Maria Carmi (1880-1957)

  • Auf Maria Carmi bin ich das erste Mal aufmerksam geworden, als ich mir die Besetzungsliste von Otto Ripperts mehrteiligem Film Homunculus (1916) angesehen habe, in dem sie allerdings nur eine kleinere Rolle hatte. Wer sich jedoch ihre Lebensgeschichte ansieht, findet Stoff für mehrere Stummfilmdramen: Bigamie, Hochzeit mit einem Prinzen, Erbin eines mehrstelligen Millionenbetrags, den sie verschenkte, Sekten(zuge)hörigkeit, Gehirnwäsche durch den Guru Meher Baba, Tod in Armut und Krankheit. Und nebenbei auch noch eine Filmkarriere in deutschen und italienischen Stummfilmen, zu denen teilweise ihr damaliger Mann, Karl Vollmöller, das Drehbuch schrieb. Genauere Einzelheiten findet ihr hier.

    Heute ist eine signierte Autogrammkarte vom 25.2.1918 bei mir angekommen, die eine kleine Geschichte über ihr Gemüt erzählt. Sie ist nämlich an einen Professor Rudolf Baar adressiert, über den ich hier etwas gefunden habe. Spannend ist, dass er Mitglied der Parapsychologischen Gesellschaft in Wien war. Das bedeutet, dass Maria Carmi offensichtlich auch damals schon einen Hang zum Mystizismus und Okkultismus hatte. Ich habe die Rückseite der Karte auf der Seite liegend eingescannt, damit ihr auch den Stempel seht. Herbert Baar, der recht "breitbeinig" auf die Karte geschrieben hat, dass sie sein Eigentum sei, wurde 1910 geboren und war Rudolf Baars Sohn.

    Jetzt könnte ich ja triumphierend dazuschreiben: "Eigentum von Austernprinzessin" :D:D

  • Im Anhang seht ihr Maria Carmi als Madonna in Karl Vollmöllers Das Mirakel. Mit dieser Rolle wurde Maria Carmi 1911 zu einer weltweiten Berühmtheit. 1912 wurde das Stück von Max Reinhardt und Michel Carré verfilmt.