Hier nur ein Beispiel aus vielen Fehlern die restaurierte Fassung des Klassikers "Dr. Mabuse, der Spieler" (1921) betreffend.
Für die restaurierte Fassung benutzte man für diese Szene ein Kameranegativ welches für den Export gedacht war.
Für die deutsche Uraufführungsfassung entschied sich Fritz Lang für die geballten Fäuste Klein-Rogges als Symbol seiner brutalen männlichen Macht.
Für das Showverwöhnte Publikum in den USA und England blieben die krallenartigen verkrampften Hände als Symbol geisteskranker Machtphantasien.
Weiter entscheidet Lang sich für die Abblende in der Uraufführungsfassung auf die Tür hin, welche ihr Gefängnis verschließen wird.
Für die Exportfassung entschied er die beiden Figuren selbst in den Mittelpunkt der Abblende zu schieben.
Fehler war nun, da diese Szene nur noch als Verleihpositiv existiert, sich der Qualität wegen auf das Negativmaterial dieser Szene zu entscheiden, was für die Exportfassung gedacht war und setzte dort nur den deutschen Titel ein.
Viele solcher Kleinigkeiten entnehmen der restaurierten Fassung viel Sinn. Lang hatte seine Gründe diese oder jene Einstellung zu benutzen.
So entfernt sich durch viele Kleinigkeiten die restaurierte Fassung enorm weit von der deutschen Uraufführungsfassung.
Eine Restaurierung des Klassikers wäre nicht notwendig gewesen, da die Uraufführungsfassung als komplettes Verleihpositiv mehrfach erhalten ist und da eine ordentliche digitale Abtastung des Positivs eine auch sehr gute Qualität gebracht hätte.
Copyright Text by Jens Geutebrück