Du sollst Deine Frau ehren (DK, 1925)

  • Der Film ist bereits vor einigen Jahren als Bestandteil der Carl-Theodor-Dreyer-Edition in Deutschland erschienen. Der Film läuft dort sieben Minuten länger und das Bild ist nicht so aufwendig restauriert wie die Neufassung, so daß man wesentlich mehr Kratzer und Beschädigungen des Bildes in Kauf nehmen muß. Musikalisch begleitet wird diese Fassung von einer Klaviermusik Lars Fjeldmoses.


    Die neue Arte-Fassung bietet natürlich ein wesentlich besseres Bild, aber wie in letzter Zeit öfters, die neue Filmmusik läßt in ihren in der Vorschau hörbaren Sentenzen leider wieder schlimmes befürchten.
    Die Komponistin kann es nicht lassen, den Film für sich sprechen zu lassen, sondern muß ihm unbedingt noch ein extra ironisches Gewand verpassen und ihn in gewisser Weise lächerlich machen. Warum ist das nötig? In der Beschreibung klingt es fast danach, als wolle sie das Publikum in ihrem Sinne belehren.
    Dazu ist aber dieser Film der falsche Ort. Ich wünsche nicht, derartig beeinflußt zu werden.


    ARTE bzw. das ZDF sollte bei der Musik- und Komponistenauswahl mit größerer Sorgfalt vorgehen. Es ist nicht angebracht, das Publikum mit irgendwelchen schrägen bis schrägsten Experimentalklangfetzen zu malträtieren oder wie hier zu bevormunden. Manchmal wäre weniger einfach mehr, eine Pianobegleitung täte es auch.
    Aber so dient man dem Stummfilm nicht.


    Man verstehe mich nicht falsch, ich mag durchaus auch modernere Musikbegleitungen wie beispielsweise Art Zoyds Musik zu "Faust" oder Elena Kats-Chernins Komposition zu "Körkarlen" ("Der Fuhrmann des Todes").