Big Brother und Frauentausch als Forschungsobjekt

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Datum: 25.04.2009 | Kategorie: TV-Szene

Das Landesmediengesetz des Landes Nordrhein-Westfalen sieht vor, dass es zu den Aufgaben der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) gehört, regelmäßig die Veranstaltung und Verbreitung von Fernseh- und Rundfunkprogrammen und Mediendiensten wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Vor kurzem hat die LfM ein neues Forschungsprojekt ausgeschrieben, das die zunehmende Inszenierung von Skandalen im Fernsehen zum Gegenstand hat.

Der Titel des aktuellen Projektes lautet "Skandalisierung und Provokationen als Quotenbringer in Zeiten rückläufiger Werbeeinnahmen? Analyse aktueller Castingshow- und Reality-Doku-Formate". Ausgangsfrage ist die Tatsache, dass die globale Wirtschaftskrise auch zu einem Rückgang der Werbeeinnahmen bei den Privatsendern führt und sich an dieser Situation in naher Zukunft vermutlich auch nichts ändern wird. Dadurch lastet ein höherer Wettbewerbsdruck auf die Programmveranstalter, sodass diese anscheinend vermehrt auf Skandale setzen, um höhere Einschaltquoten erzielen zu können. In der Ausschreibung werden Formate wie "Big Brother", "Frauentausch", "Die Super Nanny", aber auch eine Dokumentation über den Selbstmord des Engländers Craig Ewert auf "Focus Gesundheit" als Beispiele erwähnt. Ziel der Untersuchung ist es, abzuschätzen, ob inszenierte Fernsehskandale in Zukunft weiter zunehmen werden.

Z. Zt. laufen außerdem weitere Forschungsprojekte der LfM u. a. zur Thematisierung von Computerspielen und virtuellen Welten im Schulunterricht, zur Nutzung des Web 2.0 durch Jugendliche oder zur Mediennutzung Jugendlicher und junger Erwachsener mit Migrationshintergrund. (jh)

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