Ich bin mir ja nicht ganz sicher, wie man mit den Verbotenen Filmen in Zukunft verfahren soll. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass kein Mensch mit einer demokratischen, toleranten Gesinnung durch so einen Film zum Fanatiker oder Nationalsozialisten wird. Und diejenigen, die diese Filme sehen wollen, finden Mittel und Wege an diese Filme zu kommen. Ich habe mal einen Zeitungsartikel gelesen, in dem steht, dass die Vorbehaltsfilme nicht selten illegal auf youtube hochgeladen werden. Leider finde ich den Artikel nicht mehr wieder.
Was ich ja zum Teil schlimm finde ist, dass durch die Filme auch Schauspielerauftritte der Öffentlichkeit vorenthalten werden (z.b Norbert Rohringer und Eugen Klöpfer in "Jakko" (1941), und Klaus Detlef Sierck in "Kopf hoch, Johannes" (1941) u.v.a). Dass haben diese und noch viele andere Schauspieler einfach nicht verdient. Ich glaube auch nicht, dass die meisten Darsteller, die in den Vorbehaltsfilmen mitgewirkt haben, überzeugte Nationalsozialisten waren. Und wenn die UFA denen ein Angebot für eine Rolle in einem Propagandafilm gemacht hat, was hätten die Darsteller den tun sollen? Mit welcher Begründung sollten sie die Rolle ablehnen, ohne das NS - Regime misstrauisch zu machen?
Aber ich komme vom Thema ab. ich bin mir nicht sicher, ob man die Filme der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen sollte. Aber ich bin mir sicher, dass man die Filme gefährlicher einschätzt als sie wirklich sind. Andererseits gibt es eine Sache, die NS Filme schon zu einer gewissen Gefahr macht: Für die Filme haben die Nationalsozialisten nicht selten auf historische Ereignisse zurückgegriffen, und diese dann so umgeschrieben, dass die Juden auf jeden Fall das Böse verkörpern. Falls es einige Menschen gibt, die sich mit historischen Ereignissen nicht so gut auskennen, könnten diese Filme deren historisches Bild im Unterbewusstsein prägen und das wäre wiederum gefährlich