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Heute Abend um 18:00 Uhr deutscher Zeit (13:00 Uhr Ortszeit) trifft die DFB-Elf in der Arena Pernambuco in Recive auf ihren letzten Gruppengegner, die USA. Nach den bisherigen Vorrundenspielen ist für die vier Mannschaften in Gruppe G noch alles offen. Aktuell führt Deutschland die Gruppe an, dicht gefolgt von und punktgleich mit den US-Boys. Gleichwohl beiden Teams ein Unentschieden für den Einzug ins Achtelfinale ausreicht, können sowohl die USA als auch Deutschland noch aus dem Turnier ausscheiden, sofern sie heute Abend gegen das jeweils andere Team verlieren.

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings sehr gering, denn sowohl Ghana als auch Portugal benötigen nicht nur einen Sieg, sondern auch noch die entsprechende Tordifferenz, um das Team von Jogi Löw oder aber Klinsmanns US-Boys aus dem Wettbewerb zu kicken. Die Chancen stehen also gut für beide Teams. Auch wenn die einfachste Lösung wohl ein Remis wäre, haben sowohl Löw als auch Klinsmann bereits deutlich gemacht, dass dies nicht der Weg ist, den sie beschreiten wollen. Beide Trainer und auch die Mannschaften wollen auf Sieg spielen " schließlich geht es nicht mehr nur um den Einzug ins Achtelfinale, sondern auch um den Gruppensieg und damit den potenziellen nächsten Gegner.

Deutschland und die USA treffen heute Abend das zehnte Mal in einem Länderspiel aufeinander, ein Unentschieden gab es bei den bisherigen Begegnungen aber nicht. Das wird wohl auch so bleiben, denn ein Remis würde den Amerikanern nur den zweiten Platz in der Gruppe bescheren. Die Mannschaft von Jogi Löw will sich natürlich auch den Gruppensieg sichern. Die Bilanz spricht für die deutsche Elf (sechs Siege), doch auch die USA konnte bereits gegen die DFB-Auswahl bestehen (3 Siege). Das letzte Spiel im Juni 2013 gewannen Klinsmanns Jungs mit 4:3. Die zwei bisherigen WM-Begegnungen der beiden Teams konnte allerdings immer die deutsche Nationalmannschaft für sich entscheiden: 1998 gewann die DFB-Elf das Gruppenspiel gegen die US-Boys durch Tore von Andreas Möller und dem heutigen Trainer der amerikanischen Nationalmannschaft mit 2:0. Vier Jahre später in Japan und Südkorea musste die USA das Turnier nach einer 1:0 Niederlage gegen die Deutschen im Viertelfinale verlassen. Betrachtet man die Teilnahme beider Teams bei Weltmeisterschaften im Gesamten, so lässt sich feststellen, dass der größte Erfolg der Amerikaner bisher das Erreichen des Halbfinals 1930 war. Deutschland als dreimaliger Weltmeister hingegen, hat zudem bereits siebenmal das Finale erreicht und die meisten WM-Spiele (101) überhaupt bestritten.

Doch Bilanz hin oder her, Klinsmanns Jungs wissen durchaus wie sie die deutsche Mannschaft schlagen können. Das beweist ihr Sieg im Match während der USA-Reise 2013. Objektiv betrachtet ist es daher vermutlich ganz positiv, dass der DFB-Auswahl im letzten Gruppenspiel gegen Ghana die eigenen Defizite vor Augen geführt wurden und die Mannschaft von Jogi Löw dadurch und trotz des grandiosen Auftaktsiegs gegen Portugal auf dem Boden der Tatsachen bleibt. Die US-Boys haben im bisherigen Wettbewerb alle überrascht und mit ihrem 2:1 Sieg gegen Ghana bewiesen, dass sie berechtigter WM-Teilnehmer sind. Unter Trainer Jürgen Klinsmann hat sich das Team der USA weiterentwickelt, wenngleich der ehemalige DFB-Trainer im Vorfeld einiges an Kritik in den Staaten einstecken musste " unter anderem weil er US-Idol Landon Donovan zugunsten jüngerer und wesentlich weniger erfahrenerer Spieler aus dem Kader gestrichen hatte.

Die amerikanische Nationalmannschaft ist physisch sehr stark und hat bisher bereits große Laufbereitschaft gezeigt. Klinsmanns Jungs spielen aggressiv, lauern auf Konter, können schnell umschalten und verfügen zudem über keine schlechte Defensive. Doch gleichermaßen zeigen sich hier ihre Schwächen und auch der Torhüter ist nicht immer der sicherste. Zudem wird im Spiel heute Abend Stürmer Jozy Altidore fehlen, der seine Oberschenkelverletzung noch nicht auskurieren konnte. Dennoch strotzt die Elf von Jürgen Klinsmann nur so vor Selbstvertrauen. Aber auch die deutsche Mannschaft weiß was sie kann und hat nach wie vor das Ziel Weltmeister 2014 zu werden. Alle Spieler sind fit und einsatzbereit. Auch Müller, der in den letzten Sekunden des zweiten Vorrundenspiels eine Platzwunde erlitt, sowie Khedira und Boateng können heute Abend wieder auflaufen. Das deutsche Spiel ist grundsätzlich kein schlechtes " selbst in der Begegnung mit Ghana zeigten Jogis Jungs Einsatzbereitschaft und Kampfgeist. Doch das altbekannte Problem, die Chancenverwertung, lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Auch das Umschalten nach Ballgewinn geschieht ab und an zu langsam. In beiden Situationen muss die DFB-Auswahl konsequenter werden. Die starke Kritik nach dem Spiel gegen Ghana ist jedoch unberechtigt " nach dem Auftaktspiel gegen Portugal reagierten vor allem die deutschen Medien mit übertriebenem Überschwang, nach dem Remis gegen Portugal sprachen und schrieben dieselben Journalisten von einem Drama. Die deutsche Nationalmannschaft scheint dem jedoch recht gelassen gegenüber zu stehen und das ist auch gut so: Schließlich sollen die Jungs einfach nur Fußball spielen und im besten Fall gewinnen.

Sowohl das deutsche Team als auch die US-Boys haben großen Respekt voreinander. Auch ihre beiden Trainer, die noch vor wenigen Jahren Kollegen waren, sehen das Match heute Abend keinesfalls als einfache Angelegenheit und zeigen sich kampfbereit. Beide Mannschaften sind im bisherigen Wettbewerb umgeschlagen, sich aber dennoch darüber bewusst, dass sie noch nicht sicher im Achtelfinale stehen. Beide wollen Gruppensieger werden und den jeweiligen Gegner heute Abend schlagen " gleichwohl Klinsmann angekündigt hat, sowohl die deutsche als auch die amerikanische Nationalhymne mitzusingen. Das Aufeinandertreffen der USA und der deutschen Nationalmannschaft heute Abend um 18:00 Uhr " übrigens das erste Spiel mit deutscher Beteiligung im laufenden Wettbewerb, dass im ZDF übertragen wird " verspricht also durchaus spannend zu werden. Auch, weil zwei durchaus ähnliche Spielsysteme und zwei Trainer aufeinandertreffen, die miteinander gearbeitet und voneinander gelernt haben. (mb)