ProSieben sorgt mit Schock-Vorschau für Empörung

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 14.03.2009 | Kategorie: TV-Szene

Der Sender ProSieben hat mit einer als Nachrichtenmeldung getarnten Programmvorschau für die amerikanische Serie "Fringe" für Empörung gesorgt. Zu sehen war diese Vorschau am vergangenen Freitag jeweils in einem Werbeblock während der "Simpsons" und "Schlag den Star". In der Vorschau war das Studio der Nachrichtensendung "Newstime" und der Nachrichtensprecher Michael Marx zu sehen, im Hintergrund war ein blutverschmierter Körper zu erkennen. Marx berichtete, dass es in New York zu einem ungewöhnlichen medizinischen Vorfall gekommen sei, bei der ein Neugeborenes außergewöhnlich schnell alterte und unmittelbar nach der Geburt die Größe eines ausgewachsenen Mannes erreicht habe. Außerdem waren vermeintliche Amateurvideoaufnahmen aus dem New Yorker Krankenhaus zu sehen, bei denen es sich um Ausschnitte aus der Serie handelte. Erst am Ende des getürkten Nachrichtenbeitrages wurde das Logo der Serie eingeblendet.

Dieser makabere PR-Gag stieß vielfach auf Entsetzen und Ablehnung, wie aus zahlreichen Beschwerde-E-Mails und Diskussionen in Internetforen hervorgeht. Teilweise wurde diese als Nachrichtenmeldung getarnte Vorschau sogar für real gehalten. Besonders kritisiert wurde, dass der blutüberströmte Körper in Zusammenhang mit dem Amoklauf in Winnenden gebracht werden könnte. Darüber hinaus ist zu befürchten, dass der Ruf von Michael Marx als seriöser Journalist durch diese Aktion Schaden nehmen könnte.

Programmunterbrechungen für wichtige Informationen sind auf ProSieben eigentlich nicht üblich. Selbst als im Jahr 2005 Papst Johannes Paul II. starb, unterbrach man das Programm nicht für eine Sondermeldung, sondern setzte die Ausstrahlung des Spielfilms " in diesem Fall makabererweise "Stirb langsam 2" " fort. (jh)

Diskutieren Sie im Forum über diese Meldung!