deutsche Wehrmachtssoldat Clemens Forell gelangt während des Zweiten Weltkrieges in russische Kriegsgefangenschaft. In einem Massenprozess wird er neben zahlreichen anderen Gefangen zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, die er in Sibierien abzuleisten hat. Die Zustände in den Gefangenenlagern sind miserabel und die Behandlung der Sowjets tun dem keinen Abbruch. Immer wieder gepeinigt beginnen die Inhaftierten Fluchtgedanken zu schmieden, auch wenn sie wissen, dass es aussichtslos scheint, aus dem tiefsten Sibirien auf eigene Faust jemals die Flucht schaffen zu können um eines Tages wieder die eigene Familie sehen zu können. Von einer Krankheit niedergeschlagen landet Clemens Forell im Lazarett, wo er beginnt handfeste Fluchtpläne zu schmieden, zu denen ihm der krebskranke Lagerarzt Dr. Heinz Stauffer zu arbeitet. In Ostsibirien lernt er drei Rentierhirten kennen, zu denen er langsam beginnt Vertrauen aufzubauen. Da es in diesem Bereich Russlands nur wenig wertvolles zu besitzen gibt, beginnen die vier Gold zu schürfen. Bis eines Tages ein verheimlichtes Goldstück zu einer tödlichen Außeinandersetzung unter den Rentierhirten führt. Alleine zurückgelassen sieht sich Forell kurz darauf einem Rudel Wölfe gegenüber, die ihn schwer verletzten. Von Jakuten entdeckt, wird er medizinisch versorgt und für seine nachfolgende Reise mit Kleidung und einem Hund ausgestattet. Von nun an soll die Reise weiter gehen in Richtung Heimat, doch immer wieder wird er von Rückschläge und der Orientierungslosigkeit zurückgeworfen. Bis ihm ein deutscher Waldarbeiter den gutgemeinten Rat gibt, die Flucht in den Iran zu versuchen...


Die vorliegende Produktion kommt in einer dicken Amaray Box daher, welche zusätzlich mit einem Wendecover bestückt ist um das unschöne "FSK 12"-Logo an der Fronseite verschwinden zu lassen. Im Inneren liegt ein Werbe-Einlegeblatt von Pandastorm bei, welches über ein paar Produktionen dieser Produktionsfirma informiert.


Äußerst ansprechend sticht der Hinweis der Produktionsfirma hervor, welche den Zuschauer über die vorliegende Bildqualität informiert. Es wurde wohl mühsam an einem ordentlichen Bild gearbeitet, jenes konnte jedoch aufgrund des Alters des Films und somit auch der Master nicht auf heutige Standards gebracht werden. Man wünscht dem Zuschauer jedoch trotzdem einen ordentlichen Filmgenuss. Eine Eigenschaft die man heutzutage leider selten sieht. Viel zu häufig werden miserable Bilder, ohne große Aufbereitung, auf DVDs geklatscht ohne auch nur einen Funken Bedenken dabei zu haben. Aus diesem Grunde ein absolutes Plus für diese beeindruckende und äußerst realistisch wirkende Meldung.


Das Hauptmenü wirkt äußerst schlicht, ist jedoch in seiner Gestalt animiert und mit Musik unterlegt. In Anbetracht des vorliegenden Alters der Serie passt der Stil jedoch sehr gut.


Die Bildqualität ist entgegen der Meldung des Produktionsfirma als gut zu bezeichnen. Vor allem bei Schwarz-Weiß Filmen ist eine Beurteilung nicht so streng zu handhaben wie bei Farbfilmen, da es weniger Ansatzpunkte gibt. Das Bild liegt im 4:3 Vollbildformat vor und kann zu jederzeit mit kräftigen Kontrasten und scharfen Bildern überzeugen. Der Ton liegt in deutscher Sprache in Dolby Digital 2.0 vor und ist altersbedingt ebenfalls in einer guten Qualität vorhanden. Durchgehend klar, hin und wieder tritt ein leichtes Hintergrundrauschen auf. Untertitel sind leider keine vorhanden.


Einziger Wehrmutstropfen der vorliegenden Produktion ist das gänzliche Verzichten auf jegliche Extras. Insbesondere Informationen zur Produktion, alte Drehortszenen aus dem Archiv, Bildergalerien oder der gleichen würden dem geneigten Fan doch eine Nostalgie-Träne aus dem Auge kullern lassen, so bleibt es leider nur bei der Freude über den vorliegenden Film bzw. Mehrteiler.


Abschließend bleibt zu sagen, dass eine der Art schillernde Filmproduktion eine qualitativ ordentliche Aufbereitung erhalten hat. Vor allem für die jüngere Generation, welche, wenn überhaupt, nur die Neuverfilmung als Spielfilm kennt, ist eine solche DVD-Box mit Sicherheit eine tolle Erweiterung des eigenen Horizonts. Lediglich für das Fehlen sämtlicher Extras sowie eines Beiheftes müssen ein paar Abzüge gemacht werden. Ansonsten weiß diese Produktion durchgehend mit ihrer sechsstündigen Laufzeit zu überzeugen.


Wertung: 8 von 10 Punkten

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