Ein Urgestein der deutschen Unterhaltungsbranche feiert seinen 85. Geburtstag. Am 11. Dezember 1924 wurde Heinz Schenk in Mainz geboren. Es mutet komisch an, dass der Geburtsort dieses Vorzeige-Hessen schon lange die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ist. Schon als Kind zeigte er sein komödiantisches Talent, als er den Beichtstuhl im Mainzer Dom als Kasperletheater benutzte, was ihm fast einen Schulverweis eingebracht hätte. Schließlich absolvierte er eine Schauspielausbildung und trat in der Nachkriegszeit im nahe gelegenen Worms als Kabarettist auf. Größere Bekanntheit erlangte er beim Hörfunk, seit 1951 war er regelmäßig im “Frankfurter Wecker“ des Hessischen Rundfunks zu hören. In den 1950er Jahren sammelte er auch bereits erste Fernseherfahrungen beim saarländischen Privatsender “Telesaar“, der nur für kurze Zeit existierte, als das Saarland noch unter französischer Verwaltung war.
Sein großer Durchbruch gelang ihm schließlich 1966, als er von Otto Höpfner die Moderation der legendären Musiksendung “Zum Blauen Bock“ übernahm. 21 Jahre lang moderierte er zusammen mit Lia Wöhr insgesamt 208 Folgen, die bis zu 20 Mio. Zuschauer hatten und in denen insgesamt 125000 Liter Äppelwoi ausgeSchenkt wurde. Danach widmete sich Schenk wieder vermehrt dem Theater und war unter anderem in hessischen Varianten der Moliére-Stücke “Der eingebildete Kranke“ und “Der Geizige“ zu sehen.
Auch im Film war Heinz Schenk zu sehen, darunter in Dieter Wedels Mehrteiler “Wilder Westen inclusive“. Legendär war aber vor allem seine Rolle als anstrengender Showmaster Heinz Wäscher in “Kein Pardon“ mit Hape Kerkeling. Der Satz “So kann isch net arbeite“ wurde zum geflügelten Wort. Ein interessantes Detail am Rande: Der Name von Heinz Schenks langjährigem Manager, Horst Klemmer, diente Hape Kerkeling als Vorbild für seine spätere Figur Horst Schlämmer.
Im Jahre 1993 kehrte Schenk schließlich wieder zurück ins Fernsehen mit seiner Sendung “Fröhlich eingeSchenkt“. Die Sendung lief über drei Jahre lang, aber auch in den Jahren danach war das hessische Urgestein immer wieder auf der Mattscheibe zu sehen. Heute lebt Heinz Schenk in der hessischen Hauptstadt Wiesbaden, wo er seinen Geburtstag im engsten Familien- und Freundeskreis feiern wird.