Digitalumstieg in Deutschland noch in weiter Ferne

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Datum: 26.05.2009 | Kategorie: Technik

Ursprünglich war für das für das Jahr 2010 die Abschaltung der analogen Fernsehsignale in Deutschland vorgesehen. Nach dem derzeitigen Stand wird dieser Termin aber wahrscheinlich nicht eingehalten werden können. Die Einstellung der analogen Satellitenausstrahlung wäre eigentlich kein Problem, jedoch einige Kabelnetzbetreiber werden vermutlich technisch nicht dazu in der Lage sein, die analogen Kanäle abzuschalten. Während ein großer Teil der Sat-Zuschauer schon auf das digitale Fernsehen umgestiegen ist, dominiert beim Kabelfernsehen derzeit noch der analoge Standard. Die bei vielen Kabelnetzbetreibern übliche künstliche Verschlüsselung von Privatsendern und die eingeschränkte Wahl bei Digitalreceivern verunsichern die Zuschauer und mögen daher für den niedrigen Digitalisierungsgrad in deutschen Kabelnetzen verantwortlich sein.

Ein großer Teil der analogen Sender im Kabel wird momentan über analoge Satellitenfrequenzen zugeführt. Einige Kabelnetzbetreiber sehen sich daher gezwungen, nach einer analogen Abschaltung über Satellit die digitalen Satellitensignale zu re-analogisieren. Für die technische Umrüstung der Kabelkopfstationen, die weiterhin eine analoge Ausstrahlung im Kabel ermöglichen soll, muss allein Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber "Kabel Deutschland" nach eigenen Angaben bis zu 20 Mio. Euro aufwenden. Nun fordern die Kabelnetzbetreiber die Sender dazu auf, sich an den Kosten für diese fragwürdige Umrüstung zu beteiligen, was diese natürlich nicht wünschen. ARD und ZDF würden gerne am geplanten Termin für die Abschaltung der analogen Übertragungen im Jahr 2010 festhalten und fordern die Kabelnetzbetreiber auf, ihre technische Infrastruktur für diese Umstellung vorzubereiten. Bei "Kabel Deutschland" schätzt man jedoch, dass man bis zu 24 Monate für die technische Umrüstung benötigen wird. (jh)

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